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Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Titel: Sternenfaust - 007 - Der Prototyp
Autoren: Alfred Bekker
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etwas anderes. Bösartigkeit, Skrupellosigkeit … Vielleicht auch die besondere Mischung, die all das bei einem Mann wie Yasuhiro von Schlichten ergibt.
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen, Professor«, sagte Frost. »Die Möglichkeit, dass bei dem Beschuss von Collins vielleicht ein kleines Schwarzes Loch entsteht, können Sie nicht von der Hand weisen.«
    »Das ist richtig«, gestand von Schlichten zu. »Wir fangen erst an, die theoretischen Voraussetzungen zur Verwendung von Antimaterie in technischen Systemen zu verstehen.«
    »Also werden wir dafür sorgen, dass der Sicherheitsabstand, den wir beim Beschuss von Collins einhalten, so vergrößert wird, dass wir in keinem Fall in den Sog des schwarzen Lochs geraten.«
    Professor von Schlichten atmete tief durch.
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber Sie wissen so gut wie ich, dass die Kontrolle über die Rakete dann auf Grund der fluktuierenden Magnetfelder von Collins sehr schwierig werden könnte. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Captain.«
    Dana nickte.
    »Natürlich.«
    »Ich habe mit unseren Technikern noch ein paar Einzelheiten zu besprechen!«
    Dana sah dem kahlköpfigen Professor nach, während er die Brücke verließ.
    Anschließend wandte sie sich an Tong.
    »Sie haben ihm arg zugesetzt, Michael«, stellte sie fest.
    Tong zuckte die Achseln. »Ich habe einfach den Eindruck, dass Yasuhiro von Schlichten den Erfolg um jeden Preis sucht«, erklärte der Erste Offizier. »SEETEE SHOCK 005 scheint für ihn von ganz besonderer Bedeutung zu sein …«
    »Wundert Sie das, Michael? Wenn diese Mission ein Erfolg wird, kann er sicher sein, dass seine Abteilung bei Far Horizon nahezu unbegrenzte Mittel zur Verfügung haben wird. Niemand an entscheidender Stelle – ob nun im Hohen Rat oder im Konzernvorstand – könnte es angesichts der außenpolitischen Lage, in der sich die Solaren Welten derzeit befinden, wagen, ein Veto einzulegen.«
    Michael Tong verschränkte die Arme vor der Brust und ergänzte: »Wenn Sie mich fragen, dann muss von Schlichten schon jetzt das Gehör sehr wichtiger Leute im Hohen Rat besitzen. Andernfalls ist es kaum erklärlich, dass ein derart unausgereiftes Projekt bereits in dieser Phase der Realisierung steckt.«
    »Die Wahrheit ist, dass weder die J’ebeem noch die Kridan darauf warten werden, wann wir unsere Waffen so weit entwickelt haben, dass wir sie erfolgreich bekämpfen können. Und wie lange die Starr wirklich unsere Verbündeten bleiben, ist auch nicht gesagt. Interessen können sich bekanntlich ändern.«
    »Aber bringen wir es doch auf den Punkt, Dana! Wir setzen hier eine Waffe ein, deren tatsächliche Wirkungsweise niemand wirklich vorherzusagen vermag!«
    Dana lächelte dünn.
    »Was glauben Sie wohl, weshalb ein so abgelegener Ort wie das Apollo-System für den ersten Test ausgesucht wurde.«
    In diesem Augenblick meldete sich Lieutenant Catherine Black, die Chefingenieurin der STERNENFAUST, über Interkom.
    »Captain, es gibt Probleme. Das Eindämmungsfeld, in das die Antimaterie eingebettet ist, schwankt und verliert möglicherweise seine Stabilität.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen, Lieutenant«, versprach Frost. Sie wandte sich an Tong. »Lösen Sie Alarmbereitschaft aus, I.O.. Sie haben die Brücke!«
     
    *
     
    Als Frost wenig später im Kontrollraum C des Maschinendecks eintraf, von wo aus die Raketensilos überwacht wurden, herrschte dort bereits helle Aufregung. Catherine Black, die etwas mollige, mit ausgeprägten weiblichen Formen ausgestattete Schiffsingenieurin, war ebenso anwesend wie eine ganze Reihe von Technikern. Darunter sowohl Mitglieder des technischen Stabes der STERNENFAUST als auch Personal, das zu Professor von Schlichtens Team gehörte.
    »Bericht!«, forderte Dana, als sie eintrat.
    Noch ehe Catherine Black antworten konnte, stürmte auch Professor von Schlichten mit angestrengt wirkendem Gesicht in den Kontrollraum.
    »Wir hatten für ein paar Augenblicke den Eindruck, dass das Eindämmungsfeld sich auflöst«, erklärte Black. »Es hätte zur Katastrophe kommen können.«
    »In keinem der Systemtests, die wir bisher durchgeführt haben, hat es solche Schwankungen der Feldstärke gegeben«, behauptete Yasuhiro von Schlichten, während er einen der Techniker von seiner Konsole verdrängte, wie gebannt auf die Anzeigen starrte und anschließend die Finger über das Terminal gleiten ließ – und das in einer Geschwindigkeit, die man nur als außergewöhnlich bezeichnen
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