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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wissenschaftlichen Instrumente in der Einöde aufzustellen. Es stellte allerdings ein Paradoxon dar, das den Astronomen aller Zeitalter geläufig gewesen war. Auf der Erde hatten die Astronomen lange eine nicht zu gewinnende Schlacht gegen die sich ausbreitende Zivilisation gefochten. Gleich wie hoch der Berg, den sie für ihre Instrumente aussuchten, auch war, früher oder später hatte der Himmel das Licht einer nahen Stadt reflektiert.
    Lichtverschmutzung stellte für das Farside Observatorium kein Problem dar, dafür aber die Sauerstoffverschmutzung. In der atmosphärelosen Umgebung Lunas verbreiteten die Abgase der Raumschiffe monoatomaren Sauerstoff über Hunderte von Quadratkilometern. Monoatomarer Sauerstoff verdarb die empfindliche optische Beschichtung der Spiegel des Großen Auges , und jede noch messbare Menge davon beeinträchtigte die Leistungsfähigkeit des Teleskops. Um sich vor solchen Beschädigungen zu schützen, hatte der Direktor des Observatoriums alle Raumfahrzeuge aus einem Umkreis von fünfundsiebzig Kilometern verbannt. Deshalb führte der einzige Weg herein oder hinaus über Land. Amber würde das Observatorium in wenigen Monaten verlassen. Sie freute sich darauf, wieder nach Hause zu kommen, jedoch nicht auf die vierstündige Fahrt im Rolligon, um die Einschienenbahn zu erreichen.
    »Da sind Sie ja!«, sagte jemand hinter ihrem Rücken.
    Amber wandte sich um und sah Niels Grayson. Grayson war einer der ranghöheren Astronomen und Ambers Mentor. Gerüchten zufolge würde er der nächste Direktor des Observatoriums werden, falls sich der alte Dr. Meinz jemals entschloss, sich zur Ruhe zu setzen. Der andere Kandidat für diesen Posten war Professor Dornier, der Ambers Liste derjenigen Leute anführte, für die sie lieber nicht gearbeitet hätte.
    »Hallo, Niels«, sagte sie. »Haben Sie nach mir gesucht?«
    »Das habe ich, Sie hübscheste meiner Assistenten.«
    »Ich bin Ihre einzige Assistentin.«
    »Was meine Aussage nur bekräftigt. Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    »Sie sind mein Gast.«
    Grayson setzte sich auf die Aluminiumbank Amber gegenüber. Er hielt eine Schwelotasse in der Hand und saugte Kaffee daraus. Sein Zeigefinger deutete auf den Bildschirm. »Ich sehe, der Rolligon ist im Anmarsch.«
    »Gerade im richtigen Moment. Ich hoffe, die Beschaffung hat diesmal daran gedacht, das neue Interferometer mitzuschicken.«
    »Sie haben gesagt, sie würden daran denken. Aber bei denen bedeutet das nicht unbedingt viel.«
    »Wenn sie’s diesmal wieder verschlampt haben, werde ich mich nach Luna City beurlauben lassen, um dort ein paar Köpfe wieder zurechtzurücken.«
    »Da werden Sie Schlange stehen müssen. Schon irgendetwas vor heute Abend?«
    Es war etwas in Graysons Stimme, das Amber dazu veranlasste, ihn argwöhnisch zu betrachten. Die Frage war allzu beiläufig gewesen. »Nichts. Weshalb?«
    »Ich hab mir gedacht, Sie könnten zu uns zum Abendessen kommen. Margaret hat gestern erst gesagt, sie hätte Sie schon seit Wochen nicht mehr gesehen.«
    »Es ist keine zwei Tage her, dass wir uns in der Turnhalle getroffen haben.«
    »Das muss gewesen sein, bevor sie diese Bemerkung gemacht hat.«
    »Kommen Sie schon, Niels, ich kenne Sie doch. Sie haben einen Hintergedanken. Wer kommt sonst noch?«
    »Wir erwarten einen VIP mit dem Rolligon«, sagte er, zum Bildschirm hindeutend. »Ich dachte, ich könnte ihn ebenfalls einladen.«
    »Wer ist es? Ein hohes Tier von der Universität?«
    »Schlimmer.«
    »Von der Regierung!«
    Er nickte. »Ein Buchprüfer vom Amt für Wissenschaftsförderung. Er kommt nachsehen, ob wir nicht öffentliche Gelder verschwenden.«
    »Sie haben doch wohl nicht vor, schon wieder unser Budget zu verkleinern!«
    »Könnte schon sein.«
    »Aber das geht nicht! Wir kommen so gerade damit hin. Demnächst werden wir unsere Zimmer wohl noch schichtweise bewohnen müssen.«
    »Ich glaube nicht, dass man so weit gehen wird«, erwiderte Grayson. »Jedenfalls bat mich der Direktor, den Gast zu unterhalten. Vielleicht färbt es günstig auf seinen Bericht ab, wenn wir ihn nett behandeln. Wie wär’s mit einem vierten Mann, und wir spielen ein paar Runden Bridge?«
    »Ich weiß nicht, Niels. Das letzte Mal, als ich für Sie Hostess gespielt habe, hat mich dieser Astronom aus Australasien den ganzen Abend über begrapscht.«
    »Diesmal ist es anders. Es geht um eine ruhige Dinnerparty mit anschließend ein paar Runden Bridge. Direktor Meinz hat es direkt vom Finanzminister, dass

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