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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan
Autoren: Luc Bahl
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kridanischen Kampfanzüge und auch drei weitere, leichter bewaffnete Tanjaj waren bereits außer Gefecht gesetzt. Der andere schwer gepanzerte Tanjaj schaltete seinen Antigrav ein. Mit einem plötzlichen Ruck schoss er nach oben und nahm dabei keine Rücksicht auf die dicht an dicht wachsenden Äste, die er dabei umknickte wie Streichhölzer.
    Bruder William zuckte zusammen. Der Kerl kam direkt auf ihn zugerauscht!
    Die gewaltige Metallplatte auf der Oberseite des Helms donnerte direkt gegen den Ast, auf dem er bis eben noch gesessen hatte. Es knirschte, krachte und William blickte durch die seitliche Rundumverglasung auf den Hinterkopf des Tanjajs.
    Die seitlich am Kopf befindlichen Augen des Kridans nahmen ihn sofort wahr. Er drehte den Kopf, um den Menschen, der ihm plötzlich am Rücken seines Kampfanzugs hing, besser ins Blickfeld zu bekommen.
    Auch der Christophorer machte in diesem Moment eine eher nebensächlich erscheinende Beobachtung. Tief unter ihm auf dem überwucherten Boden sah er eine Gestalt, die sich wieselartig und sorgfältig nach allen Seiten sichernd aus der Kampfzone schlich.
    Interessant , schoss es ihm durch den Kopf, es gibt auch unter den Elitekämpfern der Tanjaj solche, die sich lie ber zurückziehen, wenn’s brenzlig wird.. .
    William duckte sich, als wollte er sich verstecken. Eine vergebliche Reaktion, da ihn der Kämpfer ja längst entdeckt hatte.
    Für den Kridan im Kampfanzug war dies eine Situation, die er noch nie erlebt hatte. Normalerweise kämpfte er auf die Entfernung. Er würde mit einem seiner an den Armen befindlichen Graser sorgfältig zielen und schießen müssen, um dieses lästige Insekt, das sich an ihn klammerte auszuschalten. Schließlich durfte er sich dabei nicht selbst treffen.
    Wertvolle Augenblicke verstrichen angesichts dieser Überlegung und beim Versuch den Arm so nach hinten zu biegen. Im Zielmonitor, der sich innerhalb des Helms seitlich seines Schnabels befand, rückte der seltsame Mensch in der hellen Kutte ins Fadenkreuz. Er drückte ab.
    Im gleichen Augenblick verschwand das Ziel aus dem kleinen Monitor. Der Graserstrahl zischte ins Laub und fraß sich sengend durch Äste und Blätter. Das feuchte Holz begann, heftig zu qualmen.
    Am Ruck an seinem Panzeranzug spürte der Tanjaj, dass die Klette noch immer an ihm hing.
    Plötzlich ging alles sehr schnell. Ein weiterer Ruck durchfuhr ihn und augenblicklich blinkten sämtliche Warnleuchten, über die sein Anzug verfügte. Totaler Energieausfall!
    Der Kridan mit dem schweren Kampfanzug stürzte wie ein Stein zu Boden. An einem kurzen Metallrohr, aus dem einige Drähte ragten, hing Bruder William. Seine Kutte blähte sich wie ein Fallschirm auf, konnte aber die Wucht des Aufpralls um kein Jota abbremsen.
    Sie schlugen wie ein überdimensionales Geschoss in den weichen, schlammigen Untergrund und bohrten sich tief hinein. Der Metallpanzer quetschte den armen Christophorer mit sich in den Boden.
    William schrie vor Schreck und Schmerz. Er und der Kridan steckten zu fast zwei Dritteln in einem Gemisch aus Pflanzen, Wurzeln und Matsch fest. William versuchte, sich zu befreien, aber die unförmige, metallene Kampfrüstung des Tanjaj zerquetschte ihn beinahe. Er hatte keine Chance.
    »William! Zieh den Kopf ein!«, donnerte Ralph Olafssons lautsprecherverstärkte Stimme.
    Der Christophorer bemühte sich, sich so klein wie möglich zu machen. Sein Gesicht grub sich in den feuchten Dreck. Die Explosion unmittelbar über ihm zerriss ihm fast das Trommelfell.
    Mit einem Schlag hörte er nur noch fernes Rauschen, sonst nichts mehr. Vorsichtig hob er das schlammverschmierte Gesicht ein Stück und wäre am liebsten direkt wieder ganz tief im Boden versunken.
    Dort, wo sich eben noch der Helm des Kampfanzugs mit dem Kopf des Kridan befunden hatte, war nichts mehr. Nur grotesk zerborstenes Metall, verformtes Panzerglas und ein blutsprudelnder Hals. Später fanden sie den Schnabel und andere, nicht mehr identifizierbare Reste des Kridanschädels in rund zwanzig Metern Entfernung zwischen den Wurzeln eines gewaltigen Baumes.
    Dana Frost, David Stein und Michael Tong war es in der Zwischenzeit gelungen, den Rest der Kridantruppe auszuschalten. Der kurze heftige Kampf war vorbei. Noch immer verstand Bruder William kaum ein Wort von den um ihn herumstehenden Leuten, aber er ahnte, dass sie beratschlagten, wie sie ihn am besten aus dem Erdloch herausgraben wollten. Mühsam versuchte er, den Blick von den Resten des Kridan in
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