Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
ihre eigene Sicherheit vor den Kridan verdanken!«
    Sundström lächelte kühl. »Für jemanden, der sich um die politischen Komplikationen gar nicht kümmert, haben Sie aber erstaunlich intensiv darüber nachgedacht, Captain Frost.«
    »Ich stelle fest, dass Ihre Botschaft gegenüber meinem Gespräch mit Lordmanager Diaz nichts Neues enthielt. Frost Ende.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Wir werden von Peilstrahlen der gegnerischen Zielerfassung anvisiert«, teilte David Stein mit.
    »Was halten Sie davon, wenn wir scheinbar auf die Bedingungen des Lordmanagers eingehen?«, fragte Tong an seinen Captain gewandt.
    »Wie meinen Sie das, Michael?«
    Tong hob die Augenbrauen. »Ganz einfach. Wir fliegen ein Ausweichmanöver und ändern den Kurs um neunzig Grad. Sobald wir außer Schussweite sind, gehen wir erneut auf Kurs Richtung Genet-Orbit.«
    »Also ein Zickzack …«
    »Wenn Sie so wollen. Lieutenant Santos? Wie viel Zeit würden wir dadurch verlieren?«
    »Wir«, der Ruderoffizier gab ein paar Daten in sein Display ein, »würden den Orbit etwa drei Stunden später erreichen.«
    »Die Genetiker würden uns folgen«, wandte Mutawesi ein.
    »Aber die maximalen Beschleunigungswerte ihrer Triebwerke sind zu schwach, um uns einholen zu können, bevor wir das Orbit erreichen«, erläuterte Santos. »Selbst dann, wenn wir nur Korrekturschub verwenden und ansonsten lediglich mit dem nach und nach abgebremsten Austrittsschwung aus dem Bergstromraum weiterfliegen.«
    Der Konfrontation ausweichen? , überlegte Frost. Gibst du deine Überzeugung so schnell auf, dass die andere Seite bluffen wird? Bist du wirklich so leicht zu verunsichern? Dann such dir einen anderen Job, Dana!
    »Nein«, entschied sie. »Wir befinden uns auf einer Routinepatrouille, über die die Systemregierung ordnungsgemäß informiert wurde. Das heißt, wir haben jedes Recht, diesen Kurs zu fliegen und werden uns daran nicht von dieser zusammengewürfelten Möchtegern-Flotte von Firmensöldnern der TR-Tee abbringen lassen. Ruder, wir bleiben auf Kurs!«
     
    *
     
    Jurij R. Diaz aktivierte über ein Rechnermodul an seinem Handgelenk den Transparenz-Modus der Außenwände seines Büros, das im 230. Stock des Reichenthal-Towers lag.
    Man hatte einen traumhaften Blick über die wie auf dem Reißbrett angelegte Stadt Future City und deren strenge, nach geometrischen Prinzipien angelegte Silhouette. »Ein Stein gewordener Barockgarten«, so hatte der längst verstorbene Thaddäus Reichenthal diesen Ort einst bezeichnet, als der erste Sektor der Stadt mit tatkräftiger und vor allem finanzieller Unterstützung seines Konzerns bezugsfähig gewesen war.
    Das war bereits mehr als 80 Jahre her.
    Thaddäus Reichenthal hatte die Einweihung dieser »Heimat der Wissenschaft und Forschung« nicht lange überlebt. Er war den Folgen des Levoiseur-Syndroms erlegen, einer sehr seltenen Erbkrankheit, die Reichenthals Familie alle paar Generationen einmal heimgesucht hatte. Bei den Betroffenen kam es plötzlich zu Wucherungen des Hirngewebes. Die Veränderungen waren irreversibel und führten innerhalb von Wochen zum Tod. Nur einer unter zweihundert Millionen Menschen wies diese genetische Disposition für das Levoiseur-Syndrom auf, weswegen auch bis weit ins zweiundzwanzigste Jahrhundert hinein kaum auf diesem Gebiet geforscht, geschweige denn Medikamente entwickelt worden waren. Wann die Krankheit bei dem Betroffenen in ihr akutes Stadium trat, war nicht vorherzusehen. Es konnte bereits im Jugendalter geschehen. Bei der Mehrzahl der genetisch dafür disponierten Personen geschah dies in den Jahren zwischen vierzig und fünfzig.
    Thaddäus Reichenthal war dreiundsechzig gewesen, als er starb. Immer noch viel zu früh, angesichts einer durchschnittlichen menschlichen Lebenserwartung von hundertzehn Jahren. Aber die Überlebensdauer für Träger des Levoiseur-Gens hatte er weit überschritten.
    Seine Familie von diesem Fluch zu befreien, war eine Haupttriebfeder für Reichenthal gewesen. Er hatte dem Technologiekonzern TR-Tec bei der Übernahme der Geschäfte von seinem gleichnamigen Vater eine Kurskorrektur verpasst und in die Bio-Technik investiert – im Nachhinein betrachtet ein Erfolgsrezept. Thaddäus Reichenthals Ziel hatten die Forscher in der Konzernzentrale, die unter seinem Nachfolger vor dreißig Jahren aus Sicherheitsgründen ins Einstein-System verlegt worden war, schließlich erreicht. Es gab eine Therapie, die es ermöglichte, das Levoiseur-Gen aus der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher