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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Autoren: Christopher L. Bennett
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könnte. Vielleicht geh ich mal
ein wenig spazieren, um den Kopf freizubekommen.«
    »Also gut.«
Sie spürte seine Enttäuschung, die er aber schnell wieder unterdrückte. Sie
wusste, dass er bedauerte, dass er nicht immer derjenige sein konnte, der sie
tröstete und auf sie aufpasste. Aber sie wusste auch, dass er verstand, wie es
für sie war. Kurz vor ihrer Tortur mit Shinzon hatte Will seine eigene Hölle
durchleben müssen, als er von dem Diktator Kinchawn von Tezwa als Geisel
gehalten und gefoltert worden war. Er selbst hatte seine gelegentlichen
Albträume, und obwohl er ihren Trost und ihre Unterstützung wertschätzte, gab
es gelegentlich Zeiten, in denen er mit ihnen alleine fertig werden musste.
Schließlich war es, nachdem man schikaniert, erniedrigt und entmenschlicht
worden war, nur gesund, sich seiner eigenen Unabhängigkeit, seiner inneren
Stärke zu versichern.
    Deanna ging
zum Schrank hinüber, schlüpfte in einen hellblauen Überwurf und Sandalen und
steuerte auf die Tür zu. Sie schickte Will eine leichte, mentale Liebkosung,
nur um festzustellen, dass er bereits wieder eingeschlafen war. Aber auch seine
Ruhe im Schlaf war eine angenehme Verabschiedung.
    Während sie
über die Gänge der Titan schlenderte, fühlte sich das allein schon wie
eine Erforschung an. Es war immer noch eine relativ neue Umgebung für sie –
eine neue Schiffsklasse, eine neue Besatzung. Noch wichtiger, diese Mannschaft
war die facettenreichste in der Geschichte der Sternenflotte und schloss viele
Spezies mit ein, die Deanna zuvor noch nicht persönlich getroffen hatte. Die
Föderation hatte grundsätzlich immer nach Vielfältigkeit gestrebt, aber in der
Praxis doch eher zu recht einheitlichen Besatzungen geneigt. Es war keine
offizielle Politik, aber man bevorzugte generell, mit Leuten zu arbeiten, die
ähnliche Gebräuche, Anschauungen und Umweltbedürfnisse hatten. Selbst in
Abwesenheit unverhohlener Vorurteile resultierte die Absonderung aus reiner
Bequemlichkeit, dem ungehemmten Drang, das Vertraute zu suchen. Daher musste man
bewusste Anstrengungen unternehmen, um wahre Gleichheit aufrechtzuerhalten, und
manchmal fielen die Anstrengungen anderen Prioritäten zum Opfer oder einfacher
Ablehnung. Es hatte gelegentliche Versuche gegeben, diesen Status quo in Frage
zu stellen, allen voran Willard Deckers Enterprise -Experiment vor einem
Jahrhundert. Aber die Bedürfnisse und Wesensarten von so radikal
unterschiedlichen Spezies unter einen Hut zu bringen, brachte viele
Herausforderungen mit sich, und mit dem Verlust von Decker auf der Jungfernfahrt
seines Schiffes war ein Teil des Strebens nach größerer Vielfalt ebenfalls
verloren gegangen. Die Technik, um den umfeldbedingten und medizinischen
Bedürfnissen so vieler Spezies entgegenzukommen, war damals ebenfalls noch
nicht so ausgereift. Daher hatte man sich in den anschließenden Jahren in einen
weniger herausfordernden Status quo zurückgelehnt. Sicherlich war ein gewisser
Fortschritt gemacht worden: während Deannas Dienstzeit auf der Enterprise-D und -E waren über ein Dutzend unterschiedlicher Spezies durch die
Mannschaft repräsentiert worden. Es war allerdings immer noch sehr ungewöhnlich
für Humanoide und Nichthumanoide, routinemäßig zusammenzuarbeiten.
    Die Köpfe
hinter der Titan -Mission hatten das ändern wollen. Diese neue Generation
von Forschungsschiffen der Luna -Klasse – ein Prototyp-Entwurf, der
eingemottet worden war, als der Dominion-Krieg eine Verlagerung auf mehr
gefechtsorientierte Raumschiffe gefordert hatte – war nach dem Ende des Krieges
wiederaufgenommen worden, als Bekräftigung der Kernideale der Sternenflotte von
friedlicher Erforschung und Diplomatie. Jahrelang war die Sternenflotte
gezwungen gewesen, sich auf das reine Überleben zu konzentrieren, und viele
ihrer Ideale waren aufs Spiel gesetzt worden, um dieses Ziel zu erreichen.
Andere wiederum waren selbst ohne Zwang verraten worden – wie Deanna und Will
nach ihren Erlebnissen auf dem Ba'ku-Planeten und Tezwa besser, als die meisten
wussten. Viele in der Sternenflotte hatten das Gefühl, dass es unbedingt
erforderlich war, höhere Werte als das Überleben allein zu bekräftigen und die
Angehörigen der Föderation daran zu erinnern, dass es wichtiger war, für etwas zu leben, als einfach nur am Leben zu bleiben. Daher die ambitionierte
neue Mission der Titan und ihrer elf Geschwister – Abgesandte in das
Unbekannte, in alle Richtungen strebend, die Hände ausgestreckt zu
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