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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics
Autoren: M’Raven
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gebeten, da sich seine Statistik auf die von Vupado gelieferten Daten stützten. »Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, Leute zu beschäftigen oder zu fördern, deren Fähigkeiten so weit hinter den unseren zurückstehen, dass sie sich am Ende als Hemmschuh für unsere Entwicklung entpuppen. In ein paar Jahren, genauer gesagt ab der nächsten Generation, wird es keine Nichtoptimierten mehr in den Drei Systemen geben.«
    »Ja, weil wir sie alle rauswerfen«, hielt George Al-Wazir ihm vor. »Nicht weil sie freiwillig gehen. Verdammt noch mal, diese Menschen haben hier ihr Zuhause. Sie leben seit Generationen hier. Sie haben dasselbe Recht, auch weiterhin hier zu leben wie wir.«
    »Und was wird am Ende dabei herauskommen?«, fragte Diaz. »Wir Genetics entwickeln uns immer weiter und immer schneller fort. Unsere Technologie wird immer leistungsfähiger. Ich stimme Mr. Vupado zu, dass schon in ein paar Jahren die Normalen nicht mehr in der Lage sein werden, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Nicht weil sie sich nicht genug bemühten oder nicht wollten, sondern weil ihnen dazu einfach die erforderlichen intellektuellen Fähigkeiten fehlen. Sie sind jetzt kaum noch Teil unserer Gesellschaft. Wie wird es in zehn Jahren sein? Ich will es Ihnen sagen. Das Ergebnis wird sein, dass die Normalen dann ganz freiwillig auswandern und sich anderswo eine Existenz aufbauen. Wir greifen dem lediglich jetzt schon ein bisschen vor.«
    »Wir haben bereits eine Zwei-Klassen-Gesellschaft«, fügte Prof. Dr. Harun I. Johansson, einer der führenden Wissenschaftler von Darelis, hinzu.
    »Die Folgen dessen und alle übrigen Konsequenzen«, fügte Diaz hinzu, bevor jemand darauf antworten konnte, »finden sie detailliert aufgelistet in den Handspeichern. Wenn Sie sich diese Daten angesehen haben, werden Sie mir zustimmen, dass die Evakuierung der Normalen zum jetzigen Zeitpunkt die einzige logische Konsequenz und das Beste für alle ist.«
    »Aber sie sind keine unterentwickelte, fremde Spezies«, beharrte Al-Wazir. »Sie sind Menschen.«
    »Ja«, stimmte ihm Diaz nachdrücklich zu. »Und wir sind Genetics. Wir sind die Zukunft der Menschheit – und niemand sonst.«
    Mit diesem Argument war die Debatte entschieden.
     
    *
     
    Jetzt. Irgendwo im Bergstrom-Raum
     
    Die Fluktuationen, die schon seit geraumer Zeit in den Energieleitungen schwankten, verstärkten sich – ein untrügliches Zeichen dafür, dass auch diese Leitung bald zusammenbrechen würde. Das war kein großes Problem, denn es gab genug Ersatzleitungen, über die die Energie umgeleitet werden konnte. Für diesen Fall waren besondere Schaltungen programmiert, die den Transfer reibungslos vornahmen, wenn es so weit war. Schließlich handelte es sich dabei um einen Routinevorgang.
    Doch diesmal gab es eine Warnmeldung, als die Elektronik nach Umleitungen suchte. Die Zahl der noch funktionsfähigen Ersatzleitungen hatte einen gefährlichen Tiefstand erreicht. Diese Umleitung würde die letzte sein, die ohne Probleme funktionierte. Vor der nächsten mussten unbedingt umfangreiche Ersatzleitungen geschaffen werden. Das konnte die Elektronik allerdings nicht allein bewerkstelligen. Dazu musste sie die Herren zu Hilfe rufen. Doch diesmal noch nicht.
    Übergangslos brach die Energiezufuhr ab. Die Schaltungen wurden aktiv und leiteten die Energie innerhalb eines Sekundebruchteils um.
    Aber etwas ging schief.
    Die ausgewählte, eben noch voll funktionsfähige Leitung, brach ebenfalls zusammen. Die Elektronik versuchte, die Energie auf andere Leitungen zu verteilen, fand aber keine mehr, die für diese Aufgabe konzipiert waren. Automatischer Alarm wurde ausgelöst. Wenn es nicht gelang, die Energie umzuleiten, würde das ganze Schiff zerstört werden. Oder zumindest einige seiner wichtigsten Sektionen.
    Die zweite Notfallschaltung aktivierte sich. Sie stoppte den Antrieb, schaltete alle im Moment unwichtigen Bereiche aus und leitete die Energie so um, dass sie im Antriebsmodul gespeichert wurde, ohne Schaden anzurichten. Das Schiff fiel in den Normalraum zurück. Die Elektronik suchte nach weiteren verwertbaren Leitungen und fand keine mehr. Im Gegenteil hatte die letzte Notumleitung sogar noch weitere Leitungen geschädigt, die jetzt auf unbestimmte Zeit ausfielen.
    Diese Analyse aktivierte die dritte Notfallschaltung. Sie rief die Herren zu Hilfe.
     
    *
     
    Wind. Ein warmer, wenn auch heftiger Wind, der ihr durch das Haar strich und einen Duft vom Blumenmeer jenseits
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