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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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während Matthias locker durchs Ziel lief.
    Die Grünheimer jubelten.
    »Zweiter!«, rief Linh begeistert. »Ich hatte schon Angst, er hätte einen Bänderriss oder so etwas.«
    »Nee, der ist in irgendwas reingetreten!«, glaubte Lennart und rannte zusammen mit den anderen sofort zu Jabali und überschüttete
     ihn mit Fragen.
    »Heftzwecke!«, hechelte Jabali nur.
    »Heft. . .« Linh blieb das Wort im Hals stecken. Hatte sie das richtig verstanden?
    Jabali nickte. »Auf der Bahn kurz vor dem Ziel lagen Heftzwecken. Ich bin reingetreten. Und vorher hat mir jemand Juckpulver
     oder so was in die Schuhe gestreut. Das kann man vorher natürlich nicht sehen. Aber mitten im Lauf juckten und kribbelten
     plötzlich meine Füße wie verrückt. Nicht auszuhalten! Da musste ich sie einfach ausziehen!«
    »Damit du barfuß läufst und in die Heftzwecken trittst«, kombinierte Ilka. »Was für eine Sauerei!«
    Frau Kick kam angelaufen, genau wie nach dem Anschlag beim Weitsprung.
    »Alles in Ordnung, Jabali?«
    Jabali nickte.
    Nachdem die restlichen Läufer durchs Ziel gekommen waren, lief Linh zu der Unglücksstelle, untersuchte sie und fand tatsächlich
     Heftzwecken auf der Bahn. Sie sammelte sie auf und zeigte sie Frau Kick.
    »Schiebung!«, wütete Michael. »Der Lauf muss wiederholt werden!«
    Frau Kick schaute nur verwundert auf die Nadeln. »Erst die Schmierseife beim Weitsprung, jetzt Heftzwecken auf der Tartanbahn.
     Was ist hier eigentlich los?«
    »Die Grünheimer!« Michael konnte es nun nicht mehr länger für sich behalten. Er zeigte auf die jubelnde Traube der Grünheimer.
     »Das ist ja wohl kein Zufall, dass immer nur uns etwas passiert und dadurch die Grünheimer jedes Mal gewinnen.«
    »Und die gestohlenen Schuhe?«, fragte Frau Kick.
    Ilka zeigte auf die Füße der Grünheimer. »Haben Sie den Eindruck, denen fehlen die Schuhe?«
    Frau Kick sah genau hin: Jeder Grünheimer trug seine Sportschuhe. Der gemeldete Diebstahl lag gerade mal drei Stunden zurück.
    »Sehen Sie doch. Das sind auch keine neuen Schuhe. Die sind doch voll abgenutzt!«, setzte Lennart nach.
    Auch Jabali sah es so. »Der ganze Diebstahl war nur vorgetäuscht, um uns die Schuld zu geben. Damit wir nichts mehr gegen
     die Grünheimer sagen dürfen.«
    Nur Frau Kick wollte es immer noch nicht wahrhaben. Sie runzelte die Stirn, nahm Linh die Heftzweckenab und versprach: »Ich werde die Sache mit dem Direktor besprechen.«
    Michael nickte. Insgeheim aber dachte er: Oje. Der Direktor hatte von der Sache doch nichts mehr wissen wollen. Wenn der nun
     Ernst machte und ihn und Lennart vom Wettbewerb ausschloss, weil sie weiterhin die Grünheimer verdächtigten?
    Genau das musste Lennart in diesem Augenblick auch gedacht haben. Denn kaum hatte Frau Kick ihnen den Rücken gekehrt, stöhnte
     er: »Ausgerechnet zum Direktor. So ein Mist!«
    »Kommt mit!«, entschied Linh. Es war an der Zeit, endlich ihrer Theorie nachzugehen, nach der der Täter innerhalb der Helfercrew
     zu suchen war. Erst recht, nachdem sie nun Heftzwecken auf der Laufstrecke gefunden hatten. Niemand anderes als ein Helfer
     hätte sie dort verstreuen können. Und wenn Frau Kick jetzt den Direktor einschaltete, mussten sie sich beeilen.
    »Wenn ihr wieder vor dem Direktor steht und keine Beweise habt, sieht es schlecht aus«, glaubte sie.
    Da konnten Michael und Lennart nur zustimmen. So folgten sie Linh zur Aula, um sich dort gemeinsam die Helferlisten durchzusehen.
     Vielleicht fiel ihnen ja irgendetwas Außergewöhnliches auf.
    Die große Aula der Schule diente dem Sportfest als zentrale Helfer- und Versorgungshalle. Von hier aus wurde alles organisiert
     und koordiniert: die Sanitäter, die Pressekontakte, die Wettkampfzeiten, der Speiseplan, die Einsatzpläne der Helfer, Köche,
     Ordnungsdienste, Wettkampfrichter; die Aula diente als Fundbüro und Ausgabestelle für alle möglichen Materialien vom Megafon
     bis zum Filzstift. Die Punktewertung wurde hier ebenso eingetragen und überprüft wie die Wettervorhersage verfolgt. Alles,
     was für die große Mini-Olympiade von Bedeutung war, wurde von hier aus organisiert. Entsprechend sah es in der Aula aus.
    Linh stakste zwischen Schlafsäcken hindurch, die gleich am Eingang lagen. Hier schliefen alle, die nachts Dienst hatten. Dahinter
     hatten die Sanitäter ihr Lager aufgeschlagen. Etliche Kartons Verbandszeug und einige Tragen, senkrecht an die Wand gelehnt,
     standen hier bereit. Davor lagen zwei Sanitäter auf Pritschen

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