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Starke Schultern

Starke Schultern

Titel: Starke Schultern
Autoren: Christian Larsen , Bea Miescher
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entscheidende Rolle: Er ist verantwortlich für die Kraftübertragung Rumpf-Arm und für die Positionierung des Schultergelenks. Die Leichtbauweise des Schultergelenks ist dabei Fluch und Segen zugleich: Handlungsvielfalt, Beweglichkeit und Stabilität sind die Vorteile; Fehlbelastung, Verspannungen und Verletzungsgefahr die Probleme.
    Ein Blick in die Bauweise schafft Übersicht. Eine knöcherne Kugel am Oberarm bildet den Gelenkkopf, genau gleich wie im Übergang vom Oberschenkel in die Beckenschaufel. Doch anstelle der voluminösen Gelenkpfanne des Beckenknochens mündet der Gelenkkopf des Oberarms in eine Manschette, die nur teilweise knöchern ist: Bänder, Muskeln und Knorpelmasse bilden gemeinsam die Gelenkpfanne. Der knöcherne Anteil ist gering. In seiner Pfanne hat der Gelenkkopf viel Bewegungsfreiheit.

Anatomie
    Leichtbauweise:
a) Das Schulterblatt (1) von hinten, b) von vorn mit: Gelenkpfanne (2), Gelenkkugel (3), Rabenschnabelfortsatz (4), Schultereck (5) und Schlüsselbein (6).
Schulterblatt: Die interessante Dreiecksbeziehung
    Das Schulterblatt ist eine flache dreieckige Knochenplatte. Die Oberkante des Dreiecks verläuft wie ein Kanal, dessen beide Wände in Richtung Arm mit zwei markanten Abschlüssen enden: Hinten ist es das Schultereck oder auch Schulterdach genannt, die abschließende kantige Überdachung des Schultergelenks. Vorn ist es der markante Rabenschnabelfortsatz. Dazwischen liegt die eigentliche Gelenkfläche, ähnlich dem Hüftgelenk, nur viel kleiner. Diese drei Teile zusammen bilden mit den Muskeln eine kugelförmige Halbschale. Das Schulterblatt steht normalerweise senkrecht, der innere Rand verläuft parallel zur Wirbelsäule, der obere Rand waagerecht. Das Schulterblatt liegt flach auf den Rippen auf dem hinteren Teil des Brustkorbes.
Schlüsselbein: Schlüsselfunktion für Bewegungsfreiheit
    Das Schlüsselbein ist ein länglicher, S-förmiger Knochen und hat an seinen beiden Enden je eine kugelgelenkige Verbindung zum Schulterblatt und zum Brustbein. Die Gelenke werden nach den Initialen der beteiligten Knochen benannt: Das so genannte SC-Gelenk zwischen Brustbein (Sternum) und Schlüsselbein (Clavicula) ist die einzige gelenkige Verbindung des Armes zum Rumpf. Alles andere erfolgt über Muskelverbindungen. Am anderen Ende steht die gelenkige Verbindung zum Schultereck (Acromion) – das AC-Gelenk. Das Schlüsselbein bewegt sich zum Schultergelenk wie ein Zirkel und hat so eine erstaunlich große Bewegungsfreiheit.
    Verstrebung:
a) Der kleine Brustmuskel (1) kommt von den Rippen und setzt am Rabenschnabelfortsatz (2) an. b) Der dreieckige Trapezmuskel (3) und der Sägemuskel (4), der von den Rippen unter dem Arm durch ans Schulterblatt zieht, stabilisieren das Schulterblatt von hinten. Der breite Rückenmuskel ist nicht eingezeichnet, er zieht großflächig vom Rücken zum Oberarmkopf (5).
Brustmuskel: Das Duo auf der Vorderseite
    Der große Brustmuskel zieht vom Brustbein zum Oberarm. Er ist für sehr viele Bewegungen im Schultergelenk verantwortlich und bewegt vor allem den Oberarm. Der kleine Brustmuskel führt vom Brustbein zum Rabenschnabelfortsatz des Schulterblatts. Letzterer heißt so, weil er genauso aussieht: ein stabiler, knöcherner Haken, an dem gleich mehrere Muskeln befestigt sind. Der kleine Brustmuskel bewegt im Gegensatz zu seinem großen Bruder das Schulterblatt, nicht den Oberarm. Um es an dieser Stelle schon vorwegzunehmen: Der kleine Brustmuskel verursacht viele Schulterprobleme. Ist er verkürzt, zieht und dreht er das Schulterblatt unweigerlich aus seiner angestammten Position nach vorn.
Schultermuskeln: Das Quartett auf der Rückseite
    Der große Rückenmuskel (Latissimus dorsi) gehört zu den imposantesten Muskeln des menschlichen Körpers. Er zieht vom Beckenkamm über die gesamte Länge des unteren und mittleren Rückens über das Schulterblatt zur Innenseite des Oberarmknochens. Der Trapezmuskel (Trapezius) kommt vom Nacken und von der Brustwirbelsäule zum Schulterblatt. Der Schulterhebemuskel (Levator scapulae) führt vom Schulterblatt zum Schädel. Er ist zusammen mit dem Trapezmuskel bekannt für den legendären verspannten Nacken oder Schultergürtel. Der Vierte im Bunde ist der Sägemuskel (Serratus). Er liegt unter der Schulter seitlich am Brustkorb. Er verläuft von den Rippen ans Schulterblatt. Sägemuskel und
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