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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen
Autoren: Susanne Picard
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ausschlaggebend gewesen. Doch er schwieg. Bruder William selbst konnte nichts sagen, das war für Barentius klar erkennbar. Den jungen Mann hatten die letzten Tage und jetzt diese Nachrichten so erschüttert, dass er ganz offenbar zusammenzubrechen drohte.
    Es war der Arzt, der jetzt die Unterhaltung bestritt. »Bruder William sprach immer wieder von Sand in seinen Visionen, Sand, aus dem diese Entitäten entstanden. Können Sie uns das Bild interpretieren?«
    »Wie ich schon sagte, die Entitäten beherrschen die Telekinese«, erwiderte Bruder Daniel, »haben aber offenbar auch das Geheimnis der Materietransformation entschlüsselt. Sie können sich jede gewünschte Form geben, wenn sie nur genügend Materie zur Verfügung haben. Sand bietet sich in dieser Hinsicht an. Ich … ich selbst konnte kürzlich eine solche Entität dabei beobachten.«
    Bruder Willliam zuckte zusammen. »Sie?«
    »Ja. Ich unternahm eine Meditationsreise entlang dem Saint-Garran-Pfad und plötzlich stand mein Bruder Richard Leslie vor mir, der übrigens Captain Dana Frosts Vorgänger auf der STERNENFAUST I war. Er war mein Bruder. Dann wandelte sich die Gestalt und wurde zu einem Abbild meiner selbst. Es handelte sich um eine der Entitäten. Aus irgendeinem Grund wurde ich von der Wesenheit nicht übernommen. Mehr möchte ich im Moment nicht dazu sagen. – Das ist im Großen und Ganzen alles, was wir zu diesem Thema beitragen können. Konnten wir Ihnen damit helfen?«
    Dr. Tregarde atmete tief ein. »Das konnten Sie. Offensichtlich haben wir eine dieser Entitäten an Bord unseres Schiffes und es scheint, als habe sie zwei Wissenschaftler übernommen. Einer von ihnen ist der Kryptologe Professor MacShane. Die Wesenheit ist offenbar schon seit einer ganzen Weile in unserer Nähe. Es passt alles zusammen: Bruder William spürt ihre Präsenz schon seit einiger Zeit auf eine Weise, die nahelegt, dass er eine besondere Begabung für diese Art Kommunikation aufweist.«
    Wieder wechselten Daniel und Barentius einen Blick miteinander.
    »Wir würden jetzt gern mit Bruder William allein sprechen, Dr. Tregarde, ist das möglich?«
    Tregarde nickte und legte dem jungen Mann, der niedergeschlagen vor dem Bildschirm saß, noch einmal kurz die Hand auf die Schulter.
    Dann ließ er Bruder William mit seinen Ordensoberen allein.
     
    *
     
    Es gab keine Chance.
    Wieder hatten die Menschen sie ausgetrickst! Es war nicht zu fassen!
    Fieberhaft suchte Irizzz Trarashtarrr auf der holografischen Darstellung der taktischen Situation nach einem Ausweg.
    Aber es schien keinen zu geben. Schräg über der FEUERMEER hing die STERNENFAUST, unter ihr das andere Sichelschiff, die SONNENWIND und hinter ihr waren wie aus dem Nichts zwei kleine Kampfgleiter aufgetaucht. Sie waren gefangen. Der Gravitationsschild nutzlos.
    Am liebsten hätte Irizzz Trarashtarrr den Kommunikationsoffizier einen Kanal öffnen lassen und dieser kühlen, arroganten Säugerin, die da als dimensionierte Lichtskulptur vor ihr saß, ins Gesicht geschrien, dass sie schießen konnte! Schießen, mit diesen brutalen, barbarischen und uneleganten Waffen, die die Solaren Welten besaßen, die nur einfach größtmöglicher Gewalt zerstörten, durchlöcherten, töteten, zerfetzten … Wenn schon Schluss war, dann sollte es jetzt geschehen, so schnell wie möglich, dann konnten andere kommen und sie und ihr Schiff rächen …
    Sie war verzweifelt. Sie hatte ihre Pflicht nicht erfüllen können.
    »Kommandantin! Sehen Sie das nicht ein? Die Menschen haben uns in der Zange!« Shavass stand hinter dem Sessel Irizzz Trarashtarrrs und zischte ihr die Worte ins Ohr.
    Die Kommandantin der FEUERMEER wirbelte herum. »Oh, und wie ich das weiß. War es das, was Sie wollten, Shavass?«
    Der junge Starr zuckte zurück. Dann straffte er sich. »Nein, ich würde mein Volk nie verraten, Kommandantin. Aber sehen Sie denn nicht? Die Menschen haben uns in der Zange und zerstören uns nicht. Sie wünschen es nicht, begreifen Sie das nicht?«
    Die Kommandantin schwieg. Shavass war derjenige, der es nicht zu begreifen schien. Das hier war noch schlimmer als eine einfache Niederlage. Auf die Gnade der Säuger angewiesen! Sie hasste es.
    Mit einem Ruck erhob sie sich aus ihrem Sessel. »Sie übernehmen das Kommando so lange, bis die Menschen das Devas-System verlassen haben. Ich kann mich diesen Säugern nicht ergeben.«
    Shavass sah die Kommandantin an. »Ich danke Ihnen, Kommandantin Trarashtarrr. Ich weiß Ihren Akt der Größe
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