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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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hatte – aber es war nicht die, die er bekam. Als er seine Beschreibung dessen beendete, was in dem Badehaus passiert war, brach Beverly in Gelächter aus – so sehr, dass der kleine Wesley sie ganz erschrocken ansah.
    »Jack«
, rief sie dann aus, als sie wieder zu Atem gekommen war,
»das ist das Lustigste, was ich je gehört habe!«
    »Ja?«, platzte es aus ihm heraus. »Ich meine … natürlich ist es das. Absolut. Das ist der Grund, warum ich … äh … das mit dir teilen wollte … weil es so lustig ist. Und du bist nicht … verärgert oder so, ja?«
    Seine Frau sah ihn schief an.
»Du meinst … ob ich verärgert bin, weil mein Ehemann gewillt war, an diesem Ort alles zu tun, was notwendig war, um an die benötigten Informationen zu kommen?«
Sie dachte einen Moment darüber nach.
»Ja, ich schätze, ein bisschen wütend bin ich schon. Aber du hast nur deine Pflicht getan, Jack.«
    »Das stimmt«, bestätigte Crusher.
    »Und das für eine edle Sache.«
    »Auch das stimmt.«
    »Und wenn unsere Positionen vertauscht wären und ich tun müsste, was du gewillt warst zu tun, dann würdest du das auch verstehen … oder?«
    Der Commander wollte schon fast zustimmen, als ihm klar wurde, wozu er gerade zustimmen wollte. Ganz plötzlich wusste er nicht mehr, was er sagen sollte.
    Wieder brach Beverly in Gelächter aus – und diesmal lachte Wesley mit ihr.
»Ganz ehrlich, Jack, du bist der berechenbarste Mann in der ganzen Sternenflotte. Merkst du nicht, wenn ich dich auf den Arm nehme?«
    Crusher errötete. »Äh … manchmal?«
    »Aber was ist danach passiert?«
, wollte seine Frau wissen und unterdrückte ein Kichern.
»Nachdem ihr das Bad verlassen habt, meine ich.«
    Er erzählte ihr den Rest – von dem Kampf in dem Tanzlokal, ihrer Gefangennahme durch Mendan Abbis, von Grace, deren gewalttätiger Tod ihn betrübt hatte, von seiner Warnung an den Captain und Tuvoks und seiner rechtzeitigen Ankunft bei der cordrazitischen Schiffswerft.
    Beverly lächelte.
»Dann haben die Guten gewonnen?«
    Der Commander nickte. »Diesmal schon.«
    »Und was ist mit Thul?«
, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »So wie ich das verstanden habe, sind Thallonianer recht intolerant, wenn es um Hochverrat geht. Zweifellos wird Thul eine sehr lange Zeit in einem Gefängnis sitzen. Vielleicht für den Rest seines Lebens.«
    Beverly nickte.
»Wo auch immer er ist, ich hoffe, er wird nie die Gelegenheit erhalten, die Rache zu üben, die er versprochen hat.«
    Crusher schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Liebling. Ich bin ziemlich sicher, dass wir von Gerrid Thul nie wieder etwas hören werden.

EPILOG
    In dem Albtraum stand er wieder auf der Brücke seines Schiffs und sah zu, wie sein Sohn durch einen blendend weißen Lichtblitz in subatomare Teilchen zerstäubt wurde.
    »Thul!«, sagte jemand.
    Er sah in die Gesichter seiner Offiziere. Sie starrten ihn an, wobei ihnen die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben stand.
    »Thul!«, sagte wieder jemand, diesmal lauter.
    Aber er wurde von niemandem auf der Brücke gerufen. Er drehte sich zum Schirm um. Auch dort war niemand.
    »Thul!«
    Mit einem Schreck fuhr der Gouverneur hoch – und sah, dass er nicht auf seinem Schiff war. Er lag auf der harten, unbequemen Pritsche, die ihm die letzten Monate als Bett gedient hatte, seit er zu einem Häftling im imperialen Gefängnis in der Stadt Reggana geworden war.
    Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und zwang sein Herz durch bloße Willenskraft, langsamer zu schlagen. Dann setzte er sich auf der Pritsche auf und starrte durch die durchsichtige Barriere, die ihn vom Korridor jenseits der Zelle trennte. Eine Wache stand da … und noch jemand anderes. Jemand, der ein dunkles Gewand mit Kapuze trug.
    Jemand, der ihm vage vertraut vorkam.
    »Eine Besucherin«, spie ihm die Wache entgegen.
    Feminine Finger erschienen, die etwas in die große Hand der Wache fallen ließen. Schnell stopfte der Mann es in die Tasche seiner Uniform, aber Thul erkannte anhand des Glanzes, dass es sich um Latinum handelte. Die Wache blickte den Gefangenen noch einmal an und ging dann fort.
    Thul war allein mit seinem Gast. »Wer sind Sie?«, fragte er und trat näher an die Energiebarriere. Er hatte das Gefühl, dass er die Antwort kannte.
    »Ich bin es«, flüsterte die vermummte Frau sanft. Sie schlug die Kapuze zurück, darunter kam Mella Cwan zum Vorschein.
    Er hatte vergessen, wie schlicht und unattraktiv die Schwester des Imperators war. Dennoch gelang es ihm,
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