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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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Keimbahn zu entfernen und damit Reichenthals Nachkommen von der Bedrohung durch diese Krankheit zu befreien.
    Für Thaddäus Reichenthal selbst war diese Entwicklung jedoch zu spät gekommen. Dun hatte man nicht mehr helfen können.
    Tragisch , dachte Diaz, der Lordmanager der Genetiker-Föderation, während er den Blick über die Stadt schweifen ließ. Unzählige Antigrav-Gleiter schwebten um die Kuppeln und Türme von Future City. Man war unwillkürlich an einen Bienenstock erinnert. In der Ferne glitzerte die untergehende Sonne Darelis in den Fluten des Robert Koch Meeres, einem Binnensee von der Größe Nordamerikas, an dessen Küste die wichtigsten Städte Genets wie an einer Perlenkette lagen: Neben Future City selbst waren das Helix, Genetica und Darelis Town. Sven Reichenthal versucht, das Erbe seines Großvaters zu bewahren und in seinem Sinn fortzusetzen – aber er wird irgendwann einsehen müssen, dass er den Weg freimachen muss. Freimachen für jene Geschöpfe, denen sein Konzern erst die Existenz ermöglichte – die ihm und seinesgleichen aber weit überlegen sind.
    Aber noch war dieser Zeitpunkt nicht gekommen, und das wusste auch Jurij Diaz. Noch war der enorme Einfluss, den Reichenthal und seine Lobbyisten besaßen, unersetzlich. Ohne diese Lobby wäre es kaum möglich gewesen, dass die eigentlich illegalen Aktivitäten des TR-Tec-Konzerns so lange vom Hohen Rat toleriert worden waren.
    Zumindest jener Teil, der in diesem Gremium überhaupt bekannt ist! , überlegte Diaz. Schließlich ist die Bioforschung von TR-Tec wie ein Eisberg. Neun Zehntel sind unsichtbar … Und das sollte auch noch eine Weile so bleiben.
    Jurij Diaz folgte einer genau ausgearbeiteten Strategie.
    Der einzige Punkt, den er in der aktuellen Entwicklung nicht vorhergesehen hatte, war das frühe Auftauchen der STERNENFAUST.
    Damit war eigentlich erst zu rechnen gewesen, nachdem der Hohe Rat sich vielleicht irgendwann zu einem Ultimatum gegenüber der Genetiker-Föderation durchgerungen hatte – was ja durchaus noch in den Sternen stand. Reichenthals Lobbyisten arbeiteten fieberhaft daran, das Ultimatum zu verhindern oder wenigstens zu verzögern.
    Für Diaz lag es auf der Hand, dass Rudenko hinter den Kulissen seine Fäden gezogen hatte, um die Sternenfaust hierher zu beordern und für die Solaren die Muskeln spielen zu lassen.
    Vor Diaz’ innerem Auge erschien das Dossier, das ihm über die Kommandantin Dana Frost zugespielt worden war. Er hatte die Akte einmal an einem Lesegerät überflogen. Jetzt war es jederzeit abrufbar in seinem fotographischen Gedächtnisspeicher. Immer wieder war er die darin enthaltenen Daten auf der Suche nach Schwächen durchgegangen.
    Vor einigen Jahren ist sie auf Dambanor II durch eine primitive Projektilwaffe mit Steinschloss schwer verletzt worden , rekapitulierte Diaz. Sie hat damals offenbar die Entschlossenheit des Sauroiden unterschätzt, der sie angegriffen hat – daraus kann man folgern, dass sie alles tun wird, damit ihr das nicht ein zweites Mal passiert! Sie ist zu intelligent, um den gleichen Fehler zweimal zu machen.
    Ein Summton durchdrang die Stille.
    Diaz berührte ein Sensorfeld an dem Modul, das er am Handgelenk trug. Ein Teil der transparenten Außenwand verwandelte sich in einen Bildschirm.
    Die dunkelhaarige Gestalt von Sven Reichenthal erschien in einer so perfekten Pseudo-3D-Qualität, dass man hätte denken können, er würde über der Stadt schweben.
    Diaz lächelte knapp zur Begrüßung.
    »Guten Tag, Lordmanager Diaz«, begrüßte ihn der Konzernchef, der sich mit einer Überlichttransmission jederzeit in Diaz’ Büro schalten lassen konnte.
    »Was kann ich für sie tun, Mr. Reichenthal?«, fragte der Angesprochene höflich.
    »Zurzeit schlagen die Debatten im Rat hohe Wellen. Ich verfolge das hier von Einstein aus und hatte gerade erst eine Konferenz-Schaltung mit einigen Lobbyisten auf der guten alten Erde – aber bei Ihnen spitzt sich die Entwicklung ja offenbar ebenfalls dramatisch zu!«
    »Ich verfahre weiterhin nach Plan. Und mit etwas Geschick lässt sich ein Zwischenfall inszenieren, der sich in unserem Sinne nutzen lässt. Das Star Corps wird als Aggressor dastehen, und Rudenkos Rolle in diesem miesen Spiel dürfte dann ans Tageslicht kommen. Es wäre ein Wunder, wenn er das politisch überleben sollte, Mr. Reichenthal.«
    »Das ist genau der Punkt, über den ich mit Ihnen reden möchte«, sagte der Chef von TR-Tec.
    »Ich verstehe nicht ganz, Mr.
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