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Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Autoren: John Gregory Betancourt
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Schuld. Wir wollten nicht verhaftet werden und haben zwei von ihnen betäubt.«
    »Wurdest du schon mal verhaftet?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir. Ich habe das erste Mal auch versucht, mich zu wehren – und dafür haben sie mir fast den Schädel eingeschlagen. Das ist mein fünftes Mal. Friedliche Kooperation, das ist der einzige Weg, sobald sie zugreifen.«
    »Aber was ist mit …?« Er verlor einen Augenblick lang den Faden und begann zu stammeln. »Du weißt schon.«
    Darling schien ihn zu verstehen. »Wenn du mit uns hier drin bist, bedeutet das, dass sie dich deswegen nicht anklagen werden. Für sie bist du nur ein weiterer besoffener Ligist, den sie wegen Ruhestörung verhaftet haben. So wie die Dinge stehen … haben sie eh nicht genug Gefängnisse, um uns alle zu verknacken, selbst wenn sie wollten.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie können schließlich nicht den halben Planeten wegsperren!«
    »Die menschliche Hälfte, meinst du?«
    Darling grinste wölfisch. »Die menschliche
Mehrheit.«
    Eine Sekunde lang sah Riker in den Augen seines Retters die wahre Natur der Liga.
Kein Freund
. Diese rassistischen Ansichten waren unerträglich. Und doch wusste er, dass er Darling brauchte – den anständigen Menschen in Darling, der sich die Mühe machte, einem Fremden zu helfen.
    Auf der anderen Seite des Raumes wurden Türen aufgestoßen, und ein kleiner Mann in einer schwarzen Uniform schlenderte herein. Anders als die anderen war er gut rasiert, und sein Schädel wirkte seltsam … Er war zu lang und spitz am Hinterkopf.
    Begrüßt wurde er von Zischen, Pfiffen und Buhrufen. »Mischer!«, hörte Riker Darling flüstern. Das war es also – dieser Mann war ein Peladianer.
    »Hören Sie zu!«, sagte der peladianische Polizist mit lauter Stimme. Er tippte auf das Datenpadd, das er in einer Hand hielt. »Alle Gefangenen werden auf Kaution freigelassen. Lassen Sie sich dieses kleine Erlebnis eine Lehre sein und bleiben Sie heute Abend zu Hause. Der Gouverneur hat eine Ausgangssperre verhängt, und jeder, den wir nach Einbruch der Dunkelheit auf der Straße antreffen, wird mit aller Strenge des Gesetzes bestraft!«
    Darling kicherte. Genau wie alle anderen im Raum. Riker sah sich verwirrt um. Waren sie genauso verrückt wie rassistisch?
    »Was ist so lustig?«, flüsterte er schließlich.
    »Das ist die gleiche Ansprache, die er seit einer Woche jeden Morgen hält!«, erwiderte Darling.
    Der Polizist sah sich böse um, bis das Gelächter abebbte. »Das ist schon besser«, sagte er schließlich. »Und jetzt gehen Sie gesittet und nacheinander nach draußen. Wenn Sie kooperieren, sind Sie zum Frühstück wieder daheim.«
    Er drehte sich um und verließ den Raum, wobei das Datenpadd gegen seinen Oberschenkel schlug. Weiteres Gelächter folgte ihm, und jemand rief: »Verschwinde von unserem Planeten, Mischer!«
    »Verdammter arroganter Mistkerl«, zischte Darling. »Der denkt wohl, er ist besser als wir.«
    Riker biss sich auf die Zunge, um seine Gedanken nicht laut auszusprechen.
Er
ist
besser als ihr
. So herzlich Darling auch wirkte, offenbarte sein Glaube an die Reinheitsliga seine wahre Natur – fremdenfeindlich, rassistisch und gewalttätig.
Das darf ich nicht vergessen
, sagte sich Riker.
Er denkt, dass ich einer von ihnen bin. Das ist der einzige Grund, warum er mich so nett behandelt
.

20
    Worf erwachte langsam und stöhnte.
Mein Kopf!
Er fühlte sich an wie eine aufgeplatzte Melone. Worf setzte sich auf und sah sich benebelt im Raum um.
    Überall ringsum lagen Klingonen und schnarchten. Krot – Skall – Karqq – all die anderen …
    Es war der Blutwein
, dachte er mit wachsendem Entsetzen. Er hatte vergessen, sich bei der
Enterprise
zu melden und seinen Bericht abzugeben. Er wusste, dass ihn ein menschlicher Captain für eine solche Nachlässigkeit nicht töten würde, aber er fand, dass er eine Exekution verdient hatte.
    Er hatte seine Mission aus den Augen verloren. Er hatte seine Pflicht vernachlässigt …
    Niemals wieder
, schwor er sich. Auch wenn er dem Seuchenvirus ausgesetzt worden war und nicht auf die
Enterprise
zurückkehren konnte, hätte er einen Bericht abliefern müssen. Sie waren womöglich darauf angewiesen.
    Unsicher kam er auf die Beine und schwankte ein wenig, als er sein Gleichgewicht verlagerte. Er suchte seinen verlorenen Helm und fand ihn schließlich in der Ecke, in die Krot ihn geworfen hatte. Er hob ihn hoch und setzte ihn wieder auf. Glücklicherweise funktionierte die
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