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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter
Autoren: Luc Bahl
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kam allein. Ihre Begleiter, sofern sie überhaupt welche dabei hatten, blieben unsichtbar.
    »Informeller können sich Leute wie Lugambo oder Ravenscroft kaum bewegen …«, murmelte Valentina nachdenklich.
    »Dass sich die Ravenscroft mit einem Starr an einen Tisch setzt … Ich glaube es einfach nicht«, sagte Dana und schüttelte fassungslos den Kopf. »Was macht ausgerechnet sie hier an einem Ort, wo sich – von aller Welt toleriert und gewünscht – zwei Spezies regelrecht mischen?«
    »Von mischen kann nun wirklich nicht die Rede sein, Captain«, erwiderte Valentina und lachte hell auf.
    »Hat nicht die Ravenscroft unlängst in einem Interview behauptet, dass J’ebeem immerhin den Vorzug hätten, wenigstens so ähnlich auszusehen wie Menschen, während man die Anwesenheit eines Starr selbst in einem stockdunklen Raum immer sofort an ihrem Geruch erkennen könne …?«, fragte Dana.
    »Das ist noch nichts gegen Äußerungen, die diese reizende Vertreterin unseres Geschlechts in Bezug auf wirkliche Feinde der Menschen, wie etwa die Kridan, öffentlich abgesondert hat«, erwiderte die Agentin mit einem unverhohlenen Anklang von Abscheu in ihrer Stimme.
    »Vielleicht haben die Spritzen, die ihr feistes Gesicht in diese Form gezogen haben, auch eine betäubende Wirkung auf ihren Geruchssinn«, warf Olafsson trocken ein, der auf der Couch lümmelte und gelangweilt in einer Ausgabe von PLAYERS GAME blätterte, die in allen Hotelzimmern auf Druillet auslag.
    Dana kicherte. Hier und jetzt waren sie alle gleich und ein Tadel wegen Olafssons Respektlosigkeit also völlig unangebracht. Inzwischen hatte der von Valentina Duchamp bediente Rechner auch die übrigen Mitglieder der »Siebener-Bande« erkannt, wie Valentina sie jetzt angesichts der Maskerade nannte.
    Der Dritte im Bunde war ein mindestens ebenso hohes Tier, wie die beiden prominenten Lugambo und Ravenscroft. Nur dass es sich bei ihm, Sylvio Juliani, um einen gewählten Staatssekretär im Ministerrang handelte. Eine Persönlichkeit, die kaum an die Öffentlichkeit trat.
    »Juliani ist das, was man früher gerne als graue Eminenz bezeichnet hat«, sagte Valentina.
    Bei den übrigen Mitgliedern der kleinen Ansammlung an Politprominenz handelte es sich um leitende Staatsbeamte der obersten Hierarchiestufe. Jede und jeder von ihnen vertrat ein anderes Ressort.
    »Sie verfolgen im normalen politischen Alltag zum Teil sich völlig widersprechende Interessen«, murmelte Valentina, der anzumerken war, dass sie die Situation noch nicht richtig einschätzen konnte. Außerdem machte eine – zumindest teilweise nur nachlässig betriebene und mit relativ einfachen Mitteln zu durchschauende – Maskierung, um ihre Anonymität zu bewahren, die Sieben noch nicht verdächtig. Gerade bei prominenten Personen war der Wunsch, gelegentlich unerkannt durch die Straßen zu gehen, mehr als verständlich.
    »Aber dass sie in einer Gruppe auftreten, das gibt zu denken«, sagte die Galab-Agentin.
    »Sie kennen sich gut«, sagte Dana.
    »Und sie sind nicht zufällig hier«, ergänzte Valentina.
    »Urlaub?«, fragte Dana mit einem breiten Grinsen. »Zum Beispiel auf Einladung von diesem Zschalloszsch … Was verbindet sie miteinander, um sich hier auf Druillet mit einem Kerl zu treffen, dem ein paar Casinos gehören?«
    Duchamp tippte Zschalloszschs Namen in den Computer. Durch den Bergstrom-Sender besaß sie eine Standleitung zur zentralen Datenbank der Galab.
    Als sie die Antwort auf dem Schirm las, zuckte sie mit den Schultern. »Fehlanzeige was irgendwelche Kontakte zu politischen Kreisen anbelangt …«
    »Um auf Miller zurückzukommen«, sagte Dana, »welche Rolle spielt er?«
    »Möglicherweise liefert er nur den Soundtrack«, mutmaßte Valentina, »aber nichts Genaues weiß man nicht … Ich muss auf jeden Fall abklären, was diese hochkarätige Delegation der Solaren Welten hier zu suchen hat.«
    Sie schickte ein kurzes, verschlüsseltes und höchst vertrauliches Dossier an das Hauptquartier der Galab.
    Auch diesmal ließ die Antwort nicht lange auf sich warten. Nachdem die Entschlüsselungssoftware den eingehenden Text bearbeitet hatte, bildeten sich auf dem Bildschirm Buchstaben, die sich, wie von Geisterhand bewegt, zu insgesamt neunzehn Worten in zwei Sätzen formten.
    Alle der angefragten Personen sind derzeit außerhalb des Sol-Systems unterwegs …
    »Das wissen wir«, knurrte Valentina gereizt.
    Keine von ihnen hat als Reiseziel Druillet angegeben …
    »Erwischt!«,
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