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Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt
Autoren: Alfred Bekker
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Raumschiffe bis auf den letzten Quadratmeter mit Flüchtlingen voll stopft …
    »Soll ich die Transmission jetzt absenden?«, erkundigte sich der Funkoffizier.
    »Tun Sie das!«, bestimmte Marrashtuorr.
    Von nun an war er ein Meuterer. Ein Putschist, der gegen den Willen des Volkes, der in den Abstimmungsergebnissen dokumentiert wurde, die Macht über die Flotte an sich zu reißen versuchte, die ihm vor kurzem erst der Wille der Konsensgemeinschaft entrissen hatte.
     
    *
     
    Pilot Lothar Domakowski saß an den Steuerkontrollen der L-2. Die Fähre war mit zwanzig Marines an Bord ausgeschleust worden und befand sich im Anflug auf den Regierungskomplex.
    Inzwischen hatte sich Marrashtuorrs Aufruf über das Mediennetz verbreitet. Teile dieses Netzes waren daraufhin abgeschaltet worden, sodass auf Namban ganze Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten waren. Dazu gehörte auch der Regierungskomplex. Es gab keinerlei Kontakt nach außen.
    Offenbar wollten die eingesickerten Dronte um jeden Preis verhindern, dass Marrashtuorr die Kontrolle über die Flotte zurückerlangte.
    Doch dazu war es zu spät. Die ersten Raumkommandanten der Arashlan-Flotte bekundeten ihre Loyalität zu Marrashtuorr, der sie zu koordinieren versuchte. Die Austrittspunkte der bald eintreffenden Dronte-Schiffe mussten mit Antimateriesprengsätzen versehen werden.
    Die abgeschossenen Raketen wurden mit bewusst sehr geringer Beschleunigung gestartet. Sie sollten sich so lange wie möglich in den Zielgebieten aufhalten. Beim Auftauchen der ersten Dronte Schiffe würde man sie zünden, sodass die im Normalraum materialisierenden Invasoren direkt in den Ereignishorizont der Mini Black Holes flogen. Vielleicht ließ sich so zumindest die erste Angriffswelle abwehren.
    Die L-2 setzte auf dem Landefeld auf, wo Bogdanovich bereits die L-1 abgesetzt hatte.
    Corporal Ragnarök S. Telford, Takashis Stellvertreter, leitete den Einsatz.
    Die Marines gingen mit schweren Kampfanzügen ins Freie. Diese Anzüge waren servoverstärkt. Zusätzlich waren die Soldaten mit aufschnallbarem Antigrav-Pak ausgerüstet. Sie trugen Gauss-Gewehre, Standard-Nadler und Thermostrahler, die insbesondere beim Eindringen in den Gebäudekomplex von Bedeutung waren.
    Eine Gruppe von Sicherheitskräften der Starr kam ihnen entgegen. Sie waren mit Projektilwaffen ausgerüstet, die Miniatur-Raketen verschossen, die beim Aufprall explodierten. Allerdings handelte es sich bei ihnen tatsächlich mehr um Polizisten, nicht um Elitesoldaten, deren Ausrüstung und Ausbildung mit dem Standard der Marines vergleichbar gewesen wäre. Natürlich verfügten auch die Starr über solche Truppen zum Einsatz in Bodenkämpfen, aber die wurden auf fremden Schlachtfeldern und nicht in dem eigenen Regierungspalast eingesetzt.
    Die Wächter trugen nur leichte Kampfanzüge und waren wohl in erster Linie auf die Abwehr von unbefugtem Betreten eingestellt.
    »Nadler mit Betäubungsmunition!«, erinnerte Telford seine Leute noch einmal.
    Die Gauss-Gewehre wurden bei diesem Gefecht nicht eingesetzt, schließlich schoss man mit Kanonen nicht auf Spatzen – und es reichte vollkommen aus, die Wächter zu betäuben. Einer nach dem anderen sank getroffen zu Boden und blieb regungslos liegen. Die Schüsse mit ihren Projektilwaffen waren durch die starke Panzerung der schweren Kampfanzüge nahezu wirkungslos. Bei einem Marine viel das UV-Sichtgerät aus, doch das war für diesen Einsatz kaum von Belang.
    Der Marine James Marquanteur wurde durch gut ein Dutzend Geschosse, die ihn beinahe gleichzeitig trafen, rund zehn Meter zur Seite geschleudert, wo er gegen eine Mauer prallte. Aber sowohl der Anzug, als auch sein Träger verkrafteten das nahezu problemlos. Die Waffen der Sicherheitskräfte waren eindeutig unzureichend gegen schwer gepanzerte Marines.
    Nach kurzer Zeit war die Wachmannschaft ausgeschaltet. Telford und seine Truppe erreichten das Hauptportal. Mit Hilfe eines Thermostrahlers wurde ein Loch in den Eingang gebrannt.
    Einer nach dem anderen stiegen die Marines durch.
    »Bento! Irgendwelche Signaturen?«, fragte Telford über Helmfunk.
    Der Marine Norman Bento blickte auf das Display seines Ortungsgerätes.
    »Ich kann die Signale von Star Corps typischen Kommunikatoren orten. Allerdings nur ganz schwach«, gab Norman Bento Auskunft.
    »Wo befinden sich die Geräte?«
    »Etwa fünfzig Meter unter uns. Ein Teil der Anlage wurde unter die Oberfläche gegraben.«
    »Dann los!«, sagte Telford. »Wir haben keine
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