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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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der STERNENFAUST ausgesandte Shuttle für einen gewissen Zeitraum nicht unter meinem Kommando gestanden. Dieser Zustand endet in dem Augenblick, wenn es sich wieder an Bord befindet. In einem Geheimcode, denn ich dechiffriert und somit zur Kenntnis genommen habe, wurde mir vom Weltrat, der Galab sowie meinen Vorgesetzten beim Star Corps mitgeteilt, dass Botschafterin Jefica Moll berechtigt ist, sich über mein Kommando zu stellen. Dieser absolute Sonderstatus existiert zwar theoretisch, wurde jedoch meines Wissens nach noch nie zuvor angewandt.«
    Dana Frost machte eine kurze Pause, denn diese Worte benötigten Zeit, um bei jedem an Bord auch wirklich verstanden zu werden.
    »Botschafterin Moll hat einen der deportierten Genetics an Bord des Shuttles genommen, der für Rat und Militär offenbar wichtig genug ist, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen. Ich möchte hiermit betonen, dass die STERNENFAUST II sich nicht der Einmischung in die Belange eines anderen Volkes schuldig gemacht hat. Besatzung und Führungsebene des SEK STERNENFAUST II waren an dieser Aktion nicht beteiligt. Ob sich aus dem Geschehenen weitere Konsequenzen ergeben, wird die Zukunft zeigen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Captain Frost – Ende.«
    Erneut war es absolut still in der Zentrale der STERNENFAUST.
    Frost wandte sich an ihren Ersten Offizier.
    »Commander van Deyk. Wenn das Shuttle angedockt hat, dann führen Sie bitte alle an Bord befindlichen Personen in den großen Besprechungsraum. Lieutenant Commander Mutawesi? Sie begleiten mich dorthin.«
    Der Taktikoffizier stand keine zwei Schritte neben Dana Frost. »Captain, die Botschafterin wird sicher erwarten, dass Sie zur Schleuse kommen. Zumindest vom Protokoll her wäre das so korrekt.«
    Dana Frost lächelte Mutawesi an. Ein kühles Lächeln, wie der Lieutenant Commander registrieren musste.
    »Wissen Sie was? Es interessiert mich absolut nicht, was die Botschafterin erwartet. Kommen Sie, sehr lange wird das Shuttle ja nicht mehr brauchen.«
    Lieutenant Commander Mutawesi warf einen fragenden Blick zu van Deyk, doch der zuckte nur die Schultern. Dann bemühte Mutawesi sich, mit seinem Captain Schritt zu halten.
     
    *
     
    »Ist der Verletzte auf der Krankenstation?«
    Dana Frost sparte sich eine Begrüßung, als alle Personen, die an Bord des Shuttles gewesen waren, den Besprechungsraum betreten hatten.
    Die Frage war direkt an Sergeant Ndogo gegangen, die nun nickte.
    »Ja, Captain. Der Doktor meint, eine sehr große Überlebenschance gäbe es bei diesen Wunden jedoch nicht. Zumindest wird der Genetic bleibende Schäden davontragen.«
    »Sergeant Takashi. Gibt es Schadensmeldungen? Haben Sie und Ihre Männer den Einsatz unbeschadet überstanden?«
    Takashi sah Frost direkt in die Augen. Dana konnte die unterdrückte Wut darin lesen, denn Takashi fühlte sich benutzt. »Es ist alles in Ordnung, Captain.«
    Botschafterin Molls Stimme besaß wieder die einschmeichelnde Note, die auch Dana zu Beginn so beeindruckt hatte. »Captain, ich denke, wie sollten unter vier Augen sprechen.« Sie blickte kurz zu Diaz, der sich im Hintergrund hielt. »Oder besser, unter sechs Augen. Das wird wohl …«
    Dana unterbrach die fettleibige Frau. »Botschafterin Moll. Sie werden verstehen, wenn ich mich zunächst nach dem Befinden meiner Leute erkundige, denn das gehört zu den selbstverständlichen Pflichten eines Captains. Aber gut, nun sind Sie an der Reihe. Botschafterin, wenn ich alles richtig verstanden habe, dann endet ihre Sondervollmacht mit der Beendigung des Einsatzes, richtig?«
    Jefica Moll nickte lächelnd. »Korrekt. Alle Ihre Leute unterstehen ab sofort wieder Ihnen, Captain. Und lassen Sie mich bitte sagen …« Es war ihr nicht vergönnt, einen Satz zu Ende bringen zu dürfen.
    Dana Frost wandte sich ganz einfach von ihr ab, machte zwei Schritte auf Jurij R. Diaz zu. Erst als sie sehr nahe vor dem Genetic stand, stoppte Frost. Der noch bis vor kurzer Zeit mächtigste Mann im Volk der Genetics lächelte unverbindlich und kühl.
    Mutawesi und van Deyk blickten einander an. Die Spannung im Raum konnte man förmlich knistern hören. Dana sprach leise, aber so deutlich und klar, dass sie jeder perfekt verstehen konnte.
    »Den ›Lordmanager‹ kann ich mir ja nun sparen, nicht wahr?«
    Diaz nickte kaum wahrnehmbar. »Ja, das können Sie, Captain Frost. Ich bitte Sie mich nicht als Aufrührer zu betrachten – ich wurde fälschlich meines Amtes enthoben.«
    Dana lachte leise.
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