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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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Worten von seiner Flucht aus der Zzarrbatt-Kaserne und wie sie von einem Luftschiff der kaiserlichen Flotte aufgespürt worden waren. Das allgemeine Stimmengewirr verebbte und wich atemlosem Schweigen, als Admiral Schirrban vom Kampf gegen den Geheimdienstchef erzählte.
    »Ich wusste genau, dass ich mich nicht mehr lange darüber würde freuen können, den Kampf gegen Mrallargal überlebt zu haben. Kaum war der Geheimdienstchef tot, rückten die Männer aus dem Luftschiff gegen mich vor«, berichtete der Admiral. »Doch ebenso plötzlich hielten sie inne. Dann hörte ich es auch. Rings um uns herum preschten in weite Bogen auseinander gezogene Kohorten vor Ruschtu-Verbänden heran und umzingelten das Luftschiff, die Uferböschung, hinter der meine Männer Deckung gesucht hatten, und die ebenfalls weit ausgeschwärmte Besatzung des Schiffes. Kurz und gut, die Ruschtu-Kohorten kamen aus der Zzarrbatt-Kaserne und überbrachten den Befehl des Kaisers, die Kampfhandlung sofort einzustellen.«
    »Wir hatten viel Glück«, ergänzte Kuchta, der Telegraphenmeister. »Wäre Mrallargal noch am Leben gewesen, er hätte sich wahrscheinlich nicht so leicht täuschen lassen und verlangt, dass ihm der Kaiser persönlich per Funksprech-Telegraph die Anweisungen bestätigte. So aber hatten wir es überwiegend mit Leuten zu tun, die von dieser neuen Technologie der Sprachübertragung noch gar nichts wussten …«
    »Du musst noch erklären, dass du als kaiserlicher Telegraphenmeister natürlich den Algorithmus kanntest, mit dem Kaiser Kuchta seine telegraphischen Anweisungen siegelte und damit als authentisch auswies«, fügte Wrugal hinzu. »Und beim Namen brauchtest du noch nicht einmal zu lügen …«
    Staunend fügten sich für Dana Frost und Jefferson einige der Puzzle-Teile der Palast-Revolte zu einem schlüssigen Bild zusammen.
    Wer in einem derart von Intrigen geprägten Umfeld lebt , dachte Dana, beherrscht irgendwann selbst die Klaviatur des Intrigenspiels – und sei es vom Zuschauen …
    »Jedenfalls bin ich so wieder zu meinem alten Kommando über die kaiserliche Luftschiffflotte gekommen«, schloss der Admiral. »Ich wünschte bei Raral, dass es nicht so viele Leben gekostet hätte …«
    Zu den Umstehenden, die dem Bericht des Admirals lauschten, gehörte auch Prinz Kuchta selbst, der mit kläglichem Gesichtsausdruck auf dem Fußboden saß und allmählich realisierte, dass sich das Blatt gewendet hatte.
    In diesem Moment spürte Dana, dass auf einmal ein stahlharter Griff ihr Handgelenk umklammerte. Erschrocken ließ sie unwillkürlich den Nadler fallen. Noch in der Drehung, mit der sie herumschnellen wollte, bemerkte sie, wie die schmerzhafte Umklammerung ihres Arms genauso plötzlich wieder nachließ. Es war Dana unbegreiflich, wie sich die Kridan unbemerkt direkt neben sie hatte schleichen können.
    Shonanga sackte bewusstlos zu Boden. Das Zischen von Jeffersons Nadler war so leise gewesen, dass es vom allgemeinen Stimmengewirr völlig übertönt worden war …
     
    *
     
    Fast vierundzwanzig Stunden waren vergangen. Man hatte sie in der Zwischenzeit in einer luxuriösen Zimmerflucht in jenem Teil des Kaiser-Palasts untergebracht, in dem zuvor Shonanga und ihre Begleiter, die ehemaligen Schtukuhl-Rebellen, für wenige Stunden einquartiert worden waren. Vorher war dies der Trakt für Rrouhs Frauen gewesen. Einigen der Rebellen war es im allgemeinen Durcheinander gelungen zu entkommen, die meisten aber konnten verhaftet werden.
    Der selbst ernannte Kaiser Kuchta war ebenfalls interniert worden und hatte bereits nach einem kurzen persönlichen Gespräch mit dem Admiral zugegeben, dass er selbst – mit Shonangas Hilfe – für die plötzliche Erkrankung seines älteren Bruders verantwortlich war. Schirrban ließ Kuchta dieses Geständnis vor einer ausgesuchten Gruppe von wichtigen Entscheidungsträgern wiederholen und schriftlich niederlegen. Daraufhin beeilten sich diejenigen Teile der zivilen und militärischen Verwaltung des Mittelland-Imperiums, die Kuchta noch die Treue gehalten hatten, auf den neuen Kurs umzuschwenken.
    Dana Frost hatte in dieser Zeit nur noch einmal Gelegenheit gehabt, mit dem Admiral zu sprechen. »Was geschieht mit diesem Wissenschaftler? Schribbur?«, hatte sie ihn gefragt.
    »Nichts«, erwiderte Schirrban und lächelte breit.
    »Er war oder ist doch einer der treuesten Anhänger Prinz Kuchtas …«, wandte Dana ein.
    »Sicher«, erwiderte der Admiral. »Aber das Erste, was ich veranlasst
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