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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)
Autoren: M’Raven
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Offizierin saß. »Bishnasha, ich erwarte von dir, dass du es mir ohne Rücksicht auf meine persönlichen Gefühle sofort sagst, falls du zu der Überzeugung kommen solltest, dass mein Vorgehen eine Gefahr für Besatzung und .Schiff darstellen könnte«, wies sie ihre Stellvertreterin an.
    »Verlass dich darauf«, bestätigte Bishnasha und raschelte wohlwollend mit den Schuppen. »Aber noch können wir es verantworten, ein bisschen hier zu bleiben und nach den Verschollenen zu suchen.«
    »Gut, dann tun wir das auch.« Shesha’a wandte sich wieder an die Priesterin. »Hashushai, ich weiß deinen Rat zu schätzen, auch wenn es nicht immer den Anschein hat«, versicherte sie ihr.
    Die Priesterin wisperte amüsiert mit den Schuppen. »Ich weiß.«
    Damit war das Thema erledigt, und die Besatzung der WEITE REISE setzte ihr gesamtes Können ein, Dana Frost und die übrigen Vermissten zu finden.
     
    *
     
    Er beobachtete. Neue Gefangene waren grundsätzlich immer interessant. Das traf besonders auf solche zu, die zu einer Spezies gehörten, die er noch nicht kannte. Und die Neuankömmlinge erfüllten beide Kriterien. Er hatte bisher noch nicht in Erfahrung gebracht, woher genau sie kamen, und es interessierte ihn im Moment auch nicht. Etwas anderes war ihm bei diesen Wesen wichtiger.
    Alle anderen, sofern sie zu raumfahrenden Rassen gehörten, waren allein gekommen beziehungsweise in Schiffsverbänden, die nur einer einzigen Spezies gehörten. Die Neuen dagegen besaßen sechs Schiffe unterschiedlicher Bauart, doch auch das allein wäre noch nicht unbedingt außergewöhnlich gewesen. Schließlich gab es viele Völker, die verschiedene Schiffstypen benutzten, die nicht die mindeste Ähnlichkeit besaßen.
    Doch diese hier gehörten offensichtlich auch zu mindestens sechs verschiedenen Rassen. Und ebenso offensichtlich hatten sie sich zu einem Verband zusammengeschlossen, dessen Zweck ihn überaus interessierte. Er beschloss, zu gegebener Zeit herauszufinden, worin dieser Zweck bestand. Aber dazu war später noch Gelegenheit. Die Neuen waren jetzt eine angemessene Zeit in Gewahrsam gewesen und hatten sich offenbar genug an ihre veränderte Situation gewöhnt, sodass sie in die nächste Stufe eingegliedert werden konnten.
    Er bedauerte, dass zwei der Schiffe und somit auch zwei der neuen Spezies entkommen waren. Doch bei näherer Betrachtung war das unerheblich. Diejenigen, die er hatte bekommen können, waren in jedem Fall eine Bereicherung. Er war gespannt, wie sie die nächste Stufe meistern würden.
     
    *
     
    Dana Frost stand an der Panoramawand ihres Gefängnisses und starrte hinaus, während sie mit halbem Ohr einem heftigen Streit zwischen Siron Talas, dem Kommandanten der STOLZ DER GÖTTER und Mirrin-Tal, dem Captain der SEDONGS RACHE, zuhörte. Die Panoramawand, die einen ungehinderten Blick auf die Landschaft erlaubte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie hier gefangen waren, und Dana verspürte darüber eine wachsende Wut.
    Sie war erst vor wenigen Monaten den Morax entkommen, die sie als Sklavin auf ihren Schiffen wahlweise hatten schuften oder in der Arena um ihr Leben kämpfen lassen. Zusätzlich zu den Gefahren und Plagen dieser unwürdigen Existenz hatte es auch noch täglich Auseinandersetzungen mit anderen Sklaven gegeben, unter denen eine gnadenlose Hackordnung herrschte. Jeder hatte gegen jeden um Schlafplätze, Essen und sogar Kleidung kämpfen müssen. Es war eine Zeit des Grauens gewesen, in der Dana manchmal schon keine Hoffnung mehr auf Rettung gehabt hatte. Doch das Wunder war geschehen. Sie hatte überlebt und war wieder freigekommen.
    Unter den Nachwirkungen ihrer Gefangenschaft hatte sie lange gelitten, besonders auch mental und inbrünstig gehofft, in ihrem ganzen Leben nie wieder in eine solche Situation zu geraten. Doch jetzt war sie erneut von den Morax gefangen worden. Sie fühlte Hass auf diese barbarischen Wesen in sich aufsteigen und vermochte ihn nur mit Mühe zu beherrschen.
    Dabei hatte sie gerade erst vor ein paar Wochen ihre mentale Stabilität zurück erhalten. Shesha’a hatte zusammen mit ihr und Priesterin Hashushai den »Ritus der Wiedergeburt« zelebriert, ein Ritual, mit dem die Shisheni überaus effektiv die Nachwirkungen traumatischer Erlebnisse zu heilen pflegten. Allerdings hatte Hashushai sie nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sie im Anschluss an das Ritual eine Zeit größtmöglicher seelischer Ruhe brauchte, damit sich seine volle Wirkung
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