Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Legion zu finden. Bis dahin war es beinahe völlig dunkel, doch dann erkannte er Pecker Birds unverwechselbares Gesicht im Schein eines Feuers, das von einem Dutzend Koppelzaunbalken genährt wurde, die wie Radspeichen auf das Flammenzentrum ausgerichtet waren. Jeder Mann, der am Feuer saß, war für einen der Balken verantwortlich und schob ihn mit dem Fuß weiter vor, wenn das vordere Ende verbrannt war. Die Männer um das Feuer waren allesamt Offiziere, die nun erstaunt aufsahen, als Starbuck ins Licht der Flammen hinkte. Murphy nickte mit einem erfreuten Grinsen, als er den Bostoner sah, und Bird lächelte. «Also leben Sie noch, Starbuck.»
    «Sieht so aus, Major.»
    Bird zündete eine Zigarre an und warf sie Starbuck zu, der sie fing, den ersten Zug nahm und Bird dankend zunickte.
    «Ist das Ihr Blut?», fragte Murphy Starbuck, dessen Uniform noch immer mit Ridleys Blut beschmiert war.
    «Nein.»
    «Aber die Wirkung ist außerordentlich dramatisch», sagte Bird mit freundlichem Spott, dann drehte er sich im Sitzen um. «Colonel!»
    Colonel Faulconer, dessen Arm inzwischen mit seinem Hemd und seiner Jacke umwickelt war, saß vor seinem Zelt. Er hatte ein großes Theater wegen der verlorenen Ausrüstung der Legion gemacht, und schließlich hatte ein widerwilliger Suchtrupp Nelson entdeckt, Faulconers Diener, der immer noch all das Gepäck des Colonels bewachte, das er vor dem Yankee-Angriff hatte in Sicherheit bringen können. Der größte Teil der Ausrüstung war allerdings nicht wiederzufinden, geplündert von aufeinanderfolgenden Wellen von Nord- und Südstaatlern, aber das Zelt des Colonels war gerettet worden, und in seinem Innern hatte man aus Decken eine Art Bett aufgeschichtet. Auf diesem Bett lag Adam, während sein Vater auf einem Fass im Zelteingang saß.
    «Colonel!», rief Bird erneut, und seine Hartnäckigkeit ließ Washington Faulconer schließlich aufsehen. «Gute Nachrichten, Colonel!» Bird konnte sein Grinsen kaum unterdrücken, als er mutwillig sagte: «Starbuck lebt.»
    «Nate!» Adam griff nach der behelfsmäßigen Krücke, die ihm ein Mann aus einem Ast geschnitten hatte, doch sein Vater drückte ihn auf das Bett zurück.
    Faulconer ging zum Feuer. Ein berittener Stabsoffizier, ein Captain, näherte sich in demselben Moment von der anderen Seite des Plateaus dem Feuer, doch der Captain, der eine Nachricht für Colonel Faulconer hatte, spürte die Anspannung um das Lagerfeuer und hielt sein Pferd an, um zu beobachten, was geschehen würde.
    Faulconer spähte durch die Flammen und zuckte vor Starbucks grässlichem Anblick zurück. Die Uniform des Nordstaatlers war dunkel und steif, im Licht der Flammen wirkte sie geradezu schwarz, so sehr hatte das Blut die graue Uniformjacke durchtränkt. Starbuck sah aus wie eine Gestalt aus einem Albtraum, doch er nickte recht freundlich, während er Zigarrenrauch in die Nacht blies. «Guten Abend, Colonel.»
    Faulconer sagte nichts. Bird zündete sich selbst ebenfalls eine Zigarre an und richtete seinen Blick dann auf Starbuck. «Der Colonel hat sich gefragt, wie Ridley wohl gestorben ist, Starbuck.»
    «Wurde von einer Granate getroffen, Colonel. Ist nicht viel mehr als ein Klumpen Knochen und Blut von ihm übrig», sagte Starbuck leichthin.
    «Soll ich das ins Regimentsbuch eintragen, Colonel?», fragte Thaddeus Bird mit gespielter Unschuld. «Dass Ridley im Artilleriebeschuss umgekommen ist?»
    Noch immer sagte Washington Faulconer nichts. Er starrte Starbuck an, und Abscheu lag in seinem Blick, doch er brachte kein Wort über die Lippen.
    Bird zuckte mit den Schultern. «Vorhin, Washington, hast du mir befohlen, Starbuck wegen Mordes zu verhaften. Soll ich das jetzt tun?» Bird wartete auf eine Antwort, und als keine kam, wandte er sich an Starbuck. «Haben Sie Captain Ethan Ridley ermordet, Starbuck?»
    «Nein», sagte Starbuck knapp. Er starrte Faulconer an, forderte den Colonel damit heraus, ihm zu widersprechen. Der Colonel wusste, dass Starbuck log, aber er hatte nicht den Mut, es ihm ins Gesicht zu sagen. Inzwischen waren weitere Männer von den anderen Lagerfeuern der Legion gekommen, um die Auseinandersetzung mitzuverfolgen.
    «Aber der Colonel hat Sie bei diesem Mord gesehen», insistierte Bird. «Was haben Sie dazu zu sagen?»
    Starbuck nahm die Zigarre aus dem Mund und spuckte ins Feuer.
    «Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser Auswurf ein Abstreiten der Anschuldigung symbolisiert?», fragte Bird heiter und ließ seinen Blick über die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher