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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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atemberaubendes Spektakel, eine gigantische Ehrung.
    Picard errötete etwas. Trotz seiner Verlegenheit bat ihn der Erste Gesandte, sich ans Rednerpult zu begeben.
    »Gilaad«, sagte der Captain zu seinem Ersten Offizier, »ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, dort raufzugehen. Die verschlingen mich doch mit Haut und Haaren.«
    »Keine Sorge, Sir«, feixte Ben Zoma, »ich werde Ihre Überreste zurück zum Schiff bringen.«
    Picard sah ihn an. »Wie fürsorglich von Ihnen.«
    »Ich tue mein Bestes. Außerdem wollte ich immer schon
Captain
Ben Zoma sein.«
    Picard lächelte. »Nicht weniger habe ich erwartet.«
    Er atmete tief ein, stand auf und zog seine Uniformjacke zurecht. Dann begegnete er dem kellasianischen Rat mit aller Würde und Demut, derer er fähig war, und versuchte nicht daran zu denken, wie sehr sein Erster Offizier sein Unwohlsein genießen mochte.
    Als der Captain vortrat, wurde der Applaus leiser, bis sich respektvolle Stille einstellte. Picard räusperte sich.
    »Ich akzeptiere Ihre Dankbarkeit«, sagte er, »im Namen all derer unter meinem Kommando, die geholfen haben, Gerrid Thul aufzuhalten und seine Großmachtpläne zu vereiteln. Den größten Verdienst daran haben Commander Jack Crusher, mein zweiter Offizier, und Ensign Tuvok, der uns vom Raumschiff
Wyoming
zur Seite gestellt wurde.«
    Erneut brandete Jubel aus Hunderten von Kehlen. Und wieder wurde es mit der Zeit ruhiger.
    »Und doch«, fuhr der Captain fort, »gab es noch jemanden, dem großer Verdienst zukommt. Ich war nicht dabei, aber ich vertraue auf das Wort meiner Kollegen, die mir berichteten, dass noch jemand eine wichtige Rolle in dieser Angelegenheit gespielt hat … jemand, der nichts mit der Föderation oder den Melacronianern oder den Cordraziten zu tun hatte und doch nicht weniger als sein Leben opferte, um für Sie alle den Frieden zu sichern.«
    Er machte eine Pause und sah in den Gesichtern, dass seine Worte das Interesse des Publikums geweckt hatten. Picard erinnerte sich daran, was Crusher und Tuvok ihm von dieser Person erzählt hatten. »Ihr Name«, sagte er dann mit dem größten Respekt, »war Grace …« Bin Nedrach war durstig.
    Die Sonne auf Melacron II brannte heiß. Und so gut sich ihre Strahlen auf seiner nackten Haut auch anfühlten, hatten sie doch die Tendenz, einen Mann langsam auszutrocknen.
    Zu seinem Glück herrschte auf Melacron II kein Mangel an Getränken – schon gar nicht für einen Mann mit Latinum. Und dank seines jüngsten Auftrags besaß Bin Nedrach jede Menge Latinum.
    Plötzlich fiel ein kühler Schatten auf ihn. »Ah«, sagte er, »Sie kommen gerade richtig. Ich bin durstig.«
    Es war kein Geheimnis, dass auf der Insel Sulkoh die attraktivsten Kellnerinnen des Planeten, wenn nicht sogar des ganzen melacronianischen Systems tätig waren. In den letzten Tagen hatte Bin Nedrach festgestellt, dass sie auch sehr aufmerksam waren. Wann immer er daran dachte, dass ihm ein Drink oder eine Massage mit warmem Öl guttun würde, waren die Frauen zur Stelle.
    Es erschien beinahe, als könnten sie Gedanken lesen wie dieser Indarrhi, der Mendan Abbis wie ein treuer Hund begleitete. Er schauderte bei der Erinnerung. Von jetzt an, das schwor er sich, würde er Gedankenlesern aus dem Weg gehen.
    »Ich möchte noch einen Sulkoh-Sonnenuntergang«, sagte er.
    »Daraus wird wohl nichts«, antwortete eine ausgesprochen maskuline, eindeutig nichtmelacronianische Stimme.
    In Sekundenbruchteilen sprang Bin Nedrach auf, um die Situation einzuschätzen und zu entscheiden, welche der vielen Kampftechniken, die er im Lauf seines Lebens gelernt hatte, ihm zur Flucht aus dieser misslichen Lage verhelfen würde. Zu seinem Pech schien keine dafür geeignet zu sein.
    »Na los doch«, sagte ein menschlicher Sternenflottenoffizier. Einer von vieren, die ihre Handfeuerwaffen auf den Attentäter gerichtet hatten. »Versuchen Sie zu fliehen. Dieser Phaser ist zwar nur auf Betäubung eingestellt, aber von ihm getroffen zu werden, fühlt sich an wie der Tritt eines Mulis aus Missouri.«
    »Wenn ich Sie wäre«, fügte der einzige Vulkanier der Gruppe hinzu, der Bin Nedrach als Erster angesprochen hatte, »würde ich mich ergeben. Die Einschätzung meines Kollegen ist so akkurat, wie sie blumig ist.«
    »Lassen Sie ihn doch in Ruhe, Tuvok. Er ist ein erwachsener Attentäter. Lassen Sie ihn seine eigene Entscheidung treffen.«
    »Sehr wohl«, erwiderte der Vulkanier zurückhaltend. »
Sie
sind der kommandierende
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