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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
Autoren: Peter David
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die sie nicht gebrauchen konnte.
    Sie (wer auch immer sie waren) hätten sie nicht fesseln müssen. Schließlich gab es verschiedene elektronische Vorrichtungen, mit denen man sie in Schach halten konnte. Halsbänder und Handschellen mit Elektroschockfunktion und vieles mehr. Doch sie hatten darauf verzichtet und sich stattdessen für etwas so Barbarisches und Demütigendes wie Bewegungseinschränkung durch feste Stricke entschieden. Es war, als würden ihre Entführer ihr zutrauen, dass sie sich freischnitt. Wenn sie die Absicht verfolgten, sie wahnsinnig zu machen, dann hatten sie Erfolg damit. Mit jedem Tag wurde sie wütender und frustrierter und glich immer mehr einem brodelnden Vulkan. Das Frustrierendste war jedoch das Wissen, dass sie es nur taten, um sie zu ärgern – und trotzdem konnte sie nichts gegen den wachsenden Zorn tun.
    Am dritten Tag ihrer Gefangenschaft traf sie zum ersten Mal ihren Gastgeber.
    Wie bei den anderen war seine Haut rot, doch mehrere raffinierte Tattoos zierten seine Stirn und den Hals oberhalb des Schlüsselbeins. Er besaß hohe Wangenknochen und tief liegende Augen, die furchteinflößend glitzerten. Er trug schwarze Kleidung, einen Kittel mit weit geschnittenen Ärmeln und eine Hose, die in kniehohen Stiefeln steckte. Sein Gesichtsausdruck wirkte, dachte Vandelia, als wäre es ihm egal, ob das Wesen, das er anblickte, tot oder lebendig war. Außerdem schien es ihm gleichgültig zu sein, ob er für dessen Tod verantwortlich war oder nicht. Am meisten überraschten Vandelia seine Hände, die im Vergleich zu seinen unbestreitbar muskulösen Armen riesig waren. Jedes Mal, wenn er zu ihr sprach, zuckten sie leicht, als würde er sich vorstellen, wie es wäre, jemandem die Luftröhre zuzudrücken.
    »Sei gegrüßt.« Seine Stimme war für jemanden, der so groß und allem Anschein nach bedrohlich war, ungewöhnlich leise. Sie hatte Mühe, ihn zu verstehen, und ihr wurde klar, dass er genau deshalb so leise sprach. »Genießt du deinen Aufenthalt?«
    Sie sagte nichts, sondern knurrte ihn nur an.
    »Du bist streitlustig. Das gefällt mir an dir. Es gibt nicht genug streitlustige Frauen in der Galaxis.«
    Schließlich sprach sie doch. »Komm auf meine Heimatwelt«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Dort findest du genug Streitlust, um dich eine ganze Weile beschäftigt zu halten.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Er vollführte eine leichte Verbeugung aus der Hüfte heraus. »Mein Name ist Zolon Darg. Und du bist Vandelia.«
    »Und du bist tot.«
    Das Lächeln verschwand die ganze Zeit nicht von seinen dünnen Lippen, doch plötzlich holte er mit einer kräftigen Hand aus und schlug ihr ins Gesicht. Es ging so schnell, dass Vandelia es nicht kommen sah. Einen Moment lang senkte sie den Kopf, während sie vergeblich versuchte sich wieder zu fangen. Als sie ihn erneut anstarrte, blickte sie zwischen den Haarsträhnen hindurch, die ihr übers Gesicht fielen. Sie zog die Lippen zurück und zeigte ihre scharfen Zähne.
    »Achte auf deine Umgangsformen«, sagte Zolon Darg. »Das hier wird so lange dauern, wie es eben dauert.«
    »Was heißt ‚das hier‘?«, fragte sie.
    »Du sollst mir gehören«, antwortete Darg. »Ich habe dich tanzen sehen. Ich war einer deiner vielen Kunden, deiner vielen Bewunderer. Doch im Gegensatz zu anderen habe ich beschlossen, dich nicht nur aus der Ferne zu bewundern. Ich wollte dir näherkommen, es persönlich machen.«
    »Fahr zur Hölle.«
    »Ja … das würde dir zweifellos gefallen«, sagte er in herablassendem Tonfall, als würde er mit einem Kind sprechen. »Das wird so bald nicht passieren, wie ich zu deinem Leidwesen feststellen muss.«
    »Das ist alles?«, wollte Vandelia wissen. »Du hast mich entführt, weil du mich attraktiv findest? Wie erbärmlich. Wie banal.«
    »Du missverstehst mich.« Er lächelte, und obwohl er keine spitzen Zähne besaß, wirkte sein Lächeln nicht weniger bedrohlich als Vandelias. Er schien durchaus in der Lage zu sein, ein Stück aus ihr herauszubeißen. »Es geht nicht nur um Attraktivität. Du bist eine Herausforderung. Es gibt nur wenige echte Herausforderungen in dieser Galaxis, und ich nehme sie an, wo ich kann. Als ich dich tanzen gesehen habe, wusste ich, dass du unmöglich zu bändigen bist. Doch mir gefällt das Unmögliche.«
    »Dann überleg dir ein paar unmögliche Dinge, die du mit deiner eigenen Anatomie anstellen kannst.« Dann spuckte sie ihn an.
    Er schlug sie noch einmal. Und noch
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