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Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Titel: Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
Autoren: Rudy Josephs
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Sternenflottenakademie war nicht die beste Zeit, um eine Beziehung zu beginnen. Nicht dass er den Eindruck erweckte, nach einer Beziehung zu suchen, in Anbetracht all der anderen Mädchen, die ebenfalls seine Aufmerksamkeit hatten.
    Uhura richtete
ihre
Aufmerksamkeit wieder auf die Hausaufgaben. Die waren recht einfach: Sie musste die typischen Begrüßungsworte jedes Mitgliedsvolkes der Vereinigten Föderation der Planeten ins Englische übersetzen. Sie hatte das mithilfe eines Universalübersetzers bereits in der Grundschule gelernt. Die Herausforderung dieser Aufgabe bestand darin, dass sie es ohne technische Hilfsmittel aus dem Gedächtnis machen sollte.
    Aber auch das war für Uhura nicht besonders schwer. Sie hatte sogar ein bisschen mehr als verlangt gemacht und Grußworte in den Sprachen von Nichtmitgliedern hinzugefügt, wie zum Beispiel Klingonisch. Wenn sie wirklich angeben wollte, würde sie noch Romulanisch hinzufügen, doch dafür würde sie tatsächlich ein wenig recherchieren müssen.
    Sie vermutete, dass bei dieser Hausaufgabe eher die Ehrlichkeit als das Gedächtnis getestet wurde. All diese Begrüßungsworte waren in einer Vielzahl von Quellen überall zu finden. Ihr Ausbilder hatte besonders betont, dass sie die Aufgabe aus dem Gedächtnis erledigen und die Information nicht einfach irgendwo herunterladen sollten.
    Thanas’ hellblaue Hand legte sich auf ihre. Das war nicht nur unangenehm frech von ihm, sondern hielt sie auch vom Tippen ab. »Du kennst doch den alten Erdenausdruck ‚Arbeit allein macht nicht glücklich‘, oder?« Es war schon seltsam, wie schnell einige Außerirdische, die zum ersten Mal auf der Erde waren, gewisse Redewendungen aufschnappten und sie verwendeten, als würde es sich dabei nicht um überstrapazierte Klischees handeln. »Nur ein schnelles Mittagessen.«
    Uhura hatte dieses schnelle Mittagessen bereits eingenommen. Es hatte aus einer Auswahl außerirdischer Käsesorten und einem Apfel bestanden, den sie auf dem Weg von der Kantine zur Bibliothek gegessen hatte. Sie vermutete, dass es in Zukunft viele solcher Mittagessen geben würde. Sie steckte schon nach diesen ersten paar Tagen bis zum Hals in Hausaufgaben.
    Uhura zog ihre Hand unter der von Thanas hervor.
Mal ernsthaft. Warum bekomme ich immer diese Typen ab, die kein Nein akzeptieren?
    »Thanas, ich muss das hier fertig bekommen, damit ich mit den Sternkarten für Astrowissenschaften anfangen kann«, sagte sie nachdrücklich. »Wir sehen uns dann bei Interspezies-Ethik.«
    Das hatte Erfolg. Thanas verließ den Tisch ohne ein weiteres Wort. Er wirkte sogar ein wenig beleidigt. Wahrscheinlich war er nicht daran gewöhnt, einen Korb zu bekommen. Seit er zu Beginn der Woche den Überlebensparcours gewonnen hatte, hatte er eine Menge weibliche Aufmerksamkeit erhalten. Warum reichten ihm diese Mädchen nicht? Warum musste er auch noch ihr hinterherschwänzeln?
    Uhura bemerkte zu spät, dass sie gar nicht im selben Interspezies-Ethikkurs waren. Sondern im Kurs Interspezies-Verhaltensregeln. Oder vielleicht auch beim Kampftraining. Sie hatte nicht viel Zeit darauf verwendet, sich ihren Stundenplan oder gar ihre Sitznachbarn einzuprägen. Stattdessen versuchte sie in jedem einzelnen Kurs lediglich, dem Dozenten zu folgen. Von dem Moment, wenn sie sich hinsetzte, bis zu dem, an dem sie den Raum verließ.
    Vielleicht war Thanas ja beleidigt genug, um sie in Zukunft in Ruhe zu lassen.
    Eher unwahrscheinlich
.
    Die Schuldgefühle, ihm einen Korb gegeben zu haben, ließen etwas nach, als Uhura ihn mit zwei weiblichen Kadetten die Bibliothek verlassen sah. Wenn er so leicht Frauen rumbekam, warum war er dann so fokussiert auf sie? Wenn sie zustimmen würde, einmal – nur
einmal
– mit ihm auszugehen, würde er sie dann in Ruhe lassen?
    Wahrscheinlich nicht
. Sie bezweifelte, dass es Thanas nur ums Ausgehen ging. Wahrscheinlich war er an mehr interessiert. Und bei »mehr« dachte sie nicht an eine Beziehung.
    Es wäre schon irgendwie nett, einen festen Freund zu haben. Um sich nicht so allein zu fühlen. Natürlich hatte sie an der Akademie schon ein paar Freunde gefunden, aber die waren alle selbst so auf ihr Lernen konzentriert, dass sie sich nicht die Zeit genommen hatten, sich richtig kennenzulernen. Es war zwar erst das erste Semester, aber Uhura fragte sich trotzdem, ob das Gefühl der Einsamkeit jemals verschwinden würde.
    »Ich dachte schon, er haut niemals ab«, sagte der Typ, der Uhura gegenübersaß. Er war einer
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