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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics
Autoren: M’Raven
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Kreislauf anzuregen. Anschließend folgte er Sarakk aus dem Raum in die Zentrale.
    Unterwegs begegneten ihnen einige Ingenieure und Techniker, die von der Automatik zuerst aufgeweckt worden waren. Sarakk verzichtete darauf, sie aufzuhalten und zu befragen, denn das entsprechende Display in der Zentrale würde ihr detaillierte Auskunft über alle Schäden geben.
    Die Zentrale war leer, als sie und Humarr eintraten. Wozu hätte sie auch bemannt sein sollen. Das Schiff wurde automatisch gesteuert. Eine Zentralenbesatzung war erst erforderlich, wenn sie ihr Zielgebiet erreicht hatten.
    Bevor Sarakk sich die Schadensmeldungen ansah, rief sie die Ortungsdaten auf und ließ ein Außenbild der Umgebung auf den Schirm projizieren. Die Konstellationen, die sich draußen zeigten, waren ihr gänzlich unbekannt. Normalerweise war das nicht ungewöhnlich. Schließlich sahen Sternbilder aus der Ferne vollkommen anders aus, als wenn man die Distanz zu ihnen verringerte oder gar hineinflog.
    Doch die Ortungsdaten zeigten ungeacht dieser normalen Abweichung eine alarmierende Differenz, die auch Humarr auffiel. Ohne auf eine diesbezügliche Aufforderung seiner Kommandantin zu warten, prüfte er den Standort des Schiffes und projizierte den bisher genommenen Kurs auf den Bildschirm. Was er sah, ließ ihn einen schrillen Laut des Erschreckens ausstoßen, ehe er sich auf seine Stellung besann und sich unter Sarakks missbilligendem Augenzwinkern zusammenriss.
    »Kommandantin, wie Sie selbst sehen können, sind wir vom Kurs abgekommen. Erheblich vom Kurs abgekommen«, fügte er nachdrücklich hinzu. »Wir haben zwar inzwischen viele hundert Lichtjahre zurückgelegt, aber nicht in der Richtung, die wir einprogrammiert hatten.« Er deutete auf die Linie auf dem Bildschirm, die den Kursverlauf beschrieb. »Wie Sie sehen, sind wir in Kreisen und Spiralen und im Zickzack geflogen. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie das passieren konnte.« Er sah seine Kommandantin starr an. »Ich kann nur sagen, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, wo wir uns eigentlich befinden …«
     
    *
     
    Klack! Klack-klack-klack! Klack-klack!
    Das Aneinanderschlagen der Shinai – der aus zusammengebundenen Bambusfasern bestehenden Übungsschwerter – war neben einem gelegentlichen Kampfschrei das einzige Geräusch, das im Trainingsraum zu hören war. Die beiden Gegner, die einander gegenüber standen und mit all ihrer Kunst versuchten, ihr Gegenüber zu besiegen, hätten unterschiedlicher nicht sein können.
    Auf der einen Seite war die schlanke, etwa 1,80 Meter große dunkelhaarige Frau von Mitte dreißig. Auf der anderen kämpfte ein knapp 1,75 Meter großer, überaus korpulenter weißhaariger, vollbärtiger Mann in den Sechzigern, dem man alles andere als Geschick im Kampf oder irgendeinem Sport zugetraut hätte.
    Doch Botschafter Aorangi Mako Maunga war ein Mann, den man niemals unterschätzen durfte, wie Captain Dana Frost, Kommandantin der STERNENFAUST II, bereits aus Erfahrung wusste.
    Trotzdem verblüffte er sie mit seinem Können im Kendo bei fast jeder Technik, die er ihrer eigenen entgegensetzte.
    Aorangi Maunga war zweifellos ein Meister im Kendo, wie es nur wenige gab. Und trotz seiner fülligen Figur bewegte er sich unglaublich gewandt und kraftvoll. Obwohl Dana schon seit Jahren Kendo trainierte, musste sie erkennen, dass Maunga weitaus besser war als sie. Dies war die dritte Runde ihres Trainings. Maunga hatte die beiden ersten gewonnen, und Dana würde auch diese verlieren. Bereits Maungas nächste Attacke brachte die Entscheidung.
    Wie es seit Jahrhunderten Tradition im Kendo war, traten beide Gegner gemessen zurück, ließen sich auf den Knien nieder und steckten gleichzeitig ihr Shinai in imaginäre Scheiden, ehe sie sie auf dem Boden ablegten und ihre Helme abnahmen. Es folgte ein Moment der schweigenden Besinnung, danach eine respektvolle Verbeugung im Knien voreinander. Damit war das Ritual beendet. Beide erhoben sich.
    Aorangi Maunga reicht Dana lächelnd die Hand und schüttelte sie kräftig. »Sie sind wirklich gut, Captain Frost«, stellte er mit einem deutlichen Unterton von Bewunderung fest.
    Dana lachte. »Vielen Dank für diese überaus diplomatische Äußerung, Botschafter! Sie haben mich dreimal besiegt. Das war von meiner Seite definitiv keine gute Leistung.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich gebe zu, dass es meine Schuld ist, weil ich viel zu wenig trainiere. Aber«, sie warf dem Botschafter einen scharfen
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