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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen
Autoren: Bunch Cole
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zurückgeblieben ist? Sie sind verschwunden, noch vor deiner Rückkehr von diesem anderen Ort... und sie haben mit keinem Wort erwähnt, was sie jetzt vorhaben."
    Sten schwieg überrascht. Ida weg? Offensichtlich ohne sich zu verabschieden. Sie ist nicht einmal lange genug geblieben, um zu sehen, daß die Guten gewonnen haben. Er erinnerte sich an einige ihrer Worte, die sie einmal ganz nebenbei fallengelassen hatte: "Man kann der Freiheit nicht dienen, indem man Gesetze und Zäune errichtet..."
    Otho erhob sich. "Oder vielleicht lerne ich endlich nähen", sagte er. "Aber genug davon, bei Kholeric. Ich habe Hunger und Durst und bin leicht verstimmt. Ich werde deinen gesamten
    inkompetenten Stab abschlachten, Sr. Sten, und ihn darüber informieren, daß es keine Ausnahmen gibt, wenn du ausdrücklich befohlen hast, daß du nicht gestört werden willst."
    Otho polterte hinaus, und einige Sekunden später hörte Sten lautes Knurren. Alle Bildschirme erloschen.
    Vor seinem geistigen Auge blieben die Bitten und Anfragen jedoch präsent.
    Plötzlich wurde er ganz überraschend wütend.
    "Was zum Teufel wollen die alle von mir?" sagte er beinahe knurrend. "Daß ich mich zum neuen Ewigen Imperator ausrufe? Herrgott noch mal, der Tyrann ist tot, und schon beugen sie die Nacken freiwillig unter den nächsten eisenbeschlagenen Stiefel?"
    "Einige von ihnen wünschen sich genau das", erwiderte Cind leise. "Muskeln werden schlaff, wenn man sie nicht gebraucht. Abgesehen davon ist es immer leichter, einen anderen die Entscheidungen treffen zu lassen.
    Das weiß ich nur zu gut. Meine Vorfahren kannten nichts anderes als ihren Gehorsam gegenüber dem General der Jannissar. Er sagte ihnen, wann sie zu essen, zu schlafen, zu töten und zu sterben hatten. Wenn sie widerspruchslos gehorchten, wurden sie belohnt, sogar mit einem garantierten Leben nach dem Tod.
    „Tja", sagte sie. "Und das war alles."
    "Ihr geht beide ein bißchen zu hart mit unseren Verbündeten um", gab Alex mit sorgfältig komponiertem Gesichtsausdruck zu bedenken.
    "Irgend jemand muß doch ganz oben stehen, oder nicht? Einer, der die Veränderungen und den Übergang bewacht. Der Thron darf nicht verwaisen, und wenn ihn nur eine provisorische Regierung übernimmt. Das stimmt doch?
    Wer soll denn zum Beispiel die AM2 verteilen?"
    Schon wieder: Antimaterie Zwei, Himmel und Hölle, Wohlstand oder Tod.
    Aus Rykors Becken platschte es laut. Sie betrachtete Sten mit vor Mitgefühl weit aufgerissenen Augen. Aber sie gab nichts von dem Geheimnis preis, das sie teilten.
    "Ein Reichsverweser", überlegte Sten, dessen Wut schon wieder verraucht war. "Du glaubst doch nicht etwa, daß ich mich noch weiter abstrample? So lange, bis jemand herausgefunden hat, wer die Sache endgültig in die Hand nehmen soll? Vielleicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir eine Art von Koalition im Sinne von Sr. Ecu zusammengestellt haben?"
    "Das wäre für die meisten Wesen die beste Lösung", pflichtete ihm Cind bei. "Der Held tötet den Drachen... und hilft den Leuten dabei, ein neues Leben zu beginnen."
    "Genau wie in den Livies", sagte Sten mit zynischem Unterton.
    Cind hob die Schultern. "Was glaubst du denn, warum die so beliebt sind?"
    "Wie soll das denn funktionieren, Rykor?" fragte Sten.
    Rykor überlegte mit wedelnden Flossen. "Es ist logisch. Psychologisch willkommen, wie Cind bereits sagte. Auf jeden Fall bringst du die nötige Erfahrung mit. Wie oft haben dich deine Pflichten als Botschafter schon dazu gezwungen, den Gouverneur eines ganzen Clusters zu spielen ? Ich weiß, daß du dich nicht darum gerissen hast, für jede Entscheidung die Zustimmung des Imperators einzuholen."
    Nein, dachte Sten. Das hatte er wirklich nicht.
    Und er hatte die Dinge stets, wie ihm nicht ohne Stolz einfiel, mit einem gewissen Erfolg betrieben, vorausgesetzt, es waren ihm nicht außergewöhnliche Schwachköpfe in den Weg getreten; Schwachköpfe, die einfach nicht kapieren wollten, was da eigentlich vor sich ging und daß am Ende alles zu ihrem Besten ausgehen würde.
    Herrje. Und niemand hatte seine Entscheidungen hinterher auch nur im entferntesten angezweifelt.
    Kein Sektionskommandant. Kein General. Nicht einmal der Ewige Imperator.
    Niemand.
    Eine Chance, all die Fehlentwicklungen und Mißstände, die er in all den Jahren gesehen hatte, zu korrigieren. Mißstände, die zu groß oder zu weit entfernt waren, als daß man ihnen hätte gegenübertreten können. Jetzt gab es genug Zeit dafür. Sten konnte mit
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