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Sternenfaust - 049 - Der Virus

Sternenfaust - 049 - Der Virus

Titel: Sternenfaust - 049 - Der Virus
Autoren: Volker Krämer
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Verbündeten dachte, der die Rettung vor der Dronte-Gefahr bringen sollte.
    Dana Frost winkte ab. »Mit Toten ist kaum zu rechnen. Wenn, dann werden wir etwas vorfinden, das vielleicht schlimmer als der Tod ist. Ich hoffe, Sie und Ihre Leute sind gut darauf vorbereitet, Sergeant.«
    Takashi nickte nur stumm und ließ Frost und die anderen passieren.
    »Wo sind die alle hin?« Doktor Gardikov fühlte sich überflüssig. Ein Zustand, der sie nervös und schlecht gelaunt machte. »In Luft wird sie dieser Virus ja wohl nicht auflösen, oder?«
    Dana überhörte die Frage der Bordärztin. Sie selbst kannte die Antwort nicht, was hätte sie also sagen sollen? Bei Simone Gardikov war es oftmals besser, wenn man sich in Schweigen hüllte.
    »Ramirez an Takashi.« Alle konnten die Funkmeldung mithören, denn ausnahmslos jeder im Landeteam war per Helmfunk jederzeit Sprech- und empfangsbereit. »Leichenfund im Gebäude links vom Haupttrakt.«
    Es dauerte nur zwei Minuten, bis Dana Frost sich über den Toten beugte. Die große Wunde an seinem Hinterkopf war aussagekräftig. Dana hob den Formstuhl hoch, der unweit der Leiche wie hingeworfen am Boden lag.
    »Er ist hiermit erschlagen worden, denke ich.« Da von Doktor Gardikov keinen Einwand kam, nahm Frost das als Bestätigung. Gardikov hatte den Toten auf den Rücken gedreht, öffnete seine Kleidung bis zur Hüfte. Die OP-Narbe war älteren Datums. Der Mann war sicher bereits seit Monaten in der absoluten Gewalt seines Parasiten gewesen, ehe ihn hier der Tod ereilt hatte. Nicht weit davon lag eine große Schere auf dem Boden.
    »Was mag hier geschehen sein?« Sie blickte zu dem Kridan.
    Sun-Tarin machte eine wage Geste. »Erinnern Sie sich an den Funkspruch. Der Mensch sprach doch davon, dass sein Parasit ihn nicht haben wollte. Das bedeutet aber auch, dass er hier gewesen sein muss. Offenbar hat er sich den Weg freigekämpft. Jetzt fragt sich, wo der Mensch geblieben ist, der uns angefunkt hat?«
    Captain Frost wandte sich an den Marine, der den Fund gemacht hatte. »Wo ist hier die Sendeanlage?«
    Lester Ramirez deutete auf die Tür. »Vorne in diesem Gebäude. Doch von dort kam der Funkspruch ganz sicher nicht. Die Anlage ist zerstört, und das bereits vor vielen Wochen. Das passt also nicht, Captain.«
    Das alles wurde von einem Augenblick zum nächsten nebensächlich, als eine Explosion erfolgte, die in den Ohren des Landetrupps wie ein Startschuss klang.
    Ein Startschuss ins Verderben …
     
    *
     
    Wyn Bullock fühlte sich, als hätte ein Riese nach ihm gegriffen und ihn wütend von sich geschleudert. Hilflos krachte der Marine in seiner Panzerung gegen eines der Gebäude.
    Gauss-Gewehre … sie greifen uns mit Gauss-Waffen an. Sicher hatte man bei Siedlern und Diggern damit nicht rechnen müssen. Andererseits hatte man es hier schließlich mit Übernommenen zu tun. Verdammt – warum wirkt dieser elende Virus nicht?
    Bullock versuchte, die Kontrolle über seinen Panzeranzug zurückzugewinnen. Hastig, aber in Perfektion, die nach ungezählten Trainingseinheiten ganz einfach präsent war, koordinierte er die Servos und war nur wenige Augenblicke später wieder einsatzbereit. Wyn eröffnete das Gegenfeuer. Wenn er etwas hasste, dann war das ein Angriff auf einen Gegner, den er nicht präzise ausmachen konnte.
    Exakt das war hier der Fall. Die Explosion hatte den Schweber in tausend Teile zerrissen. Was dort an Bord auch immer zur Detonation gebracht worden war – es brannte jedenfalls lichterloh.
    Die Rauchentwicklung nahm dem Marine die Sicht. Er feuerte blind in die Richtung, aus der ihn der Treffer erwischt hatte. Gleichzeitig suchte er Deckung. Er hatte eben zwar Glück gehabt, und normalerweise konnten Gauss-Geschosse seinen Panzer nicht durchdringen, aber er musste es nun wirklich nicht darauf ankommen lassen, wie viele Projektile er aushalten konnte. Der Aufprall der Geschosse war ganz einfach viel zu mächtig.
    Instinktiv setzte Wyn das Notsignal ab, nur um in der nächsten Sekunde zu realisieren, wie unnötig das in diesem speziellen Fall war. Links und rechts hinter ihm wurde gefeuert. Vier Marines waren sofort da, nahmen ihren Kollegen aus der direkten Angriffsmitte, denn nun hatten die Übernommenen Mühe und Not, sich selbst in Deckung zu begeben.
    Takashis Stimme bellte über Funk. »Leader hier – einkreisen, möglichst überwältigen …« Wenn da noch Worte folgen sollten, so gingen sie im Lärm der zweiten Explosion unter. Diesmal war es kein Schweber,
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