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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
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Bildschirme zogen sich an den seitlichen Wänden entlang, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, davor waren verschiedene Terminals angebracht.
    Dana begab sich wieder in ihr winziges Büro, um noch einige Dinge aufzuarbeiten, die liegen geblieben waren; »Bürokram« eben. Dazu eigneten sich die Flugphasen im Bergstromraum bestens, da diese im Normalfall ruhig und störungsfrei verliefen.
    Vier Stunden später fiel die STERNENFAUST in den Normalraum.
    Auf dem Hauptbildschirm war zuerst wirres Sternenfunkeln zu sehen. Im nächsten Moment hatte der Zentralcomputer das Sternstein-System herausgefiltert und bildete es nun einzeln auf dem Hauptschirm ab. Das Bild der blauweißen Spektralklasse-B-Sonne, die eineinhalbfache Solgröße hatte, von 14 Planeten umkreist wurde und mit annähernd 10000 Grad Oberflächentemperatur sehr heiß war, war der Besatzung nun schon bestens bekannt. Derartige Sonnen hingen zu Millionen im bekannten Raum, so gesehen war Sternstein nichts Besonderes.
    Einen herausgehobenen Status bekam das System aber dadurch, dass es intelligentes Leben hervorgebracht hatte. Selbst wenn der aufstrebenden Menschheit zwischenzeitlich zahlreiche andere Völker und Rassen bekannt waren, war intelligentes Leben noch immer etwas äußerst Rares und Besonderes.
    »Abbremsen, Ruder«, befahl Dana. Sie rechnete mit keinen besonderen Vorkommnissen, obwohl man in Zeiten des Krieges gegen die Kridan – und mit Abstrichen auch gegen die J’ebeem – überall vorsichtig sein musste. Auch im Hoheitsgebiet der Solaren Welten.
    »Hoheitsgebiet« war ohnehin nur ein abstrakter Begriff, dachte Dana, da es noch gar nicht vollständig erforscht war und ohnehin nicht gegen fremde Mächte gesichert werden konnte. Wer wollte, konnte durch den Bergstromraum kommen und gehen, wo und wie es ihm gerade beliebte. Der Kridan-Angriff auf Wega im Kerngebiet der Solaren Welten war das beste Beispiel. Aber auch ohne Überraum konnte jeder Fremde in die grob 50 Lichtjahre durchmessende Kugel einfliegen, die die Solaren Welten als ihr Territorium beanspruchten. Derartig riesige Grenzbereiche konnten mit der momentanen Technik einfach nicht überwacht werden. Es war …
    »Captain, ich habe eine Energieortung auf dem Display«, wurde ihr Gedankenfluss von Ortungsoffizier David Stein unterbrochen. »4,7 Lichtminuten von hier, nicht weit von Sternstein VI entfernt.« Der blonde, gut aussehende Lieutenant schüttelte verwirrt den Kopf. »Das kann nicht sein. Das sind Energiewerte, wie wir sie normalerweise bei kleinen Sonnen anmessen.«
    »Überprüfen Sie die Orter«, befahl Frost, während sie sich die Ortung auf ihr eigenes Display holte.
    »Bereits geschehen, Ma’am. Die Werte werden bestätigt.«
    Dana tastete, ohne es zu bemerken, nach ihrem Talisman; ein Zeichen, dass sie angespannt war. »Spekulieren nützt nichts. Also werden wir hinfliegen und uns dieses Ding mal ansehen. Ruder, Kurs ändern. Ich möchte in einer Entfernung von einer Lichtminute zum relativen Stillstand kommen. David, Sie halten mich auf dem Laufenden, sobald Sie neue Daten erhalten!«
     
    *
     
    »Absolut unglaublich«, flüsterte Dana fast andächtig. »Für was halten Sie dieses Ding da vorne, Michael?«
    Der erste Offizier starrte genauso fasziniert auf den Bildschirm, der in einer Lichtminute Entfernung ein gut zwei Kilometer durchmessendes, kristallin aussehendes Objekt zeigte, das in allen Farben irrisierte. Irgendwie wirkte es aber nicht stabil, da sich seine Oberfläche immer wieder leicht verzerrte, so, als würde es in Wasser tauchen. Eine Art Antenne hatte sich in ein übergeordnetes, rot glosendes Kontinuum »gebohrt«, das aber nicht der Bergstromraum sein konnte.
    Ein insgesamt beunruhigender Anblick. Zumal niemand sagen konnte, woher dieses Oberflächenfunkeln kam. Durch äußere Einflüsse war es nicht zu erklären, es musste also von dem Ding selbst stammen.
    »Nun, Ma’am, ich würde sagen, dass es sich um ein Raumschiff handelt, das gerade Energie aus einer übergeordneten Dimension zapft«, erwiderte Michael Tong äußerlich ruhig.
    »In dem Fall können wir wohl davon ausgehen, dass die Besitzer uns technisch um ein paar Jahre voraus sind, falls Sie mit ihrer Theorie nicht vollkommen danebenliegen.«
    Plötzlich fuhr die Lade-Antenne teleskopartig wieder ein, der Riss zum Überraum schloss sich, das Blitzgewitter brach ab. Wie tot hing das Kristallschriff im Raum, die Orter der STERNENFAUST zeigten keinerlei Energiewerte mehr an.
    Aber nur
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