Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Antimaterie. Wie viel oder in welcher Form, kann ich nicht sagen. Auch inwiefern sie gesichert und stabilisiert ist, ist unklar. Fest steht nur, dass sie hervorragend gegen unsere Sensoren abgeschirmt ist, sonst hätte ich sie beim Routine-Scan entdeckt. Ich hätte die Oberfläche des Planeten gründlicher absuchen sollen. Es tut mir Leid, Ma’am.«
    »Ist schon gut, Lieutenant«, sagte Frost. »Es war kaum damit zu rechnen, dass wir hier nach Antimaterie suchen müssen.«
    Sie bedankte sich und unterbrach den Funkkontakt. Durch diese Information war sie in der Lage, ein großes Stück des Puzzles zusammenzusetzen. Doch das Bild, das sich ergab, gefiel ihr gar nicht.
    Sie nahm Kontakt zu Sergeant Olafsson auf und berichtete ihm in knapper Form von den neuen Erkenntnissen. »Ziehen Sie sich mit ihren Männern auf die KALKUTTA zurück. Wenn der Wächter auf die Marines treffen sollte …«
    »Aye, Ma’am«, stimmte er zu.
    Offenbar war es die ursprüngliche Aufgabe des Wächters gewesen, diese Antimaterie zu bewachen. Doch im Laufe der Zeit war seine Rolle durch die religiöse Prägung seines Volkes und aufgrund der langen Zeit mystifiziert worden. Man hatte vergessen, warum der Wächterdienst einst eingeführt worden war.
    Heute glaubten alle, der Wächter schütze das Universum vor dem religiös bestimmten Untergang. Doch in Wirklichkeit hütete er eine äußerst reale Gefahr, über die niemand mehr Bescheid wusste.
    Antimaterie … Ihr wohnte eine gewaltige Zerstörungskraft inne, die durchaus in der Lage war, einen Planeten zu vernichten.
    Und damit das Universum der Spezies, die auf ihm lebte …
     
    *
     
    »Erzählen Sie mir von Kalikora«, bat Dana wenig später.
    »Es wird kommen, wenn die Götter es wollen. Sie selbst werden den Verbotenen Weg in der Höhle des Wächters gehen und den Tod und die Vernichtung herbeirufen.«
    Die Antimaterie freisetzen , dachte Dana und schüttelte den Kopf.
    Kariss redete unbeirrt weiter. »Das Wissen um Kalikora sagt uns, dass wir nicht ewig sein werden. Es ist gut, das zu wissen.«
    Bald darauf erreichte die L-3 den Verbotenen Kontinent. Kariss ging mit Dana in die kleine Steuerzentrale und dirigierte den Piloten zu ihrem Ziel.
    »Wir sollten in einiger Entfernung zur Höhle des Wächters landen«, sagte Kariss. »Es wäre nicht gut, wenn er das fliegende Wunder sieht.«
    Dana stimmte zu, wenn sie auch vermutete, dass es dazu längst zu spät war. In den letzten Stunden waren einige Landefähren zwischen der STERNENFAUST und der KALKUTTA gependelt. Sie konnten unmöglich unbemerkt geblieben sein.
    Kurz darauf verließen Kariss, Dana und Bruder William die L-3.
    Die beiden Marines hatten sie natürlich begleiten wollen, doch der Captain hatte abgelehnt. Ebenso wollte sie auch Olafsson nicht dabei haben. Sie erwartete nicht, dass ihr ein Problem gegenüberstehen würde, dass sie mit Waffengewalt bezwingen konnte. Vielleicht war es besser, wenn sie so wenig Menschen begleiteten wie möglich.
    »Ich werde Sie zu dem Wächter führen«, sagte der Priester und ging in raschem Tempo voran. Wenn Äste oder Sträucher ihm im Weg waren, lief er unbewegt weiter und drückte sie mit beiläufigen Bewegungen zur Seite. Es bereitete Dana und dem Christophorer einige Mühe, ihm zu folgen.
    Bald darauf erreichten sie den Eingang einer Höhle …
     
    *
     
    Sie kamen!
    Die Ewigbösen gingen zum Angriff über!
    Sie dachten, sie könnten ihn täuschen, indem sie ihr Luftschiff nicht direkt vor seiner Höhle landeten. Als ob er sie nicht trotzdem bemerken würde …
    Sein Geist war frei, nichts band ihn mehr an die Fesseln dieser Existenz. Er durchschaute die Pläne der Dämonen! Doch er würde ihre finsteren Absichten durchkreuzen.
    Ja, sie würden nicht triumphieren! Denn er allein war das auserwählte Werkzeug der Götter!
    Er sah klar wie nie zuvor. Die Zusammenhänge hatten sich ihm erschlossen, und er fragte sich, warum er sie nie zuvor durchschaut hatte.
    Und es wird sein: der Abgrund der Ewigkeit. Doch der Ort des Endes wird nicht mehr sein, und der Wächter wird scheiden.
    Der Wächter wird scheiden … Es würde genauso kommen, wie die Propheten es schon vor Jahrhunderten vorhergesagt hatten. Diese Worte waren eine wunderbare Verheißung auf sein Leben!
    Kalikora würde eintreten, und zwar genauso, wie die Götter es schon immer vorgesehen hatten. Welch unendliche Gnade erwiesen sie ihm, dass er ihr auserwähltes Werkzeug war, und nicht einer der tausend Wächter vor ihm.
    Sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher