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Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka
Autoren: M’Raven
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Herrscherin«, antwortete Saizew. »Wann brechen wir auf?«
    »Sofort. Captain Frost wurde bereits benachrichtigt und erwartet Sie startbereit am Raumhafen. Gute Reise.«
    »Danke. Aber sollte ich nicht noch eine Botschaft für den Hohen Rat mitnehmen? Botschafterin Chang teilte mir so etwas mit.«
    »Die Angelegenheit hat sich erledigt, Botschafter.«
    Und darüber wunderte sich Saizew noch mehr, denn so etwas sah den Shisheni nun gar nicht ähnlich.
     
    *
     
    Sun-Tarin war in seinem Element. Der Kridan, ehemaliger Tanjaj und Captain in der Flotte des Kridanischen Imperiums, saß der shishenischen Botschafterin Kimusha’a im Aufenthaltsraum der STERNENFAUST gegenüber und führte eine intensive Diskussion über Politik und Glaubensfragen. Damit befand er sich bei Kimusha’a auf sicherem Terrain, wie er glaubte. Er war zutiefst der Überzeugung, dass es nur einen einzigen Gott gab und dass der von jedem aufrechten Gläubigen verlangte, den einzig wahren Glauben – dem die Kridan folgten – mit sprechenden Graserkanonen zu verbreiten. Zumindest waren die Kridan dieser Direktive noch bis vor Kurzem gefolgt. Seit der Prediger Satren-Nor die Regierung übernommen hatte, lautete die neue Devise der stolzen Kridansoldaten »Frieden«.
    Sun-Tarin hatte sich dem als loyaler Untertan der Regierung gefügt, auch wenn er nicht mit der neuen Politik einverstanden war. Sein Aufenthalt als Austauschoffizier an Bord der STERNENFAUST war auch nicht das, was er sich für seine Karriere erhofft hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, gäbe es keinen Frieden mit den Solaren Welten und die Kridan würden die Solaren Welten immer noch aufs Schärfste bekämpfen. Doch es ging nicht nach ihm.
    Natürlich vereinbarte es sich nicht mit seiner Stellung an Bord, dass er versuchte, die Crew zu bekehren. Aber bei Botschafterin Kimusha’a verhielt sich die Sache anders. Die Kridan hatten keinen Kontakt zu den Shisheni, und seine diesbezüglichen Versuche würden weder ihnen noch den Solaren Welten negativ angelastet werden. Außerdem hatte Sun-Tarin festgestellt, dass die Botschafterin ein ganz vernünftiges Wesen war – sah man von dem fatalen Irrglauben ihres Volkes ab, elf Götter zu verehren statt des Einen Wahren Gottes.
    Doch im Moment kreiste seine Diskussion mit ihr über die politischen Besonderheiten der Shisheni.
    »Es ist mir unbegreiflich, dass Ihr Volk von einer Eierlegerin beherrscht wird und nicht schon längst in einem dadurch verursachten Chaos untergegangen ist«, sagte der Kridan.
    »Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des jeweils herrschenden Shisheni und der Art, wie sie oder er die Geschicke des Volkes lenkt«, antwortete Kimusha’a. »Erklären Sie, was Sie meinen.«
    »Erklären Sie bitte , was Sie meinen«, korrigierte Marco Saizew, der der Unterhaltung beiwohnte und der Botschafterin dabei half, die unter Menschen üblichen Höflichkeitsfloskeln zu erlernen. »Ihre Formulierung, Kimusha’a, klingt für menschliche – und kridanische – Ohren wie ein Befehl. Das wird unter Gleichrangigen als sehr unhöflich betrachtet.«
    »Ich werde es mir merken. Sun-Tarin, erklären Sie mir bitte , was Sie meinen.«
    »Nun, Eierlegerinnen sind aufgrund ihres Geschlechts doch immensen, hormonell bedingten Gefühlsschwankungen unterworfen. Das hat natürlich Einfluss auf ihre Entscheidungen. Eine Eierlegerin könnte niemals die Geschicke des kridanischen Volkes lenken.«
    »Das mag für die Kridan zutreffen«, gab Kimusha’a zu, »aber nicht für die Shisheni. Natürlich unterliegen die Frauen bei uns den von Ihnen erwähnten Hormonschwankungen. Aber ich habe noch nie gehört, dass die irgendeinen Einfluss auf die Handlungen und Entscheidungen einer Shisheni gehabt hätten. In unserer Geschichte waren die meisten Herrscher Frauen. Und unter deren Herrschaft war das Volk immer sehr zufrieden. Schließlich ist es nur eine Frage der Disziplin, ob körperliche Veränderungen Einfluss auf die Handlung nehmen oder nicht.« Kimusha’a blickte Sun-Tarin durchdringend an. »Aus Ihren Worten entnehme ich allerdings, dass Ihr Volk offensichtlich die Frauen nicht dazu ausbildet, solche Hormonschwankungen durch geistige und körperliche Disziplin auszugleichen wie wir.«
    »Das stimmt«, musste der Kridan zugeben. »Aber nur deshalb, weil sie nicht in der Lage sind, solche Disziplin zu meistern. Sie sind schließlich nur Eierlegerinnen.«
    »Demnach ist bei Ihrem Volk die Intelligenz und die Fähigkeit zur Disziplin
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