Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Autoren: Dean Wesley Smith
Vom Netzwerk:
eingefallen, überhaupt darüber nachzudenken. Es war ihr Glück, dass Governo darauf gekommen war.
    »Es gibt einfach keine Möglichkeit, auf diesem mikroskopisch kleinen Level herauszufinden, worin die Anziehung bestehen könnte«, sagte Governo, »zumindest nicht ohne monatelanges Forschen.«
    »Wir haben aber keine Monate mehr.« Pulaski bezweifelte sogar, dass ihnen Stunden blieben.
    »Ich weiß.«
    Sie starrte über seine Schulter auf die drei Prionen auf dem Schirm. Sie bewegten sich in der Lösung langsam, aber unaufhaltsam aufeinander zu.
    »Ich denke, dass die Anziehung von diesem hier ausgeht.« Governo markierte das Prion mit einer roten Färbung. Während Pulaski auf das rote Leuchten starrte, kam ihr plötzlich die Lösung.
    »Was passiert, wenn wir es umhüllen?«, fragte sie.
    »Was?« Governo drehte sich zu ihr um.
    »Sie glauben, dass dieses spezielle Prion die anderen auf unsichtbare Weise anzieht. Richtig?«
    Er nickte.
    »Was also würde passieren, wenn wir die Prionen alle irgendwie umhüllen und so die Anziehung unterbinden?«
    Governo nickte erneut. »Das könnte funktionieren. Aber zuerst müssen wir etwas finden, das an ihnen haften bleibt.«
    Pulaski eilte durch die Tür in den Hauptbereich. Narat behandelte gerade einen kranken Cardassianer. Ogawa und Marvig beugten sich über einen schwer verletzten Bajoraner.
    »Hören Sie mal alle her«, sagte Pulaski zu ihrem Team. »Ich brauche mindestens ein Dutzend Blutkulturen von allen drei Spezies, virenfrei, aber voller Prionen. Am besten sofort. Und dann brauche ich ein weiteres Dutzend direkt hinterher. Beeilen Sie sich.«
    »Haben Sie das Heilmittel gefunden?«, fragte Narat.
    »Das wissen wir noch nicht.« Sie marschierte zum nächsten Patienten, um ihm Blut abzunehmen. »Bis wir diese Kulturen haben, werden wir es auch nicht herausfinden. Wollen Sie helfen?«
    Narat war vernünftig genug, um nichts zu erwidern und sich stattdessen sofort an die Arbeit zu machen.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie alles beisammenhatten und die ersten Tests laufen lassen konnten.
    Weitere zwanzig Minuten und sieben gescheiterte Versuche später hatten sie den molekularen Vetter eines Jodderivats gefunden, das an den Prionen haften blieb. Diese waren nun bräunlich eingefärbt.
    »Und jetzt«, sagte Pulaski und starrte dabei auf den Monitor im Büro, »müssen wir etwas finden, das von dem Jodträger transportiert wird und die Anziehung stoppt.«
    »Ich glaube nicht, dass wir das noch brauchen«, warf Governo ein. Seine Stimme klang eine Oktave heller als sonst. »Sehen Sie sich das an!«
    Er zeigte auf eine bestimmte Stelle des Monitors. Die bräunlichen Prionen in der Lösung bewegten sich aneinander vorbei und schienen sich nicht mehr zu bemerken. Die Anziehung zwischen ihnen war verschwunden.
    »Die Farbe?«, fragte Pulaski. »Könnte die Anziehung durch so etwas Simples wie Farbe verursacht worden sein?«
    »Vielleicht mögen sie das Derivat auch nicht. Auf diesem mikroskopischen Level ist alles möglich.«
    Sie beobachteten die Prionen noch eine Weile. Aber anders als in den vorhergehenden Tests waren diese Prionen nicht mehr aneinander interessiert. Und ohne dieses Interesse würden sie kein tödliches Virus bilden.
    Governo sah breit grinsend zu Pulaski auf. »Es funktioniert. Es funktioniert wirklich.«
    Pulaski trat einen Schritt zurück. »Wie viele Kulturen von allen drei Spezies sind noch vorbereitet?«
    »Sechs von jeder«, antwortete Ogawa.
    »Wir müssen bei allen das Jodderivat einsetzen. Schnell. Überwachen Sie bitte alle die Kulturen und lassen sie es vom Computer aufzeichnen. Wir wollen keine Prionen mehr sehen, die sich verbinden.«
    Zehn Minuten später schienen die Testergebnisse unter den Augen des gesamten Teams schlüssig zu sein. Aber sie mussten sichergehen – und zu diesem Zeitpunkt waren alle herkömmlichen medizinischen Prozeduren längst zur Luftschleuse hinausgeflogen.
    »Jetzt testen wir es an Patienten«, bestimmte Pulaski.
    Narat sah sie an. Dieses Zögern war ihnen allen eigen. Aber sie mussten es überwinden. Sie arbeiteten gegen die Zeit, und wenn sie verloren, war jede Chance dahin. Selbst wenn die Cardassianer Terok Nor zerstörten und jeden auf Bajor töteten, würde das die Seuche nicht aufhalten. Sie hätten einen Völkermord begangen und würden ein paar Tage später auf Cardassia Prime trotzdem krank werden.
    Und sie hätten unwissentlich ihre einzige Chance auf eine Lösung vernichtet.
    Narat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher