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Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung
Autoren: Michelle Stern
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kugelförmigen Körper. Die dunkle Mündung richtete sich auf den am Boden liegenden Wyn Bullock und den verletzten MacShane.
    »Nein!« Dana sprang auf und schoss mit ihrem Nadler. Doch der Partikelbeschuss der Handfeuerwaffe prallte wirkungslos ab.
    Die goldene Kugel zuckte herum und nahm sie unter Feuer. Dana spürte einen harten Aufprall auf dem Boden und hatte das Gefühl, zerquetscht zu werden. Ihre Rippen wurden zusammengepresst. Der Schmerz war widerwärtig. Sie wollte schreien, aber ihr blieb die Luft weg.
    Kerry Jakobs hatte sich mit einem Teil ihres Gewichtes über sie geworfen und fing die Schüsse, die Dana galten, mit ihrem Anzug ab. Dana sah aus dem Augenwinkel, dass es Tregarde war, der sich jetzt kaltblütig herumrollte und den Nadler auf eine der Waffenmündungen richtete. Er zielte, drückte ab und das Gerät begann zu stottern. Das gab Telford die Gelegenheit, die fliegende Kugel mit einem gezielten Treffer aus seinem Gaussgewehr zu erledigen. Mehrere Bruchstücke regneten herab. Zeitgleich erwischten die Marines der SONNENWIND den vorletzten Angreifer. Sören Münch rappelte sich mühsam auf und huschte gebückt zu Wyn Bullock hinüber.
    »Alles in Ordnung, Captain?«, fragte Jakobs besorgt. Dana kroch keuchend unter ihr hervor. Ihre Rippen brannten. Sie war froh über den Kampflärm, der ihre Schmerzbekundungen untergehen ließ.
    »Es tut weh, aber es ist nichts ernsthaft hinüber. Geprellt, nicht gebrochen. – Dr. Tregarde? Danke!«
    Tregarde, der sich hinter Kerry Jakobs zurückgezogen hatte und jetzt neben Dana lag, schmunzelte kurz. Es sah ironisch aus. »Nichts zu danken, Captain.«
    »Bleiben Sie unten, Captain.« Kerry Jakobs gab ihr weiterhin Deckung.
    Ali Miller erledigte die letzte der Kugeln. Stille senkte sich über den sandigen Platz vor der Station. Dana richtete sich langsam auf.
    »Zurück zu den Schiffen«, befahl sie entschlossen. Sie vergewisserte sich selbst, dass Wyn Bullock, den Dr. Jennings und Dr. Tregarde kurz untersucht hatten, noch am Leben war und ging als Letzte der Gruppe. Rana Quaid und Bruder William stützten sie. Allmählich konnte sie Luft holen, ohne von höllischen Schmerzen gepeinigt zu werden. Sie war froh, dass dieser Albtraum vorüber war.
     
    *
     
    Der Rückflug zum Schiff schien sich ewig hinzuziehen.
    Dana hatte keine Kraft mehr. Sie hatte Marine Jim Derwill an Bord der Landefähre der SONNENWIND geschickt. Dafür war in ihrer Fähre Jango deVries, der Xeno-Biologe. DeVries hatte sich freiwillig bereit erklärt, bei der Behandlung von MacShane zu assistieren. Während Miles Jennings sich um den Patienten kümmerte, arbeiteten deVries und Tregarde bereits an einem genauen Behandlungsplan.
    Dana wünschte sich, schlafen zu können. Sie konnte es nicht. Der Gedanke an Yngvar hielt sie wach.
    Zurück auf der STERNENFAUST war sie froh, dass Bruder William nicht von ihrer Seite wich. Der Christophorer überwand sich aufgrund der besonderen Situation sogar, mit ihr einen Kaffee zu trinken. Sie saßen zu zweit im Konferenzraum.
    »Er wird es schaffen, Dana. Yngvar ist unverwüstlich wie ein Planet.«
    Dana fühlte sich scheußlich und daher war dieser Vergleich nicht dazu angetan, sie wirklich zu trösten. »Ich habe schon so viele verwüstete Planeten gesehen …«
    »Wie ein besonders widerstandfähiger Planet«, ergänzte William ein wenig lahm.
    »Der Gedanke, er könnte es nicht schaffen …« Dana verstummte und rieb sich mit den Fingerspitzen die Schläfen. »Es muss gut gehen. Es muss einfach.«
    Bruder William blieb noch eine ganze Weile bei ihr, auch wenn sie nicht viel redeten.
    Die Untersuchung einschließlich einer kleineren OP dauerte mehrere Stunden. Tregarde bezeichnete diese schließlich als erfolgreich, allerdings müsse man noch abwarten, bis die Schwellungen der inneren Verletzungen nachließen. Erst dann könne man die genauen Nachwirkungen ermitteln, die das Eindringen des Kabels in Yngvars Gehirn bewirkt habe. Yngvar lag solange in einem künstlichen Koma, um ihn stillzuhalten. Dana hatte sich auf Anraten von Stephan van Deyk eine längere Freischicht genommen. Zwar wollte sie auch nicht tatenlos herumsitzen, aber das Führen eines Raumschiffes konnte sie unter diesen Umständen auch nicht verantwortungsvoll bewältigen. Sie nahm den Rat ihres I.O. an, der solange das Kommando übernahm.
    Dana saß allein in ihrem Raum und wartete auf das erlösende Signal aus der Krankenstation. Sie hatte bereits den vierten Kaffee getrunken und
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