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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Autoren: Dayton Ward
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spürte Reyes, dass eine Hand am linken Ärmel seiner Jacke zog, als er sich gerade von Lekkar abwenden wollte. Er merkte, wie sich die Finger des Orioners um seinen Unterarm schlossen, und das war alles, was er brauchte. Ebenso von seinem Instinkt wie vom jahrelangen Training geleitet, wirbelte Reyes zu Lekkar herum. Er verdrehte den linken Arm, sodass seine Hand den Arm des Orioners packte, und trat gleichzeitig näher an seinen Gegner heran, als er bemerkte, dass dieser etwas unter der Jacke hervorholen wollte. Bevor Lekkar die Waffe herausziehen konnte, die er vermutlich dort versteckte, schlug Reyes ihm die Handkante gegen den Hals.
    Das zeigte augenblicklich Wirkung. Reyes spürte, wie Lekkars Hand seinen Ärmel losließ, während der Orioner nach hinten taumelte, hustete und nach seiner verwundeten Kehle griff. Als er stolperte, fiel ihm etwas Langes, Glänzendes aus der anderen Hand, und Reyes hörte das Klappern von Metall auf dem Deck. Lekkar stürzte gegen die Bar und auf einen stämmigen Tellariten, der dort in einem khakifarbenen Overall saß und daher von einem der zivilen Transporter kommen musste, die momentan an Vanguard angedockt hatten. Der bullige Frachtschlepper knurrte Lekkar wütend an. Aber der merkte gar nicht, dass ihm von dieser Seite ebenfalls Ärger drohte, sondern rieb sich weiterhin die Kehle und rang nach Luft. Trotz der Abneigung, die Reyes gegen den Orioner hegte, war er froh, ihn nicht getötet zu haben, was auch gar nicht seine Absicht gewesen war. Es würde reichen, dass der reizbare Lakai über seine Entscheidung, eine Konfrontation zu beginnen, nachdenken musste, ebenso wie über einige andere zweifelhafte Dinge, die er in seinem Leben getan hatte. Damit war die Botschaft deutlich genug, die Reyes den anderen Mitgliedern von Ganz’ Organisation, die diese Auseinandersetzung beobachtet hatten, übermitteln wollte.
    Als er den missbilligenden Blick des Barkeepers sah, hielt Reyes die leeren Hände in die Luft, um zu demonstrieren, dass er keine Waffen bei sich trug. »Selbstverteidigung«, erklärte er, um dann auf das lange, übel aussehende Messer mit gezackter Klinge zu zeigen, das noch immer auf dem Deck zu seinen Füßen lag. »Er hat mich mit dem Messer bedroht.«
    Das schien den Barkeeper ein wenig zu besänftigen, der zur hinter der Bar eingelassenen Kommunikationskonsole ging und hineinsprach. Reyes konnte die Worte des Orioners nicht verstehen, vermutete jedoch, dass jemand mit mehr Autorität über den Vorfall informiert wurde. Dann deaktivierte der Barkeeper das Gerät, kehrte zur Bar zurück und holte ein sauberes Glas hervor, in das er etwas von demselben Aldebaran-Whiskey goss, den Reyes zuvor getrunken hatte.
    »Geht aufs Haus«, erklärte der Orioner und deutete auf Lekkar, der sich gerade weit genug aufrappelte, um sich hastig aus der Bar zurückzuziehen. »Ich konnte den Kerl noch nie leiden.«

Kapitel 3
    Ganz saß in seinem Privatbüro, starrte auf das Computerdisplay, das eine Ecke seines riesigen Schreibtischs einnahm, und überlegte, ob ihm das große Loch gefiel, das jetzt die Mitte des Bildschirms zierte.
    »Du solltest das wirklich lassen«, meinte Neera, Ganz’ Vertraute und Geliebte – und Arbeitgeberin –, die auf einem Sofa am gegenüberliegenden Ende des Büros lag. Sie trug eine rote Seidenrobe, die ihre Arme und einen Großteil der Beine frei ließ, und hielt einen Weinkelch in der linken Hand, während sie mit der rechten an dem verknoteten Gürtel ihres Kleides herumspielte. »Weißt du eigentlich, wie viel diese Dinger kosten?«
    Mit immer noch schlechter Laune zuckte Ganz mit den Achseln und rieb sich die Knöchel der rechten Hand, die vom Schlag gegen das Computerterminal schmerzten. »Das ist eine Art Therapie für mich.«
    »Wenn du eine Therapie brauchst«, erwiderte Neera, deren Lippen ein neckisches Lächeln umspielte, »solltest du einen Counselor einstellen.«
    Ganz deutete auf den zerstörten Monitor. »Das geht leichter, und ich muss mir keine Sorgen machen, dass Dinge, die ich unter dem Mantel der Vertraulichkeit erzählt habe, ausgeplaudert werden.« Der schwache Duft ihres Parfums erregte seine Aufmerksamkeit, und er beäugte sie kurz, während sie sich auf der Couch rekelte. »Außerdem bist du doch meine Therapeutin.«
    »Auch wieder wahr«, erwiderte Neera und nippte an ihrem Wein. »Was hat dich denn so aufgeregt?«
    Ganz unterdrückte den Drang, frustriert zu knurren, und stand auf, um durch das Büro zu marschieren.
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