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Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Titel: Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Autoren: William Leisner
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über war immer einer der beiden Elternteile auf irgendeiner Mission gewesen. Sie hasste es, dass sich ihre Mutter kurz nachdem Ariana achtzehn geworden und zum College gegangen war, entschieden hatte, erneut eine Laufbahn als Führungsoffizier einzuschlagen und das Kommando über ein eigenes Raumschiff anzustreben – eine Entscheidung, die letzten Endes vor über zehn Jahren zu ihrem Verschwinden geführt hatte. Sie hasste es, dass ihr Vater dreihundert Lichtjahre jenseits des Föderationsraums an Bord der
U.S.S. Amalthea
, einem der neun Forschungsraumschiffe der
Luna
-Klasse, unterwegs war (auch wenn sie zugeben musste, dankbar dafür gewesen zu sein, dass sich sein Schiff zu weit weg befunden hatte, um es im Rahmen der jüngsten Krise zurückzurufen).
    Geordi dagegen hasste es, wie sie auf das Leben, das er gewählt hatte, herabschaute. Für gewöhnlich behielt er diesen Zorn für sich. Allerdings waren die Zeiten gerade alles andere als gewöhnlich.
    »Geordi!«, rief Ariana erneut, als sie ihren großen Bruder einholte, während sie mit der einen Hand den Kopfschmuck auf ihrem Haar festhielt. »Hey, es tut mir leid. Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe.«
    Geordi hielt an, aber er schaute nicht zu ihr hinüber. Stattdessen drehte er sich langsam halb im Kreis und ließ seinen Blick über das ganze Schulgelände schweifen. »Es sieht alles aus wie immer, nicht wahr?«, fragte er und deutete auf den Sportplatz, die Schüler, die Bäume und den Himmel. »So normal, als wäre nichts geschehen. Wenn man das hier sieht, hat man keine Vorstellung davon, wie nah wir daran waren, alles zu verlieren.«
    »Das ist nicht fair«, gab Ariana zurück. »Du warst nicht hier, als die Dinge wirklich schlimm aussahen. Da gab es nicht gerade viel Normalität.«
    Geordi war sich sicher, dass das stimmte, und dennoch ... »Aber es hat nicht lange gedauert, bis ihr zu Picknicks im Grünen und Fußballspielen zurückgekehrt seid.«
    »Was sollten wir deiner Meinung nach tun?«, fragte Ariana. »Uns in Sack und Asche kleiden und das Universum um Gnade anflehen? Das Leben geht weiter, Geordi.«
    »Für
euch
!«, schnauzte Geordi. »Denkt nur nicht an die Milliarden von Lebewesen, die nicht solches Glück hatten.«
    Auf einmal schien es, als sei die Zeit stehen geblieben. Mit regloser Miene starrte Ariana ihn an, geschockt von seiner Verbitterung. Und Geordi war nicht weniger geschockt und beschämt, dass dermaßen gemeine Worte über seine Lippen gekommen waren. »Oh, mein Gott«, murmelte er mit erstickter Stimme. »Riana, es tut mir leid. Ich weiß nicht, was ...«
    Seine Schwester schüttelte den Kopf. »Ist schon gut, Geordi.«
    »Ich habe es nicht so gemeint«, beharrte er. »Ich weiß ... Ich weiß einfach nicht ...«
    »Ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast. Hör auf, dir Vorwürfe zu machen, Geordi.«
    »Aber so etwas Furchtbares hätte ich nicht sagen dürfen!« Geordi schrie beinahe. »Ich habe kein Recht dazu, dir vorzuwerfen, was geschehen ist.«
    Ariana streckte ihre Hand aus und legte sie sanft auf den Arm ihres Bruders. »Und du hast genauso wenig das Recht, es dir selbst vorzuwerfen.«
    Geordi war, als würde sich sein gesamtes Inneres zusammenziehen. »W ... Was?«
    »Du hast überlebt, Geordi.« Seine Schwester schaute ihm direkt in die kybernetischen Augen. »Du darfst dich dafür nicht schuldig fühlen.«
    Sein Mund öffnete und schloss sich für einige Sekunden, bevor er imstande war, erneut einen Ton hervorzubringen. »Ich ... was? Das ... Das ist lächerlich. Ich fühle mich nicht schuldig ...«
    »Ich kenne dich besser, Geordi La Forge. Du hast die Borg überlebt, während Milliarden gestorben sind. Und dies, nachdem du sie bereits ein halbes Dutzend Mal überlebt hast, noch dazu das Dominion sowie die Tezwaner und die Remaner. Du hast Mom überlebt. Du hast Data überlebt ...«
    Er hatte das Gefühl, als müsste er gleich zusammenbrechen. »Das ist verrückt«, murmelte er, während Tränen an den Rändern seiner Implantate hervorquollen. Ja, es waren harte Jahre gewesen, und ja, all diese Tode hatten ihn schwer getroffen, insbesondere Datas, der jahrelang sein bester Freund gewesen war und der die Jahrhunderte hätte überdauern sollen, aber ... »Ich sollte mich nicht schuldig fühlen, weil ich lebe ...«
    »Nein«, sagte Ariana zu ihm. »Das solltest du nicht.«
    La Forge kniff die Augenlider zusammen, konnte aber dadurch nicht verhindern, dass ihm die Tränen die Wangen hinunterflossen. Er
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