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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
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regelrecht vertraut waren. Für die Marines galt das nicht.
    Es war aber auch ihr einziger Vorteil, und Sarah wusste das. Während Jim und Valerian schossen, umhereilten und wieder feuerten, rannte sie hakenschlagend hierhin und dorthin und führte den Hybriden praktisch an der Nase herum, spielte mit ihm und setzte ihn gegen den verhassten Dr. Narud und seine Verbündeten ein.
    Jim konnte Narud über den Lärm des Kampfes hinweg nicht hören, aber er sah, dass das Artefakt fast eingeladen war. Und das sah auch Sarah. Sie hielt eine Sekunde lang erschrocken inne und starrte zu Narud hinüber.
    „Sarah!“, rief Jim.
    Der Hybrid wollte den Augenblick ihrer Unaufmerksamkeit ausnutzen. Seine Schere senkte sich auf Sarah nieder. Im letzten Moment wich sie mit einem Sprung aus. Dennoch musste sie für ihre Nachlässigkeit büßen – das Ding riss ihr eine Wunde in den Oberschenkel.
    In derselben Sekunde spürte Jim, wie ein Bolzen über seinen Arm sengte. Er stöhnte schmerzerfüllt auf. Der Arm war geschwächt, aber er konnte seine Waffe noch bedienen und eröffnete wieder das Feuer.
    Es war hoffnungslos. Jim wusste es, und die anderen wussten es auch. Sie waren zahlenmäßig mindestens vier zu eins unterlegen, der Bewaffnung nach sowieso, und Sarah konnte ihnen im Kampf gegen die Marines nicht beistehen.
    Verdammt, irgendwann müssen wir alle einmal sterben! Warum also nicht so?, dachte Jim.
    Die Luke des Transportschiffs schloss sich. Es hob ab. Sie hatten es nicht geschafft, Narud aufzuhalten. Jetzt konnten sie nichts weiter tun, als die Galaxis von einem weiteren Hybriden zu befreien und möglichst viele von Mengsks Marines mit in den Tod zu nehmen.
    Dann brandete ohne Vorwarnung Feuer am Himmel über der Raumstation Prometheus auf. Jims Blick zuckte nach oben, und ein breites Grinsen legte sich über sein Gesicht. Naruds Schiff wurde angegriffen. Von der Fanfare , dem Landefrachter der Hyperion . Wie zum Teufel Swann es in so kurzer Zeit geschafft hatte, einen Landefrachter so umzurüsten, dass er Waffen abfeuern konnte, wusste Jim nicht, und im Moment war ihm das auch egal.
    „Gott segne Sie, Swann! Und Sie auch, Matt, Sie ungehorsamer Mistkerl!“, murmelte Jim. Der Anblick des Schiffs versorgte seinen erschöpften Körper mit frischer Energie, und aus dem Augenwinkel sah er, dass auch Valerian und Egon wie Idioten grinsten. Wahrscheinlich würden sie es trotzdem nicht packen, aber wenigstens hatten sie jetzt etwas, das ihnen vor einer Minute noch gefehlt hatte – Hoffnung.
    Die Fanfare feuerte wie wild auf Naruds Schiff, aber der Transporter war schon fast außer Reichweite. Jim nahm ein Aufblitzen wahr, und dann war das Schiff verschwunden. Ein weiteres Aufblitzen, und Jims Hoffnung versiegte so rasch, wie sie gerade erst angestiegen war.
    Die White Star .
    Doch der Optimismus der Raiders an Bord des Landefrachters schien größer zu sein als der ihres Anführers. Anstatt sich selbst gegen den Schweren Kreuzer zu verteidigen, nahmen sie ein dringlicheres Ziel ins Visier. Sarah, die diese Absicht offenbar spürte, sprang beiseite – just in dem Moment, als der Landefrachter den Hybriden in Fetzen schoss. Dann machte man sich an Bord der Fanfare daran, die Marines niederzumähen.
    „Lauft, lauft!“, schrie Jim. Valerian und Egon schienen seiner Aufforderung nur zu gern nachkommen zu wollen, aber Sarah bewegte sich nicht vom Fleck. Sie stand da, mit Blut und Schleim bespritzt, und ballte die Hände zu Fäusten. Wie eine Welle ging etwas von ihr aus. Und wie Dominosteine gingen die Marines darunter zu Boden. Die Welle rollte bis hin zum Landefrachter. Sarah schuf einen Weg, der mit Leichen gepflastert war. Einen Moment lang blieb sie noch schwankend stehen, dann brach sie zusammen.
    Jim ließ das Gewehr fallen und rannte zu ihr. Valerian und Egon liefen bereits auf den Landefrachter zu. Jim war ihnen dicht auf den Fersen und kämpfte mit zusammengebissenen Zähnen gegen die Schmerzen an, während er Sarah so gut wie möglich festhielt und dem grausigen Pfad folgte, den sie freigeräumt hatte. Die Rampe war ausgefahren, hilfsbereite Hände griffen heraus, um ihm Sarah abzunehmen und ihn in Sicherheit zu ziehen. Halb sprang er, halb stürzte er hinein. Valerian zerrte ihn vollends ins Schiff.
    Die Rampe wurde eingefahren, und der Pilot startete sofort, obwohl viele von ihnen noch standen. Jim fiel auf einen Platz. Valerian und Egon mühten sich in Sitze neben ihm.
    „Sarah?“, fragte Jim die Sanitäterin Lily
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