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Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan
Autoren: Christian Montillon
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Gardikov.
    »Im Bereich militärische Operationen antwortete er zögerlicher. Doch es ist keineswegs so, dass er keine Informationen preis gab. Er versicherte, hier selbst nicht umfassend im Bild zu sein. Eine Aussage, die mehr als plausibel ist. Einer unserer Offiziere könnte auch keine weitreichenden Informationen auf diesem Gebiet weitergeben.«
    »Was wird es uns also einbringen, dass wir ihn aufgenommen haben? Nichts als einen Einblick in kulturelle Hintergründe und unbedeutende militärische Aktionen?« Die Ärztin schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich meinerseits vom medizinischen Standpunkt nach wie vor seine Geschichte bestätigen kann, so hätte ich mir doch mehr erhofft. Ganz zu schweigen davon, dass wir nach wie vor nicht wissen, was das eigenartige Verhalten der Kridan im Kapelis-System ausgelöst hat.«
    »Es gibt etwas, das durchaus wichtig ist«, offenbarte Dana der Ärztin, die als Einzige nicht bei der Befragung anwesend gewesen war. »Unser Kollaborateur ist Waffenoffizier, und er war – nach eigener Aussage – an der Entwicklung einer Angriffswaffe beteiligt, die zurzeit in großem Maß in alle Kridan-Schiffe eingebaut wird. Es wird die Kampfkraft der Kridan mehr als nur verdoppeln. Unsere Flotten werden in direkten Auseinandersetzungen chancenlos sein.«
    Lieutenant Gardikov schwieg.
    »Doch wir werden mit dem Wissen Gul-Kudats Gegenmaßnahmen ergreifen können. Außerdem hat er uns einen Zeitpunkt genannt.« Dana presste die Lippen zusammen. »Die Kridan planen einen Großangriff auf die Erde, sobald die Aufrüstung beendet sein wird.«
     
    *
     
    Der Kridan war alleine in seinem Quartier zurückgeblieben. Er hatte die Befragung geduldig über sich ergehen lassen.
    Er fuhr sich mit der rechten Hand über den Schnabelansatz. Er schmerzte nach wie vor.
    Während die Menschen ihre Fragen stellten, analysierte er ihr Verhalten, ihre Kommandostruktur und zog seine Rückschlüsse. Man beabsichtigte also, ihn zur Erde zu bringen. Ein elementarer Fehler.
    Die kurze Zeit, die er durch das Schiff in sein Quartier geführt worden war, hatte ihm weitere Aufschlüsse gegeben über den aktuellen Stand der menschlichen Technik.
    Auch die medizinische Behandlung offenbarte ihm weitere Details.
    Wie schwach und leichtgläubig sie doch sind, die Menschen , dachte Duk-Tamal, der Kommandant des notgelandeten Kridan-Schiffes.
     
    *
     
    Duk-Tamal sah seine Mission als erfüllt an. Er hatte grundlegenden Überblick über die Struktur und den hierarchischen Aufbau der Besatzung eines Menschen-Schiffes gewonnen.
    Ob dieses Ergebnis den ganzen Aufwand rechtfertigte, den die Militärführung betrieben hatte, bezweifelte er zwar, aber diese Zweifel auch zu artikulieren, stand ihm ohnehin nicht zu.
    Sie hatten die Menschen neugierig gemacht, indem sie sich vor vielen Tagen rasch aus dem Kapelis-System zurückgezogen hatten, nachdem ein Schiff der Menschen dort angekommen war. Im Ortungsschatten der Sonne des Systems hatten sie dann gewartet, bis – ganz wie sie es vorhergesehen hatten – ein zweites Menschen-Schiff eingetroffen war. Das war die STERNENFAUST gewesen.
    Anschließend hatte Duk-Tamal improvisieren müssen. Das Einzige, was der Plan der militärischen Führung vorgab, war das Ergebnis: Kontaktaufnahme mit dem Feind und Vorspiegelung falscher Tatsachen, um Einblick in die militärische Struktur der Menschen zu erlangen.
    Nichts war danach noch nach Duk-Tamals Vorstellungen gelaufen, außer der Zerstörung des ersten Menschen-Schiffes. Danach hatte er eine Notlandung auf Kapelis II vortäuschen wollen – doch die Ereignisse hatten seinen Plan zunichte gemacht …
    Aus der Simulation war bittere Realität geworden. Nur mit dem Segen Gottes war Duk-Tamals Schiff nicht völlig zerstört worden.
    Die folgenden Auseinandersetzungen auf dem Planeten waren härter gewesen, als der Kridan es sich erhofft hatte. Es hatte einige noch weitere schwere Verluste unter seinen Männern gegeben.
    Doch das Einzige, das wirklich zählte, war das Ergebnis. Und das war mehr als zufriedenstellend. Er war hier, auf dem Schiff der Menschen, und sie glaubten ihm. Er hatte sie getäuscht.
    Besser getäuscht, als seine ausgefeilte Geschichte alleine es ihm ermöglicht hätte. Und seine Verletzung war für die Menschen ein Indiz, das ihn um einiges vertrauenswürdiger machte.
    Duk-Tamal dachte daran zurück, wie er sich selbst verwundet hatte, auf Kapelis II, kurz bevor er den Captain und ihren Ersten Offizier in der hilflosen Lage
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