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Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Titel: Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde
Autoren: Alfred Bekker
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Fash’rar meldeten das Auftauchen von mindestens acht Kridan-Schiffen am Rand des Systems.
    Den Schnabelgesichtern scheint unsere Welt sehr wichtig zu sein , dachte der Herrscher der Fash’rar. Aber kann das einen nüchternen Beobachter wirklich überraschen? Schließlich schlummert auf dieser Welt vielleicht das Vermächtnis der Toten Götter. Geheimnisse einer überlegenen technischen Zivilisation aus der Vergangenheit, die jedem, der sie zu entschlüsseln vermag, unvorstellbare Machtmittel in die Hand geben …
    Zumindest war das die Hoffnung der Kridan.
    Belege dafür, dass es tatsächlich möglich war, noch Datensätze der Toten Götter zu finden, die die Äonen seit deren mysteriösen Verschwinden schadlos überdauert hatten, gab es nicht.
    Allerdings wusste Shaziru auch nicht genau, wie weit die auf dem Planeten befindlichen Kridan mit ihren Forschungen in dieser Hinsicht waren.
    Sie hatten ihn und sein Volk darin in keiner Weise eingeweiht, und es war anzunehmen, dass die Fash’rar auch nicht den geringsten Anteil an der Ausbeutung dieses uralten technischen Wissens gehabt hätten.
    Als der Menschen-Botschafter ihm den Überlichtflug für die Nutzung der Monde als Relaisstation angeboten hatte, war es Shaziru unmöglich gewesen, schnell zuzustimmen. So verlockend dieses Angebot auch gewesen sein mochte. Und auch jetzt, da das Ritual des heiligen Bades schon so gut wie beendet war, musste der Herrscher von Heptagon weiter auf Zeit spielen.
    Bis die heraufdämmernde Auseinandersetzung entschieden ist! , durchfuhr es ihn. Eine der beiden Seiten wird das Schlachtfeld als Sieger verlassen, und wir werden gezwungen sein, uns mit ihm zu einigen. Wer auch immer es sein mag.
    Sich vorher zu entscheiden, hieße das Schicksal seines Volkes zu gefährden.
    Shaziru war ein Herrscher, der erfahren genug war, um diese Situation vollkommen richtig einzuschätzen.
    Die Solaren Welten werden ebenfalls Verstärkung herbeiordern, da ihnen die Nutzung des Mond-Systems ebenso wichtig ist wie den Kridan das Auffinden des Erbes der Toten Götter! , war Shaziru klar:
    Es durfte also keine schnelle Entscheidung geben.
    Mochte der Botschafter der Menschheit, dessen Name für den Fash’rar so gut wie unaussprechbar war, auch noch so sehr drängen …
    Gleichgültig, wer die Schlacht gewinnt, er wird sich der Loyalität der Fash’rar in irgendeiner Form versichern wollen!
    Aber es gab eine Möglichkeit, eine derartige Festlegung zunächst zu verhindern oder zumindest einen Aufschub zu erwirken.
    Die Flut kommt, und ich werde mich begraben lassen , entschied der Herrscher. Gesteh es dir ein: Der wahre Grund dafür, dass du bislang gezögert hast, war der, dass du noch zu sehr an deinem Leben hängst. Noch hast du nicht die innere Bereitschaft, dem unweigerlichen Ende entgegenzugehen. Der Hunger nach Leben hätte dich beinahe dazu getrieben, zu riskieren, dass dein Volk ohne Band zu den Ahnen dasteht …
    Aber jetzt war Shaziru bereit, er musste es sein.
    Er hatte sich entschieden.
    Eine Zukunft für die Kinder der Flut war wichtiger als seine persönlichen Bedürfnisse. Sein Leben hatte lange genug gewährt.
    Wenn der Herrscher sich begraben lässt, trifft er keine Entscheidungen mehr! Shaziru war sehr zufrieden mit sich. Das wird sowohl Schnabelköpfen als auch Menschen einleuchten.
    Für die Zeit des Interregnums ging die Macht an den Oberpriester. Er würde die Möglichkeit haben, selbst eine Entscheidung zu treffen, oder das Begräbnis des Herrschers als Argument dafür zu benutzen, dass im Augenblick keine Entscheidung möglich war. Die Fash’rar würden daher auch von der Rache der Sieger in diesem Konflikt verschont bleiben.
    »Die Flut kommt in Kürze!«, rief der Herrscher.
    Die anwesenden Fash’rar wurden still. Sie starrten Shaziru mit ihren Fischaugen an und man hätte in diesem Augenblick in der Heiligen Halle eine Stecknadel fallen hören können. Millionen von Fash’rar, die dieses Zeremoniell über die Medien verfolgten und für die es von frühester Jugend an bis zu ihren letzten Augenblicken vor dem Selbstbegräbnis den Tag einteilte, hingen in diesem Augenblick wie gebannt an den Maulwülsten ihres Herrschers und spirituellen Oberhauptes.
    »Und noch etwas werde ich hiermit verkünden«, brachte Shaziru schließlich heraus. Als er fortfuhr, benutzte er die für diesen Anlass übliche rituelle Formel: »Das Band zu den Ahnen geht in den Sand!«
     
    *
     
    »Die L-3 befindet sich mit äußerst niedrigem
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