Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
Schrittes zu ihrem Terminal und druckte sich ein paar Daten aus. Wenig später verließ sie die Brücke wieder, nicht ohne den Anwesenden noch einen wunderschönen Tag gewünscht zu haben.
    Captain Dana Frost schaute ihrer Leitenden Ingenieurin irritiert hinterher. Es kam selten vor, dass sie vor Verblüffung kein Wort hervorbrachte, aber nun war einer dieser Momente.
    Sie brauchte etwas Zeit, dann schwenkte sie ihren Kommandantensessel um ein paar Grad und wandte sich an ihren ersten Offizier, Lieutenant Commander Michael Tong. »Michael, begleiten Sie mich doch bitte kurz in mein Büro.«
    Michael Tong erhob sich von seinem Arbeitsplatz. »Natürlich, Ma’am. Begleite Sie in ihr Büro.« Er grinste leicht.
    Sie gingen in das winzige Büro, das direkt neben der Brücke lag. Tong quetschte sich auf den zweiten Stuhl und blickte seinen Captain erwartungsvoll an.
    Dana strich ihre anthrazitfarbene Star-Corps-Uniform zurecht. Anschließend fixierte sie Tong, bei dem sie einen beinahe spöttischen Zug um die Mundwinkel auszumachen glaubte.
    »Michael, wer war das da gerade?«, fragte sie. »Ich meine, die unglaublich fröhliche Frau mit dem überquellenden Herzen, die sich am Terminal der LI zu schaffen gemacht hat?«
    Der 29-jährige Tong, der seine chinesischen Vorfahren nicht verleugnen konnte und dies beileibe auch nicht wollte, lehnte sich so bequem auf dem Stuhl zurück, wie es eben ging, und grinste nun übers ganze Gesicht. »Das da eben war unsere Leitende Ingenieurin, Ma’am. Ich dachte eigentlich, Sie seien soweit mit dem Führungspersonal vertraut, dass Sie Catherine Black erkennen würden.«
    »Sie dürfen absolut sicher sein, dass ich das Führungspersonal unserer famosen STERNENFAUST kenne«, erwiderte Dana mit einem spöttischen Zug in den Mundwinkeln. »Ich kenne also auch unsere LI sehr genau: Die ist meist schlecht gelaunt und mit … mäßigem Eifer bei der Arbeit – wobei sie allerdings sehr fähig ist. Ich frage Sie also nochmals, Michael: Wer war die freundliche, fröhliche Frau, die sich da eben am Terminal unserer LI zu schaffen gemacht hat?«
    Tong behielt sein Grinsen bei, obwohl er am liebsten laut gelacht hätte. »Ich versichere Ihnen dennoch hoch und heilig, Ma’am, dass es sich bei dieser Frau um die Leitende Ingenieurin Catherine Black gehandelt hat.«
    »Ist nicht wahr …«
    »Doch, Ma’am, ist es.«
    Lieutenant Commander Michael Tong liebte den manchmal zu ironischen Übertreibungen neigenden Humor Danas. Auch er war über Blacks plötzliche Wandlung verblüfft. Allerdings nicht so sehr wie der Captain, denn Michael Tong hatte in diesem Fall einen Wissensvorsprung. Und das war wiederum nicht ungewöhnlich, denn es gehörte zu den Aufgaben des Ersten Offiziers, zu wissen, was an Bord unter der Mannschaft vorging. Dass der Captain ihn also hierher gebeten hatte, konnte nur eines bedeuten: Dana Frost wollte wissen, was mit Catherine Black los war.
    »Also, Michael, spucken Sie’s schon aus«, verlangte Dana. »Was ist mit ihr los?«
    »Sie ist verliebt«, lautete die einfache Antwort. Dana schaute in diesem Moment nich sehr geistreich drein. »Nein …«
    »Doch, Ma’am. Ich habe mich erst gestern mit Bosun Caruso unterhalten. Und der erzählte mir, dass es Lieutenant Black mächtig erwischt hat. Und das Beste: Ihre Liebe wird erwidert.«
    Dana zog fragend die Augenbrauen hoch. Doch als Tong nicht reagierte, sah sie sich gezwungen, zu fragen: »Und wer ist der Glückliche? Ich hoffe, keiner ihrer Techniker.«
    Dana spielte darauf an, dass es Mitgliedern des Star Corps verboten war, mit Mitgliedern derselben Befehlskette Liebesbeziehungen einzugehen.
    »Das passt schon, Ma’am. Der Glückliche heißt Pedro Martinez, einer der beiden neuen Marines.« Einen Moment später fügte er noch erklärend hinzu. »Der ehemalige ›Flying Tiger‹.«
    Sofort erschien vor Frosts innerem Auge das Bild eines nicht unbedingt gut aussehenden, aber durchtrainierten, riesenhaften Mannes. Er sah in ihren Augen nicht besonders intelligent aus. Doch aus seiner Akte wusste sie, dass dieser Eindruck sehr täuschte. Bei den »Fying Tigers« handelte es sich um eine Eliteeinheit, die darauf spezialisiert war, hinter feindlichen Linien Chaos zu stiften. Sie alle waren Taktiker, keine bloßen Kampfmaschinen.
    Ist der nicht etwas jung für Black? , überlegte Frost, schalt sich jedoch sofort unfair. Das ging sie nun wirklich nichts an.
    »Das sind wenigstens mal wieder gute Nachrichten«, stellte sie fest.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher