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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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raubtierhaftes Anschleichen Souveränität ausstrahlen, für sie mochte Suntron noch immer den Kampf bis in die kleinste Kleinigkeit diktieren. Doch dem war nicht so. Sie wusste es und sie wusste, dass er es wusste.
    Bilde dir bloß nichts darauf ein, dass du jetzt mental das Ruder herumgerissen hast , warnte sie ihre innere Stimme.
    Es mochten bereits ein, zwei Minuten verstrichen sein, seit die zweite Runde begonnen hatte und noch hatte keine einzige Aktion stattgefunden. Die quälende Erstarrung der derzeitigen Kampfphase war das exakte Gegenteil zu der ungeheuren Dynamik der ersten Runde.
    Behalte das Shinai in der Hand und bestimme den Moment seiner Aktion!
    Viel Zeit blieb ihr nicht.
    So oder so musste sein Angriff in den nächsten Augenblicken erfolgen. Als ob ihr Schweiß ins Auge gelaufen sei, zwinkerte Dana ein paar Mal und ließ ihren Blick zur Seite gleiten.
    Es war, als hätte Breg Suntron auf genau dieses Signal gewartet. Wie ein Stier stürmte er auf Dana los. Doch in diesem Augenblick geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte, womit niemand hatte rechnen können. Suntron nicht, Dana nicht, selbst das Publikum wurde davon überrascht. Während Dana mit einer minimalen Bewegung von nur wenigen Zentimetern der wütenden Attacke des Kolosses auswich, sah sie aus den Augenwinkeln hinter den Zuschauern eine Bewegung.
    Durch das geöffnete Schott trat eine monströse, Furcht erregende Gestalt, gegen die selbst ein Koloss wie Breg Suntron harmlos und zerbrechlich wirkte.
    Eine Morax drängte in den Saal und zog von einem Moment zum nächsten alle Aufmerksamkeit auf sich. So bekam fast niemand mit, dass Suntron sich ablenken ließ – Dana nicht!
    Erst als ein gellendes »KIAI!« aus ihrer Kehle brach, schnellten die Köpfe wieder zum Ring. Nur wenige sahen den blitzartig geführten Tsuki, einen punktgenau ausgeführten Schlag gegen Suntrons Kehle, aber jeder bekam die Wirkung mit.
    Breg Suntron erstarrte, als habe man seinen Körper schockgefrostet. Ein ersticktes Röcheln entwich wie ein zittriger Geigenton seinen halb geöffneten Lippen. Dann sackte sein massiger Leib in die Knie. Er wirkte dabei wie ein alter Turm, der mit einer präzise ausgeführten Sprengung in sich zusammenbrach. Schließlich kippte er mit einem donnernden Krachen vornüber auf den Ringboden.
    Das laute gutturale Dröhnen, das die Morax in diesem Moment ausstieß, konnte alles mögliche bedeuten. Im Zusammenhang mit dem Sieg über einen als unbesiegbar geltenden Getreuen Milan D’aertes schien es eine Form anerkennenden Grunzens auszudrücken.
    Noch war die doppelte Überraschung zu groß, als dass sich den versammelten Sklaven bereits alle Konsequenzen erschlossen hätten. Mit offenen Mündern flogen ihre Blicke zwischen dem gefällten Suntron und der Morax hin und her. Niemand wusste, wie er sich verhalten sollte. Die unbeschränkte Macht der Herren dieses Schiffes erfüllte sie mit Furcht. Eine Furcht, die selbst jemandem wie Milan D’aerte anzusehen war.
    Nur Dana schien unbeeindruckt zu sein. Sie kniete sich neben den Ohnmächtigen und befühlte seinen Hals. Sie ertastete einen kaum spürbaren Pulsschlag und atmete erleichtert auf. Es war nicht ihre Absicht gewesen, den Hünen zu töten, obwohl der Schlag bei einem normalen Menschen leicht hätte tödlich sein können. Aber Breg Suntron war ein J’ebeem, zu deren physiologischen Besonderheiten im Unterschied zu den Menschen gehörte, dass viele Organe zweimal vorhanden waren.
    Nur ihr Gehirn ist weder doppelt so groß, noch zweimal so leistungsstark wie bei uns …
    Und Suntron war für die Verhältnisse von J’ebeem wie Menschen gleichermaßen ein ungewöhnlich massiges, großes Exemplar. Die Wucht ihres Tsukis war demnach angemessen gewesen. Dana stand wieder auf. Ihr Gegner würde überleben und schon bald wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwachen. Ratternd hob sich der Käfig. Dana sah, dass sich Milan D’aerte durch die Sitzreihen zwängte und zu der Morax trat.
    Es war nicht zu verstehen, was der gegen den Weltraumbarbaren winzig wirkende Sklavenführer mit der Morax zu besprechen hatte, wobei sich das Gespräch auf D’aertes Seite auf Kopfnicken und kurze Antworten beschränkte. Immer wieder spürte Dana, wie die Blicke der Morax wie auch D’aertes zu ihr herüberschweiften und sie fixierten.
     
    *
     
    Das weiße Licht, das ihn umhüllte, war das Einzige, was an die vielen Berichte erinnerte, die über jenen Übergang zwischen Leben und Tod, zwischen Diesseits
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