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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
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sich damals gefühlt, dass alles gut ging. Schließlich war er auch mit 64 noch ein Bild von einem Mann gewesen; geschmeidig, durchtrainiert, gesund.
    Doch die Ärzte sollten Recht behalten. Verschiedene nicht reparierbare genetische Defekte brachten Trevar immer wieder an den Rand des Erstickens. Seine Lungen stellten das Arbeiten immer wieder ein und die Zweitlungen übernahmen deren Funktion nicht reibungslos. Dies konnte nur durch eine Medikation behoben werden, die zahlreiche Nebenwirkungen zeigte.
    Die heilenden Dämpfe Maschg’uuns schafften da deutliche Abhilfe, die Lungen waren seither nicht mehr kollabiert. Wenn Trevar aber den See verlassen musste, würde er wieder auf starke Medikamente angewiesen sein. Einmal würde er sie zu spät nehmen oder an den schrecklichen Nebenwirkungen zugrunde gehen. Auf jeden Fall würde er nicht sehr alt werden. Am Maschg’uun-See aber schon.
    Nun bereute es Drelur Laktraan, dass er sein Leben lang ein Spieler gewesen war und seinen Reichtum in schöner Regelmäßigkeit in den Casinos von B’aschbaan durchgebracht hatte. Früher war ihm Reichtum egal gewesen. Aber nun hätte er das Geld gut brauchen können, um eines der Grundstücke an der Nordseite des Maschg’uun-Sees zu kaufen. Dort waren die heilenden Dämpfe zwar nicht so stark wie im Süden, aber immer noch stark genug, um Trevar dauerhaft am Leben zu erhalten.
    Auch die meisten Nordgrundstücke gehörten dem Herrscher-Triumvirat, Im Gegensatz zu den südlichen Parzellen konnte hier die eine oder andere gekauft werden – vorausgesetzt, man hatte sich derart um die J’ebeem-Nation verdient gemacht, dass einen die Herrscher des Triumvirats für würdig erachteten.
    Drelur war ein solcher Würdiger. Das war schon daraus zu ersehen, dass ihn die Herrscher trotz seiner Spielsucht nicht von seinem Posten als oberster Chef des Temurans entbunden hatten. Zu überzeugend war seine Arbeit. Aber – und da waren die Herrscher unnachgiebig – auch das nötige Kleingeld musste vorhanden sein, wenn man eines dieser Nordgrundstücke erwerben wollte.
    Deshalb hielt er sich nun hier im Sternstein-System auf. Vor einem Ebeem-Jahr hatte sich das Menschenkriegsschiff STERNENFAUST hier aufgehalten, um Erstkontakt zu einer auf Sternstein VI wohnhaften insektoiden Spezies aufzunehmen, die sich Chaarck nannte. Laut Bericht von Agent 183 produzierten die Chaarck eine grasartige Substanz, die sie »Chaarck-Grün« nannten und die derart gut isolierte, dass sich damit viel Energie sparen ließ.
    Auf vielen der 194 von J’ebeem bewohnten Welten war Energie äußerst knapp. Wer hier eine Lösung fand, wurde mit einem Schlag märchenhaft reich. Deswegen wollte Drelur Laktraan das Geheimnis des Chaarck-Grüns unbedingt erfahren und den Stoff vermarkten. Für seinen Sohn Trevar, den er so zärtlich liebte und für den er noch ganz andere Sachen getan hätte, als sich zum Schwerverbrecher zu machen.
    Drelur Laktraan wusste, dass er sich beeilen musste. Agent 183 schätzte die Lage so ein, dass sich die Menschheit der Bedeutung des Chaarck-Grüns noch nicht vollkommen bewusst war und sich momentan nicht darum kümmerte. Wohl auch, weil sie sich im Krieg mit den Kridan befand. Aber sie konnte sich der Chaarck, die im Hoheitsgebiet der Solaren Welten lebten, jederzeit erinnern. Bis dahin musste Drelur über das Chaarck-Grün verfügen. Wie vorzugehen war, würde er nach einer Kontaktaufnahme mit den Chaarck sehen.
    Der Chef des Temurans hatte also in erster Linie private Motive, das Chaarck-Grün an sich zu bringen.
    In zweiter Linie freute er sich aber darüber, dass er damit den Solaren Welten eins auswischen konnte. Seit J’ebeem und Menschen vor 42 Sol-Standartjahren zum ersten Mal aufeinander gestoßen waren, war das Verhältnis noch nie gut gewesen.
    Jetzt hatten sich die Solaren Welten auch noch auf die Seite der reptiloiden Starr geschlagen, mit denen sich die J’ebeem seit nunmehr 186 Ebeem-Jahren im Krieg befanden. Die Absicht war klar: Die Menschen wollten die Starr’sche Antimaterie-Technik, so wie die J’ebeem beinahe alles taten, um Antigrav-Generatoren von ausreichender Zuverlässigkeit zu konstruieren. Im Bestreben der J’ebeem, Glorie, Macht und Ausdehnung der Großen Zeit wieder herzustellen, konnte dies nur nützlich sein.
    Mit Sorge dachte Drelur Laktraan daran, dass die Menschen bereits mit Antimaterie-Waffen experimentierten, obwohl die Starr ihre diesbezügliche Technik trotz menschlicher Sympathiebekundungen ganz
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