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Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung
Autoren: Michelle Stern
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nickte knapp.
    »Komm mit uns«, meinte William eindringlich. »Du musst hier nicht sterben.«
    »Das kommt für Uns nicht infrage.«
    »Warum nicht?« Der Christophorer versuchte es erneut. Leila fand seine Versuche rührend.
    »Wir wollen es nicht, William. Akzeptier das. Wir ziehen den Tod vor.«
    »Aber warum?«
    »Was für ein Leben hätten Wir denn, unter Menschen? Ich bin es leid, mich rechtfertigen zu müssen, dafür, dass Wir anders sind. Wir möchten endlich Ruhe.«
    »Ich könnte dich zu den Christophorern bringen.«
    »Zu einem Haufen Wissenschaftler?«, spottete Leila. »Das könnten Wir nicht ertragen, mein Freund. Jahrelang eingesperrt und Versuchen unterzogen – nein, vergiss es. Unsere Entscheidung steht. Wir haben dir Unser Vermächtnis hinterlassen. Wir hoffen, ihr könnt etwas mit den Daten anfangen, die du erhältst.«
    »Es finden sich sicher Wissenschaftler, die das können, und wenn es Jahre dauert.« Der Christophorer klang zuversichtlich.
    »Ihr werdet diese Jahre nicht haben. Wenn erst die Erhabenen zurück sind, wird alles anders sein.«
    »Wir werden sehen.« William sah sie mitleidig an. Leila mochte das nicht. Er sollte sich nicht für überlegen halten.
    »Die Dronte waren kurz davor ein Gegenmittel zu eurem Menschen-Virus zu finden. Ihr hattet großes Glück, dass der Ruf sie ausgerechnet jetzt ereilte.«
    »Das sagst du nur, um mich zurechtzuweisen.«
    »Mag sein. Aber es ist die Wahrheit. Sie hatten die Lösung in greifbarer Nähe, als der Ruf kam.«
    »Leila …« Der Mann vor ihr zögerte. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Erhabenen tatsächlich zurückkehren und deshalb die Dronte rufen.«
    »Du musst nur den Lichtern folgen. Dann wirst du es sehen.« Sie mochte es, ihm Rätsel aufzugeben.
    »Du meinst die Lichtsonden?«
    »Vielleicht ist der menschliche Verstand zu klein, um die Rückkehr der Erhabenen fassen zu können.«
    »Vielleicht«, entgegnete er politisch.
    Sie musste kichern. »Du hältst Uns für verrückt.«
    Bruder William schwieg. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die helle Stirn. »Wir sind verrückt. Akzeptier das.« Sie beendete die Datenübertragung und entnahm den Spezialdatenträger. »Jetzt haben Wir dir alles erklärt«, Leila sah Bruder William zärtlich an. »Wir hoffen, du weißt es zu nutzen.« Sie gab ihm den sternförmigen Datenträger und das dazugehörige Lesegerät. Beides war winzig im Vergleich zu den Daten, die es enthielt. »Verwende dieses Lesegerät. Dann wird es keine Direktübertragung geben. Sie wird durch einen bioinduzierten Mechanismus verhindert.«
    Er wirkte verlegen. »Ich danke dir, Leila.«
    Sie lächelte. »Pass auf deine Freundin auf. Die Schwarzhaarige. Und grüß Karalon III von mir.«
    Er nickte ernst. »Das werde ich. Wenn wir ein Verfahren aus den Daten entwickeln sollten, die du uns gegeben hast, werden wir es nach dir benennen.«
    »Du musst jetzt gehen. Ihr solltet weit genug von der Station fort sein, wenn sie explodiert und die Atmosphäre dieser Schutzkuppel zusammenbricht.«
    »Kann ich noch irgendetwas für dich tun?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Geh einfach. Wir öffnen das Außenschott, sobald Wir im unteren Kontrollraum sind.« Sie sah zu, wie Bruder William sich mit einem dankbaren Winken von ihr verabschiedete. Das Schott schloss sich hinter ihm.
    Leila seufzte auf. »Er ist nett.«
    »Aber sterben muss er trotzdem«, erklärte Irina. »Wir können ein unwürdiges Volk wie die Menschheit nicht mit solchen Daten gehen lassen. Auch wenn es keine gefährlichen Informationen sind, für ihn sind sie zu gut. Zu Unserem Pech war er sehr klug. Er hätte es gemerkt, wenn Wir ihm die falschen Daten gegeben hätten.«
    »Du hast ihn nur hingehalten …«, flüsterte Leila entgeistert. »Du willst das Hauptschott gar nicht öffnen!«
    »Tu nicht so entsetzt.« Irina machte sich auf in die unterste Ebene der Station. »Du hast es gewusst.«
    Leila schluckte. »Vielleicht. Aber ich bedauere es.«
    »Bald ist es vorüber. Wir haben sie lange genug abgelenkt. Die Zeit wird knapp. Sie werden sich nicht mehr befreien können. Und wenn sie es versuchen, haben Wir noch immer die Verteidigungsanlagen.«
    »Wir haben ihn belogen.«
    »Es war notwendig.«
    Leila Irina nickte zustimmend.
    »Ja, das war es.«
     
    *
     
    Dana stand vor dem Hauptschott und wartete ungeduldig. Die Minuten verstrichen. Ihnen lief die Zeit davon, doch es tat sich nichts! Sie aktivierte eine Konferenzleitung zu Jefferson und Quaid.
    »Tut sich
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