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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan
Autoren: Alfred Bekker
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wissen wir über Garinjan – außer der Tatsache, dass es Zentrum und Ursprungsort der Ketzerbewegung sein soll?«
    Tong lächelte dünn.
    »Selbst das ist nicht hundertprozentig gesichert.«
    »Falls sich unsere Kollegen vom Geheimdienst bei der Auswertung der vom Horchposten Heptagon aufgezeichneten Daten geirrt haben sollten, wird sich unsere Mission unweigerlich verlängern«, kündigte Frost an. »Wenn wir die Konstruktion aufgefächert haben, können wir den Antigrav nicht benutzen und brauchen eine halbe Ewigkeit, um das System wieder zu verlassen.«
    »Über Garinjan ist nur bekannt, dass es sich um eine wichtige Industriewelt handelt, auf der früher viel Bergbau betrieben wurde. Es ist der sechste Planet einer Sonne, die in unseren Katalogen unter der Bezeichnung AZ-345 geführt wird. Den Erkenntnissen des Geheimdiensts nach ist AZ-345 mit einem Stern der Spektralklasse G identisch, der von den Kridan Yamla genannt wird. Alles Weitere werden wir wohl erst erfahren, wenn wir das Zielgebiet erreicht haben.«
    »Also müssen wir improvisieren«, stellte Frost fest.
    »Sieht so aus.«
    »Sie haben die Brücke, Michael«
    »Aye, Captain.«
    »Und in zwei Stunden möchte ich alle Offiziere zu einer Besprechung in meinem Raum sehen.«
     
    *
     
    Dana nahm sich in einem der Aufenthaltsräume einen Kaffee und setzte sich an ein Außenfenster. Inzwischen fand sie die Automatenbrühe ganz erträglich. Immer wieder hatte sie die Einstellungen des Getränkeprogramms nachjustiert, um schließlich etwas zu bekommen, was den Namen Kaffee auch verdiente. Leider hatte dieses Getränk den Nachteil, seit mehr als einem Jahrhundert vollkommen aus der Mode gekommen zu sein und nur noch von einer verschwindend kleinen Minderheit genossen zu werden, sodass kaum noch jemand wusste, wie richtiger Kaffee gekocht wurde. Das galt für Menschen und Steuerprogramme von Getränkespendern gleichermaßen.
    Entweder, die Maschine hat entgegen aller Wahrscheinlichkeit dazugelernt und die Brühe ist tatsächlich aromatischer geworden – oder ich habe mich inzwischen einfach nur an das Zeug gewöhnt , ging es Dana durch den Kopf.
    Sie konnte sich nur eine kurze Pause gönnen, denn es lag noch einiges an Arbeit vor ihr. Insbesondere musste sie die vorhandenen Daten über Garinjan durcharbeiten und sich außerdem um die weitere Planung der Mission kümmern, die stark von technischen Faktoren abhing. Insbesondere natürlich davon, in wie fern es möglich war, die Druckanzüge der Sharaan so umzuarbeiten, dass sie vom Außenteam genutzt werden konnten.
    Ein erster Zwischenbericht lag ihr bereits vor.
    Und der war nicht gerade ermutigend.
    »Captain?«, ertönte plötzlich eine helle, weibliche Stimme. Dana wandte den Blick. Vor ihr stand Lieutenant Catherine Black. Die leitende Ingenieurin strich sich eine verirrte Strähne aus der Stirn. In der Linken hielt sie einen Syntho-Drink. Ihr Gesicht wirkte angespannt. »Ich würde Sie gerne kurz sprechen, Captain – und zwar vor unserer Besprechung.«
    »Setzen Sie sich«, sagte Frost. »Und dann sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben, Lieutenant.«
    Catherine Black atmete tief durch.
    Sie war dreiundvierzig – also elf Jahre älter als Frost – und immer noch Lieutenant. Dieser Umstand trug nicht gerade zu einem ausgeglichenen Gemüt bei. Aber es gab Gründe dafür. Lieutenant Black war zwar eine erstklassige Ingenieurin, aber sie hatte es in der Vergangenheit mit den Vorschriften nicht immer genau genug genommen und war bekannt dafür, auch mal fünfe gerade sein zu lassen. Durch übergroßen Ehrgeiz war sie ihren bisherigen Kommandanten jedenfalls nicht aufgefallen und im Laufe der Jahre schien sich bei ihr, was ihre Flottenlaufbahn anging, ziemliche Resignation breit gemacht zu haben.
    »Ma’am, ich weiß nicht, ob Sie sich schon Gedanken über die Zusammensetzung des Außenteams gemacht haben, das auf Garinjan mit den Vertretern der Widerstandsbewegung Kontakt aufnehmen wird?«, erkundigte sich Black.
    Dana hob die Augenbrauen.
    »Gedanken habe ich mir schon gemacht – allerdings bin ich noch längst nicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt. Ich weiß ja noch nicht einmal mit Sicherheit, wie viele von den Sharaan-Anzüge wir am Ende für diesen Einsatz tatsächlich zur Verfügung haben.«
    »Es werden fünf sein«, versprach Catherine Black. »Darauf haben Sie mein Wort, Captain. Irgendwie bekommen wir das hin. Mein Team arbeitet Tag und Nacht daran.«
    »Es freut mich, das
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