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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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möglichst sorgenfreies Leben ermöglichen, und damals bezogen die Bergbauingenieure auf Poison und anderen Methanwelten die höchsten Einkommen.«
    »Warum sind Sie dann nicht auf Poison geblieben und ein reicher Mann geworden, Lieutenant Jefferson?«, fragte Bruder William. »War es Ihnen vielleicht zuwider, diese aufgezwungene Bestimmung zu akzeptieren?«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Jefferson. »Da ich in jeder Hinsicht perfekt an meinen Job und die Umgebung auf Poison angepasst war, war ich dort sehr zufrieden. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als die Rechnersysteme der Bergbauroboter optimal zu kalibrieren. Das Problem war nur, dass eines Tages ein Verfahren entwickelt wurde, mit dessen Hilfe Taranit sehr viel preiswerter synthetisch hergestellt werden konnte. Die Taranit-Minen auf Poison wurden geschlossen. Man brauchte mich nicht mehr. Ich habe mich dann beim Star Corps beworben, dort die Eingangstests bestanden und mache nun im Grunde etwas ganz Ähnliches wie damals auf Poison. Ich überwache große Maschinen und kalibriere deren Rechnersysteme.«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen im Raum.
    Schließlich fuhr der Genetic in gedämpftem Tonfall fort: »Ich weiß nicht, ob Sie sich das vorstellen können. Sie scheinen für bestimmte Aufgaben geschaffen zu sein und dann braucht man Sie plötzlich nicht mehr, sondern wirft Sie weg wie ein schadhaftes Modul. Ich hatte keine Chance, auf meinem Heimatplaneten Genet eine andere Beschäftigung zu bekommen, denn überall hätte ich mit wesentlich besser angepassten Konkurrenten mithalten müssen. Auf Genetiker-Welten macht man kaum einen Unterschied zwischen Menschen und Maschinen. Der Einzelne ist wie ein Schaltkreis in einem großen Mechanismus. Er zählt nur, solange er gebraucht wird.«
    »Dann stehen Sie den Bestrebungen der Genetiker-Föderation nach einer Liberalisierung der Gentechnik-Gesetze also kritisch gegenüber?«, fragte Dana.
    Ein Ruck durchlief Jefferson. »Ist das der Grund, weshalb Sie mich hierher bestellt haben, Captain? Wollten Sie meine Loyalität überprüfen?«
    »Nein«, antwortete Dana nur.
    »Ich bin stolz darauf, ein Genetic zu sein, und ich vermag vieles zu tun, was anderen unmöglich ist. Außerdem bin ich mir sicher, dass es einst einen guten Ansatz gegeben hat – aber der ist verloren. Man kann nur hoffen, dass sich der verheerende Einfluss von Sven Reichenthal und seinem TR-Tec-Trust nicht noch weiter ausbreitet. Aber falls es doch zu einer Auseinandersetzung kommt, können Sie sich auf mich verlassen!«
     
    *
     
    »Captain, wir erreichen jetzt den Rendezvous-Punkt mit den Genetiker-Einheiten«, meldete Lieutenant Stein. »Es handelt sich insgesamt um zwölf Einheiten, die sich auf Abfangkurs befinden.«
    Dana Frost war gerade auf die Brücke zurückgekehrt. Immer wieder echoten Teile des Gesprächs mit Bruder William und Lieutenant Jefferson durch ihr Bewusstsein. Manches von dem, was Jefferson berichtet hatte, war ihr aus den Akten bekannt gewesen. Aber die dortigen Angaben waren natürlich über die reinen Fakten nicht hinausgegangen.
    »Die sich nähernden Einheiten der lokalen Raumverteidigung haben eine Art Formation eingenommen«, berichtete unterdessen Stein. Auf einem Nebenbildschirm war eine schematische Positionsdarstellung in Pseudo-Drei-D-Qualität zu sehen. »Den aufgezeichneten Energiesignaturen nach sind alle Schiffe gefechtsbereit.«
    »Über wie viele Gauss-Geschütze verfügen unsere Gegner?«, fragte Dana.
    »Ich denke, dass alle vier Schiffe zusammengenommen etwa dieselbe Anzahl von Geschützen wie die STERNENFAUST haben«, erklärte der Ortungsoffizier. »Aber was Schussfrequenz und Manövrierfähigkeit angeht, sind wir ihnen überlegen.«
    »Also steht es unentschieden, was die Feuerkraft angeht«, stellte Frost fest.
    »Uns erreichen ständig Transmissionen, die uns eindringlich davor warnen, unseren Weg bis in den Orbit von Genet fortzusetzen«, sagte Stein.
    »Waffen!«, wandte sich Dana an Robert Mutawesi, den Waffenoffizier der STERNENFAUST.
    »Gefechtsbereit, Ma’am. Angesichts der Tatsache, dass unsere Gegner nur über Projektilwaffen verfügen, habe ich auf den Einsatz des Plasmaschirms verzichtet.«
    »Natürlich, Lieutenant.«
    Der Plasmaschirm war gegen Energiewaffen wie die Graser der Kridan entwickelt worden. Aber gegen Wuchtgeschosse gab es nach wie vor nur eine einzige Verteidigung – eine gute Panzerung!
    Leider existierte kein ausreichender Schutz gegen schwere
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