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Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Titel: Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
Autoren: Rudy Josephs
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Angst erzählen, es nicht durchzustehen. Er konnte sich nicht vorstellen, irgendjemandem davon zu erzählen.
    Natürlich war da noch Leonard McCoy, oder Pille, wie er seinen Freund gerne nannte. Pille war, was die Regeln und Vorschriften der Akademie anging, genauso skeptisch wie Kirk, aber Kirk wusste, dass sich sein Freund hier dennoch wohlfühlte.
    Bei ihm selbst war das nicht immer so. Aber wohin sollte er gehen, wenn er nicht an der Akademie blieb? Zurück nach Iowa? Sein Stiefvater hatte so ziemlich alle Brücken hinter Kirk abgebrochen. Obwohl ihm der ganze Planet – ja, das ganze Universum – offenstand, war er viel länger auf seiner kleinen Farm geblieben als nötig. Doch nun war er frei und konnte gehen, wohin er wollte.
    Er konnte immer noch nicht glauben, dass er dem erstbesten Typen sein Motorrad geschenkt hatte, bevor er in das Shuttle der Akademie gestiegen war. Oft bedauerte er seine überstürzten Handlungen. Manchmal kam das Bedauern sofort, manchmal erst später. Aber es kam immer.
    Bevor er sich zur Tür aufmachte, küsste er Lynne auf die Stirn. Sein Date würde heute wohl nicht stattfinden. Als er in den Gang hinaustrat, schmerzte sein Knöchel wieder. Er würde ihn in Eis einpacken müssen, wenn er wieder in seinem Zimmer war. Oder musste er ihn wärmen?
    Er wusste es nicht.
    Noch ein paar Wochen
, dachte Kirk. Er würde der Akademie noch ein paar Wochen geben. Höchstens einen Monat. Dann würde er entscheiden, ob dieser Ort für ihn das Richtige war oder nicht.
    Wenn er Kirk nicht vorher umbrachte.



Kapitel 5
Beobachten und melden

E INIGE W OCHEN SPÄTER …
    Der Körper auf dem Biobett war eine undeutliche Form unter dem Laken, das ihn bedeckte. Es war nicht klar, ob es sich um einen Mann oder eine Frau, einen Menschen oder ein außerirdisches Wesen handelte. Er lag einfach nur bewegungslos da.
    McCoy konnte nicht glauben, dass schon ein paar Wochen vergangen waren, seit er in dieser Todesfalle von einem Shuttle zur Sternenflottenakademie geflogen war. Und er durfte die Leiche immer noch nicht untersuchen, bevor nicht ein medizinischer Senior-Offizier an Bord war.
    Es war schlimmer als damals am Medizinischen Seminar der Universität von Mississippi. Zumindest hatte er damals in seiner ersten Woche einen Schweinefötus sezieren dürfen.
    Als McCoy sich eingeschrieben hatte, um medizinischer Offizier zu werden, war ihm nicht klar gewesen, wie viel Gewicht auf dem »Offizier«-Teil lag. Seine Tage waren voll mit Kommandotraining, Kampfkursen und den Regeln und Vorschriften der Föderation. Der einzige Lichtblick waren die wenigen fortgeschrittenen Medizinkurse mit einem Schwerpunkt auf außerirdischer Physiologie. Er lernte hier mehr über außerirdische Spezies, als das jemals an seiner alten Schule der Fall gewesen war.
    An der Ole Miss hatten sich knapp achtzig Prozent seiner Ausbildung mit dem menschlichen Körper beschäftigt. Damals hatte er nicht die Absicht gehabt, die Erde jemals zu verlassen. Seine Flugangst hatte ihn auf dem Boden gehalten und ihn von einem Leben als alter Landarzt träumen lassen.
    So wäre es auch gekommen, wenn da nicht in jungen Jahren die überstürzte Ehe mit einer Frau gewesen wäre, die in ihm irgendwann den Wunsch geweckt hatte, vom Planeten zu fliehen. Eine Scheidung hatte ihn von dem Plan abgebracht, eine Kleinstadtpraxis zu eröffnen. Stattdessen hatte er sich an der Sternenflottenakademie eingeschrieben, wo er einen neuen Traum zu finden hoffte.
    Als Mitglied der Sternenflotte würde McCoy mehr fremde Spezies sehen als in jeder Kleinstadt. Das Versprechen auf Reisen zu neuen, noch zu entdeckenden Welten wog seine Angst vor Weltraumflügen auf. All diese neuen Leute und Krankheiten. Neue Waffen, die man auf ein Raumschiff richten konnte. Neue biologische Kriegsführung, die auf der Erde niemals in Betracht gezogen werden würde.
    Es war verblüffend, auf wie viele verschiedene Arten man im Weltraum sterben konnte.
    Was zum Teufel hab ich mir nur dabei gedacht?
    Der Tod hatte McCoy heute in einen Untersuchungsraum geführt. Seine erste Autopsie als Sternenflottenkadett. Es handelte sich nicht um einen Schweinefötus. So viel konnte er anhand der Form des Körpers unter dem Laken erkennen.
    Dr. Charles Griffin war sehr vage gewesen, als er McCoy diesen Fall übergeben hatte. Sein Ausbilder hatte gewartet, bis die letzten Studenten aus dem Kurs für Forensische Anthropologie verschwunden waren, bevor er dem Kadetten überhaupt erklärt hatte, warum er
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