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Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien
Autoren: Lucy Monroe
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nicht vorschreiben, was ich tun oder lassen kann.“
    „Jemand muss das aber tun. Du bist viel zu leichtsinnig.“
    „Was soll mir in einem städtischen Bus schon passieren?“
    „Wenn du das nicht weißt, dann ist dir nicht zu helfen. Was ist, wenn dich jemand kidnappt und als Geisel benutzt?“
    Sie schwieg.
    „Und wenn du glaubst, in deiner Wohnung sicher zu sein, dann bist du auf dem Holzweg“, fuhr er unbarmherzig fort.
    Elisa kämpfte einen Anflug von Panik nieder. „Du gehst davon aus, dass jemand herausgefunden hat, wo die Kronjuwelen sind. Das ist eine Vermutung, nichts lässt darauf schließen, dass du recht hast.“
    „Es ist immer besser, mit dem Schlimmsten zu rechnen.“
    „Und selbst wenn jemand einbricht, der Tresor ist durch ein Zeitschloss gesichert, das erst morgens um neun wieder aufgeht. Niemand kann es vorher öffnen, nicht einmal Signor di Adamo“, fügte sie herausfordernd hinzu.
    „Das ändert nichts an der Tatsache, dass man dich kidnappen könnte.“
    Die Möglichkeit bestand natürlich, rein theoretisch. Doch in der Praxis? Nein, so etwas konnte sie sich nicht vorstellen. Er übertrieb.
    Sie zog den Schlüsselbund aus der Handtasche. „Lass mich vorbei, ich will in meine Wohnung.“
    „Hast du mir nicht zugehört?“
    „Doch, aber ich glaube dir nicht.“
    „Dein Pech.“ Ohne Umstände nahm er ihr die Schlüssel aus der Hand, öffnete die Haustür und trat beiseite, um ihr den Vortritt zu lassen. Wütend ging sie an ihm vorbei. Auf der Schwelle drehte sie sich um und streckte die Hand aus. „Gib sie mir.“
    Statt einer Antwort folgte er ihr in den Flur. Sie wich zurück, um nicht mit ihm zusammenzustoßen.
    „Das ist ein sicheres Gebäude, zum Kuckuck noch mal. Die Tür ist immer verschlossen.“
    „Und das Schloss ist uralt. Jeder Amateur kann es in ein paar Sekunden knacken.“
    Das ganze Haus war alt, und deswegen mochte sie es. Es besaß Atmosphäre, genau wie die Wohnung, die sie hier gemietet hatte – zu einem sehr günstigen Preis, nebenbei bemerkt. Da sie nicht viel verdiente, war das nicht zu verachten. Sie lehnte es ab, ihren Eltern auf der Tasche zu liegen.
    „Spiel dich jetzt nicht als Bodyguard auf und gib mir die Schlüssel. Ich bin hungrig und müde und möchte ins Bett.“
    „Ich bin kein Bodyguard, sondern Sicherheitsexperte.“ Mit langen Schritten durchquerte er den Eingang und stieg die Treppe hinauf. Da ihr nichts anderes übrig blieb, folgte sie ihm.
    Im zweiten Stock blieb er vor der Tür zu ihrem Apartment stehen.
    „Woher kennst du die Nummer?“ Sie war erst vor ein paar Monaten umgezogen, nachdem sie es in der alten Wohnung mit all ihren Erinnerungen nicht mehr ausgehalten hatte.
    Geringschätzig verzog er den Mund. „Adressen ausfindig zu machen, ist ein Kinderspiel, dazu brauche ich fünf Minuten am Computer. Bei dir war es noch einfacher – ich habe deinen Vater gefragt.“
    „Oh.“
    „Du hast ihm nichts von uns erzählt.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
    „Nein.
    „Und von dem Baby?“
    „Auch nicht.
    „Ich habe auch nichts erwähnt.“
    „Das ist mir klar.“
    Er schloss die Tür auf, und sie betraten das kleine Apartment. Eigentlich war es nur ein Studio mit einer kleinen Küche, einem noch kleineren Bad und einem Klappbett im Wohnzimmer.
    Er sah sich um. „Nett hast du es hier. Die Wohnung passt zu dir – klein, aber fein.“
    „Danke“, erwiderte sie steif.
    Sie hatte versucht, ihrem Heim mit weißen Wänden, gelben Polstermöbeln und vielen bunten Kissen eine freundliche und einladende Atmosphäre zu verleihen, um gegen die unerträgliche Leere in ihrem Inneren und das Gefühl von Verlassenheit anzukämpfen. Bisher hatte es nicht geholfen. Da half auch das große Fenster nichts, durch das jetzt die rotgoldenen Strahlen der untergehenden Sonne fielen.
    Sie schwiegen eine Weile, dann räusperte er sich. „Zieh dich um, wir essen auswärts.“
    Sofort wurde sie wütend. „Was gibt es an meiner Aufmachung auszusetzen?“
    „Nichts. Dann lass uns gleich gehen.“ Er nahm sie beim Arm.
    Elisa zuckte zusammen – die Berührung durch seine Hand brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Vergeblich versuchte sie, ihn abzuschütteln. „Ich habe nicht gesagt, dass ich mitkomme.“
    Er lächelte, und sie verspürte einen Stich in der Herzgegend. „Ziehst du es vor, für mich zu kochen? Dagegen hätte ich nichts einzuwenden. Seit dem letzten Mal ist es zwar schon lange her, aber ich erinnere mich noch gut an deine
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