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Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)

Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)

Titel: Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Autoren: Christie Golden
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weiblich, obgleich Vol sich sehr wohl darüber im Klaren war, dass sie genauso gut auch einen Mann verkörpern konnte. Sie wechselte ihr Aussehen, wenn es erforderlich war, und schätzte ihr Publikum dabei gut ein: ein hübsches Mädchen mit natürlichen Zügen und braunem Haar, eine kultivierte, hübsche blonde Frau und eine Keshiri, die sogar Lord Vol den Atem verschlug, ungeachtet seines Alters und des Umstands, dass er – dank der vorliegenden Berichte – ihr wahres Äußeres kannte.
    Während sich die Parade langsam durch Tahv bewegte, brach die Nacht herein. Die künstliche Beleuchtung, die die Stadt normalerweise erhellte, war auf Vols Anweisung hin nicht aufgeflammt, damit die Tausenden von Feuergloben umso heller funkelten. Als die Parade, die von der Nordseite Tahvs aus einen serpentinenartigen Pfad nach Süden genommen hatte, schließlich ihr Ziel erreichte, stiegen die Teilnehmer aus, um sich einer Schar kleiner, schwebender Scheiben gegenüberzusehen. Jede Scheibe würde zwei oder drei Dutzend Personen sicher hoch in die Luft befördern, wobei jede von einer Besatzung aus zwei oder drei Sith-Schwertern gesteuert wurde.
    Vol legte die nicht unbeträchtliche Entfernung vom Schwebeschlitten zur Scheibe mit einem Machtsprung zurück und drehte sich dann zu Abeloth um. »Kommt, leistet mir Gesellschaft«, sagte er, »für den Höhepunkt der Parade. Und dann folgt … unser Maskenfest.«
    Abeloth lächelte reizend, ehe sie herüberschwebte – sie brauchte nicht einmal zu springen –, um sich neben ihn zu stellen. Als sie durch die Luft driftete, veränderten sich ihre Gesichtszüge. Das Haar wurde dunkler, grober und lockiger, und ihr Antlitz wurde ein wenig voller. Einzig ihre Augen schienen noch dieselben zu sein: grau und unergründlich. Er lächelte sie an, nahm ihren Gestaltwandel mit einem Nicken zur Kenntnis, breitete die Arme aus und ließ das Podest in die Höhe schweben.
    Jetzt lag Tahv unter ihnen ausgebreitet. Die Feuergloben umrissen jede Straße und krönten die Kämme der Mauern, die die Stadt umschlossen. Vol ging durch den Kopf, dass dieser Anblick selbst in den Stumpfsinnigsten Ehrfurcht zu wecken vermochte. Er verspürte einen flüchtigen Anflug von Stolz auf seinen Heimatplaneten und auf sein Volk – sowohl auf den Vergessenen Stamm und die Reinheit seiner Ahnenlinie als auch auf jene Keshiri, die sich als mächtige Sith einen Platz in ihren Reihen verdient hatten.
    Diese Frau neben ihm – falls man sie überhaupt als Frau bezeichnen konnte – war ein Werkzeug, das ihnen zu noch größerem Ruhm verhelfen würde. In dem Moment jedoch, in dem sie für die Sith nicht mehr von Nutzen war – nun, wenn es so weit war, besaß sie keine Daseinsberechtigung mehr.
    Ein plötzliches Funkeln von Lichtern riss ihn aus seinen Grübeleien, als das Feuerwerk begann. Abeloth schaute seltsam hingerissen zu und klatschte in die Hände wie ein kleines Mädchen, während überall um sie herum die Feuerwerkskörper explodierten – alle von der Macht geleitet, um ansprechende Formen und Muster zu bilden. Vol fand diesen Anblick eigentümlich verstörend.
    Das Maskenfest würde das letzte Ereignis dieses geschäftigen Tages sein. Morgen würden Abeloth und der Zirkel zu einem formellen Treffen in ihrer Ratskammer zusammenkommen, wo sie über die genaueren Einzelheiten des Bündnisses verhandeln würden. Die heutige Nacht jedoch war angeblich dem Vergnügen, der Unterhaltung, der verspielten Täuschung und der Frivolität vorbehalten, diente in Wahrheit allerdings der weiteren Observation, dem Einschätzen, dem falschen Spiel und dem Ränkeschmieden. Mit anderen Worten: Es handelte sich durch und durch um ein Sith-Spektakel.
    Die Festivitäten fanden im großen Saal des Sith-Tempels statt, der genauso höhlenartig und dunkel wie der Großteil des übrigen Tempels war. Gleichwohl, im Gegensatz zu den meisten Räumlichkeiten, die die Schüler besuchten und die für gewöhnlich asketisch und abweisend wirkten, war dieser Saal, in dem große Versammlungen von normalerweise feierlicher oder sonst wie angenehmer Natur stattfanden – Graduierungen und Theaterproduktionen, so wie heute Abend –, dem Anlass deutlich angemessener. Die Wände waren zwar noch immer dräuendes Felsgestein, aus dem Berg selbst gemeißelt, doch dafür zierten Porträts ehemaliger, herausragender Schüler die Mauern, der Boden war mit Mosaikintarsien aus Marmor versehen, und die Beleuchtung war eher festlich als praktisch.
    Die Gäste
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