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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)
Autoren: M’Raven
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vorstellen, dass die kleinen, handlichen Thermostrahler, die zur Standardausrüstung der Marines gehörten, Waffen sein konnten. Als Corporal Ragnarök S. Telford ihnen mit ernster Miene erklärt hatte, das seien spezielle Geräte zum Erhitzen und Sterilisieren der Nahrung, hatten sie das anstandslos geschluckt und den Marines die Strahler gelassen, ebenso deren Kampfanzüge, die sie als eine normale, wenn auch rüstungsähnliche Kleidung betrachteten. Die restlichen Crew-Mitglieder aller drei Spezies hatten ihre leichten Kampfanzüge mitnehmen können, die alle mit Antigrav-Packs ausgerüstet waren. Das würde eine Flucht erleichtern – falls es ihnen denn gelang, irgendwann hier herauszukommen.
    Die Marines hatten mit ihrer Ausrüstung auch die Möglichkeit gehabt, ihre Schweizer Allzweckmesser mitzunehmen, die zwar kaum als Waffen gegen die Morax taugten, doch mit ihren Multifunktionen mehr als nützlich waren. Dana hatte es bisher immer als Nostalgie betrachtet, dass die Streitkräfte der Solaren Welten diese handlichen Messer, die seit 1891 als »Schweizer Offiziersmesser« oder »Sackmesser« aus Ibach einen Siegeszug durch die Armeen der Erde angetreten hatten, auch heute noch zur Standardausrüstung der Marines gehörten. Natürlich waren die heutigen Varianten absolute Hightech-Geräte von höchstem Niveau und Dana zum ersten Mal froh darüber, dass es sie gab, denn in dieser Situation war alles ein Gewinn, was sie hatten behalten dürfen.
    Man hatte ihnen auch Scanner und medizinische Notfall-Kits gelassen sowie einen guten Vorrat an Medikamenten. Und die waren auch bitter nötig, denn ein Großteil der drei Mannschaften war bereits tot und einige so schwer verletzt, dass sie wahrscheinlich ohne die High-Tech-Operationstechnik ihres jeweiligen Volkes nicht überleben würden. Eine von diesen Schwerverletzten war Dr. Simone Gardikov, eine andere Taila Sakala, Siron Talas’ Frau. Wahrscheinlich war der j’ebeemsche Kommandant deshalb so gereizt und ungewohnt streitlustig und lieferte sich gerade mit dem Captain der SEDONGS RACHE ein hitziges Wortgefecht. Was allerdings Mirrin-Tals miserable Laune verursachte, vermochte Dana nicht zu ergründen. Der Streit, den die beiden immer lautstärker ausfochten, erschien ihr jedenfalls an den Haaren – oder Federn – herbeigezogen.
    »Und wenn Sie auf meine Warnung gehört hätten, wäre das alles nicht passiert!«, fauchte der Kridan gerade in einer Art und Weise, die Dana darüber rätseln ließ, wie ein Vogelschnabel in der Lage sein konnte, Laute auszustoßen, die verdächtig an einen fauchenden Löwen erinnerten.
    »Falsch!«, konterte Siron hitzig. »Wenn Sie meine Anweisungen befolgt hätten, die Flanke zu decken, statt eigenmächtig zurückzubleiben, hätten wir eine Chance gehabt, alle unversehrt zu entkommen. Oder doch zumindest weitgehend unversehrt. Und da wir schon mal dabei sind, Mirrin-Tal, Ihre Eigenmächtigkeit war es, die unmittelbar zur Vernichtung der LEKKEDD-Besatzung geführt hat.«
    Das war ein weiterer schwerer Verlust, der Dana persönlich traf. Der Eigner der LEKKEDD, der mantidische Reporter Kkiku’h, war ihr persönlicher Freund gewesen. Zwar hatte er die Expedition nur inoffiziell als Privatperson begleitet, da die Regierungsvertreter der restlichen Völker strikt dagegen gewesen waren, den Mantiden eine Teilnahme zu gestatten. Man hatte ihnen nicht vergessen, dass sie sich während des Dronte-Krieges feige in Sicherheit gebracht hatten, statt ihre Verbündeten zu unterstützen. Trotzdem war Kkiku’h ein wertvolles Expeditionsmitglied gewesen, der nicht nur das Geheimnis der Morax auf Rhuka aufgedeckt hatte, sondern auch der selbst ernannte Chronist gewesen war. Dana würde ihn vermissen.
    »Sie versuchen doch nur, Ihre eigenen Fehler zu verdecken, indem Sie mir die alleinige Schuld an dem Desaster zuweisen wollen«, beschuldigte Mirrin-Tal Siron und klapperte wütend mit dem Schnabel. »Was glauben Sie, wer Sie sind, dass Sie sich erdreisten, mich, einen Captain der Imperialen Flotte des Kridanischen Reiches, herumzukommandieren? Ich bin …«
    »Sie sind ein arroganter, selbstgefälliger Shekknork «, unterbrach ihn Siron, »der bei der ersten sich bietenden Gelegenheit meinte, eigenmächtig handeln und damit uns alle gefährden zu können. Ich sollte Sie …«
    » Schluss! « Dana hatte nicht einmal allzu laut gesprochen, doch ihre Stimme klag so eisig, dass man sich unschwer vorstellen konnte, woher sie ihren Spitznamen
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