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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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Durchbruch in der Politik der Solaren Welten oder ihr größter Bluff zum Greifen nahe.
    Pahl zog die oberste Schublade auf und nahm seine »Pausenutensilien« heraus. Er stopfte seine Pfeife, zündete sie an und schaute auf den Panoramabildschirm, der ihm einen Ausblick lang eine terrageformte Merkurlandschaft vorgaukelte – ein Blick in eine mögliche Zukunft.
    Mit einem plötzlichen Ruck wandte er sich um. Seine Finger aktivierten die Gegensprechanlage. Die Verbindung zur Agentin, die seine offizielle Vorzimmerdame mimte, entstand sofort.
    »Tara«, sprach er die schöne Vorzeigeassistentin an, »ich sehe gerade in meinem Terminkalender, ich muss dringend auf die Erde. Eine erstklassige geschäftliche Möglichkeit hat sich da ergeben. Packen Sie Ihre Koffer und lassen Sie das Privatshuttle bereitmachen. Und Sie brauche ich auch, Tara!« gab er sich entschlossen.
    Entweder mache ich mich zum Narren, oder wir können endlich ein paar Kiesel ins Rollen bringen. Allein mit Teetrinken komme ich hier nie weiter. Also auf zur guten alten Mutter Erde und mal sehen, ob wir ein paar Getreue zusammentrommeln können.
    Das Geschäft meines Lebens , schoss es ihm ahnungsvoll durch den Kopf. Ein Geschäft auf Leben und Tod.
    Schon kurz nachdem der schnabelförmige Firmenjet abgehoben hatte und zunächst die Kraterlandschaft, dann schließlich die Umlaufbahn des innersten Planeten hinter sich gelassen hatte, rief Peter Pahl einen Geschäftsfreund auf der Erde an. Natürlich war auch dieser ein Agent der GalAb. Dessen Auftrag bestand darin, eine verschlüsselte Botschaft an Janus Priccioni weiterzuleiten, denn um endlich Fortschritte verbuchen zu können, musste nach Ansicht Pahls das Problem von mehren Seiten zugleich angegangen werde.
    Und diese Lösung, das war ihm klar, würde sich nur mit Mitarbeit von Valentina Duchamp umsetzen lassen. Man brauchte jemanden bei Gregor Rudenko, der dessen Vertrauen besaß. Dafür kam eigentlich nur sie in Frage: Die rothaarige Multimillionärin, die sich als Sicherheitsberaterin Rudenkos die Zeit vertrieb und bei der man nie sicher sein konnte, was sie gerade sammelte: Geld, Informationen, oder die Herzen von schmachtenden Verehrern.
    Pahl hatte seinerzeit mit Valentina die Ausbildung durchlaufen. Ihre unfehlbare Wirkung, aber auch ihren wachen Verstand kannte er allzu gut aus eigenen Erfahrungen. Und bei einigen gemeinsamen Einsätzen war man sich wieder begegnet und fast zu so etwas wie Freunden geworden. Ja, Valentina müssen wir erreichen und einbinden. Und wenn sie tausend Mal gerade die offizielle Sicherheitsberaterin Rudenkos ist.
    Einmal GalAb, immer GalAb , dachte sich der Gentleman auf Reisen in Sachen Aufklärung.
    Während sich der Firmenjet der Mercurius Caesar Mining Ltd. dem blauen Planeten näherte, begann es in den geheimen Kanälen der GalAb zu arbeiten.
     
    *
     
    Far Horizon-Hospital, Mars
     
    Abraham Silbersdorff lief durch einen der kreisförmigen Korridore der Hospital-Kuppel. Seine Mittagspause hatte gerade begonnen und er wollte sich zur Erholung in den Botanischen Garten begeben, der die oberste Ebene der Kuppel bildete. Fünfzehn Stockwerke hoch ragte die riesige Halbkugel aus dem Marsboden heraus. Das oberste Stück der Kuppel, auch »Käseglocke« genannt, war vollkommen transparent und filterte das Tageslicht auf eine Art und Weise, dass es nahezu den Lichtverhältnissen auf der Erde entsprach. Sollte die Einstrahlung einmal zu dunkel sein, leuchteten die Verstrebungen der Kuppel in einem gedämpften Licht. Eine fast ätherische Stimmung lag über dem kleinen Park, der mit seinen großblättrigen Pflanzen fast wie ein Abbild des biblischen Paradieses wirkte.
    Silbersdorff ließ sich auf eine Bank fallen, schloss die Augen einen Moment lang, atmete die frische, sauerstoffgeschwängerte Luft ein und nippte an einem Synthodrink, den er sich in der Kantine gekauft hatte.
    Er liebte seine Arbeit. Ja, das tat er wirklich. Aber was ihm die Konzernleitung von Far Horizon mit diesen drei »besonderen« Gästen zugemutet hatte, das reichte auch an die Grenzen dessen, was der Allgemeinmediziner noch für vertretbar hielt.
    Jeder dieser speziellen Patienten hatte auf die eine oder andere Weise etwas sehr anstrengendes an sich. Ratsmitglied Vijay Gustafsson jammerte beständig herum und stöhnte schon morgens beim Aufstehen, wie schlecht es ihm doch ginge.
    Botschafterin Jefica Moll hingegen war das genaue Gegenteil des lethargischen Politikers. Immerzu scheuchte sie ihre
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