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Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne

Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Autoren: John Vornholt
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sich dann wieder zu trennen, musste er sich gedacht haben, dass es weniger schmerzhaft war, wenn er gar nicht mehr nach Hause kam.
    »Lieutenant Riker«, dröhnte eine Stimme. »Wenn ich in die Hände klatsche, werden Sie aufwachen. Sie werden sich gut und ausgeruht fühlen, und Sie werden sich an das erinnern, was Sie mir erzählt haben.«
    Ein lautes Geräusch ließ Thomas Riker aufschrecken. Er blinzelte den Counselor an und erinnerte sich daran, wo er war – nicht in einem Shuttle über der Wildnis Alaskas, sondern in einem Besprechungsraum an Bord der
U.S.S. Gandhi
. Dr. Carl Herbert war ein erfahrener Counselor, und er hatte Riker während der Sitzung durch Hypnose in seine Kindheit zurückversetzt. Es war schwer für Tom, aus einer so viel einfacheren Zeit zurückzukehren. Aus einer Zeit, bevor alles den Bach runtergegangen war.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Tut mir leid, Doktor, was haben Sie mich gefragt?«
    »Sie sagten etwas darüber, wie Ihr Vater an Ihrem zwölften Geburtstag entschieden hat, Sie ein paar Jahre später zu verlassen. Glauben Sie das wirklich?«
    Tom zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Das war das einzige Mal, dass ich über meine Gefühle gesprochen habe. Danach traf ich ihn immer seltener. Ich war fünfzehn, als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.«
    »Und doch hat Will Riker Ihren Vater seitdem getroffen und sich mit ihm ausgesöhnt.«
    Riker runzelte die Stirn. »Das bin aber nicht
ich
. Auch wenn wir körperlich identisch sein mögen, sind wir zwei verschiedene Personen. Sie können uns nicht vergleichen.«
    »Entschuldigen Sie.« Dr. Herbert schürzte die Lippen. »Ich meinte damit nur, dass
Sie
vielleicht ebenfalls mit Ihrem Vater Frieden schließen könnten.«
    »Diesem anderen Riker haben sich eine Menge Gelegenheiten geboten, die ich niemals hatte. Das ist eine davon.« Der bärtige Mann erhob sich und ging umher. »Sind wir hier, um über meinen Vater zu sprechen?«
    »Nein. Wir sind hier, um über Sie zu sprechen.« Der Counselor verschränkte die Hände. »Lieutenant, Sie haben ein großes Problem mit dem Verlassenwerden. Zunächst einmal haben Sie das Gefühl, dass Ihre Mutter Sie verlassen hat, auch wenn Sie logisch betrachtet wissen, dass es nicht ihre Schuld war. Dann hat Ihr Vater Sie
wirklich
verlassen – etwas, das Sie niemals vergeben oder vergessen haben. Schließlich wurden Sie von der Sternenflotte aus Versehen auf Nervala IV zurückgelassen – acht Jahre lang. Man könnte sagen, dass Ihr eigener Doppelgänger Sie zurückgewiesen hat, und das könnte das Schlimmste für Sie sein.«
    »Sie wollen also damit sagen, dass ich für den Rest meines Lebens in Therapie gehöre«, brummte Tom. »Wenn Sie mich dafür wieder in den aktiven Dienst stellen, stimme ich dem zu.«
    Nun war es der Counselor, der aufstand und in dem unscheinbaren Raum umherlief. »Lieutenant«, begann er langsam, »wir sollen die Entmilitarisierte Zone patrouillieren, und die Chancen stehen gut, dass wir gegen den Maquis kämpfen werden. Aber Sie wurden dabei belauscht, wie Sie Maquis-freundliche Bemerkungen von sich gegeben haben.«
    Riker atmete tief durch und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Bei jeder anderen Mission, an der ich jemals beteiligt war, wurden wir ermutigt, das Pro und Kontra von Gewalteinsatz zu diskutieren. Seit wann ist es Hochverrat, Fragen zu stellen?«
    »Seit es um den Maquis geht«, antwortete Dr. Herbert seufzend. »Sie haben recht, er ist anders als alle Feinde, denen wir bisher begegnet sind. Er besteht aus uns selbst – ehemalige Sternenflottenoffiziere und Kolonisten. Wir müssen sicherstellen, dass jedes Mitglied der Brückenbesatzung der Föderation gegenüber unzweifelhaft loyal ist.«
    »Und was lässt Sie denken, dass ich es nicht bin?«
    »Ihr Hintergrund«, antwortete der Counselor verständnisvoll. »Wir haben über Ihre Probleme mit dem Thema des Verlassenwerdens gesprochen. Und wer, wenn nicht die Siedler in der EMZ, wurde zurückgelassen?«
    Tom lachte. »Wissen Sie was, Doc, wenn Commander Crandall hören würde, was Sie eben gesagt haben, würde man Sie genau wie mich mit Quartiersarrest belegen.«
    Der Counselor runzelte die Stirn. »Commander Crandall macht nur ihre Arbeit.«
    Riker biss sich auf die Lippen, um nicht offen seine Meinung zu sagen. Seiner Ansicht nach hatte Emma Crandall es auf ihn abgesehen, seit er die
Gandhi
betreten hatte.
Sie denkt, dass ich hinter ihrer Position her bin, nur weil dieser andere Riker der berühmteste
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