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Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Titel: Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten
Autoren: Alfred Bekker
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manchmal bis zu den Knöcheln einsanken.
    Nach einigen Diskussionen hatten sich schließlich Menschen und Starr dazu entschieden, sich auf den Weg durch die Wüste zu wagen.
    Es gab in einer Entfernung von nur wenigen Kilometern ein weiteres Felsmassiv, in dem laut den Daten in Gorashwarrs Handcomputer doch ein paar Wasser führende Höhlen zu finden waren – die letzten in dieser Hemisphäre.
    Aber es war durchaus möglich, dass diese Angaben bereits veraltet waren.
    Die Haltung der drei Menschen, das Letzte zu versuchen, wenn die Chancen außerordentlich schlecht standen, beeindruckte die Starr – allen voran ihren Kommandanten Sharashtarr.
    Jetzt wankten sie alle wie Zombies dahin. Der Flüssigkeitsmangel machte sich bei den Menschen stärker bemerkbar als bei den Starr.
    Der Tag dämmerte bereits herauf, und die Gruppe hatte noch lange nicht das Wegpensum geschafft, was sie hätte hinter sich bringen müssen, um den Zielpunkt gerade noch in der Morgenkühle zu erreichen. Wenn erst der rote Riese am Himmel stand und das Land versengte, war ihr Schicksal besiegelt.
    Wir haben es nicht geschafft , dachte Bruder William. Es überraschte ihn, wie ruhig und gefasst er diese Tatsache akzeptieren konnte. War das schon eine Folge der Schwäche und der Agonie des Todes oder spiegelte sich darin die Zuversicht des Glaubens, dem Bruder William angehörte?
    Nur kurz blitzte diese Frage in Williams Gedanken auf.
    Alles hat seine Zeit , dachte er. Seine Zeit, seinen Anfang und sein Ende. Ohne Ausnahme.
    Er fühlte sich schwach und elend. Stein und Jefferson erging es genauso.
    Lange wird es nicht mehr dauern, dann hat diese Tragödie ein Ende , dachte der Christophorer.
    Der Tag begann, die Sonne stieg höher. Jeder Schritt war eine Qual. Die flirrende Hitze lähmte das Bewusstsein. Manchmal glaubten sowohl Menschen als auch Starr, Dinge zu sehen, die nicht da waren. Die Zeit kroch dahin, und jeder Gedanke bedeutete inzwischen eine große Anstrengung.
    Das ist er also – der Ort an dem Menschen Gott oder auch nur sich selbst erkennen, weil in der Wüste buchstäblich nichts ist. Nichts, außer den Spiegelungen der Luft und der eigenen Seele … Bruder William hatte – wie alle anderen auch – längst jegliches Gefühl für die Zeit verloren, als ihn plötzlich ein Geräusch aus seinen Gedanken herausriss.
    Es hörte sich an wie ein fernes Donnergrollen.
    Er blieb stehen.
    Nach und nach bemerkten es auch die anderen. Am Horizont wurde eine graubraune Wolke sichtbar.
    »Was ist das?«, fragte der Christophorer.
    »Könnte ein Sandsturm sein«, befürchtete Stein. Er wandte sich Sharashtarr zu. »So etwas wird es doch auf Aradwan IV mit Sicherheit auch geben, oder?«
    »Wir hatten hier schon Stürme, die über mehrere Jahre hinweg den Himmel verdunkelten und die Durchschnittstemperatur beträchtlich absenkten«, antwortete der Starr.
    »Hoffen wir, dass es sich nur um eine Luftspiegelung handelt«, sagte Gorashwarr. »Auf jeden Fall kommt diese Sandwolke so schnell näher, dass wir ihr nicht entfliehen könnten.«
    Die Gruppe stand da, blickte dem Unbekannten entgegen und wartete einige Augenblicke ab. Der Anblick dieser Wand aus aufgewirbeltem Sand schien alle geradezu zu lähmen.
    Das Donnern wurde lauter.
    »Das ist kein Sturm«, meldete sich Simon E. Jefferson zu Wort. »Ich erkenne jetzt Temperaturunterschiede … Formen …« Jefferson nahm die Schutzbrille ab. »Das sieht aus wie eine Herde riesiger Tiere …«
    »Die Skorpionreiter!«, entfuhr es Sharashtarr. »Es könnte eine Horde dieser blauen Wilden sein, die in der Wüste hausen.«
     
    *
     
    Die Wolke näherte sich rasch. Riesige, skorpionähnliche Tiere wurden sichtbar. Blauhäutige Humanoide standen auf ihren Rücken und schienen sie auf geheimnisvolle Weise zu steuern.
    Der Boden erzitterte unter den Schritten dieser gewaltigen Kreaturen. Bruder William wusste, dass die Riesenskorpione über Zellen verfügten, die das Sonnenlicht absorbierten und in Energie verwandelten, sodass sie nicht auf Nahrung im herkömmlichen Sinn angewiesen waren. Nur so hatten sie die Ausbreitung der Wüsten auf Aradwan IV überleben können.
    Hunderte von Giganten mussten dieser Herde angehören. Sie waren hochbeinig genug, dass ein Mensch unter ihnen herlaufen konnte, ohne den Kopf senken zu müssen.
    Schrille Rufe und Hornsignale waren mit einem Mal zu hören, und der gewaltige Zug kam zum Stillstand. Offenbar hatte jemand die Gruppe aus Menschen und Starr
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