Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Titel: Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Autoren: William Leisner
Vom Netzwerk:
immer ein gestreiftes Hotelstrandtuch lag. »Hey, Süße!«, rief er und schenkte ihr ein breites, betrunkenes Grinsen. »Iss’n großer Tag heute, nich?« Er hob sein Weinglas und prostete ihr zu.
    Der übermächtige Alkoholgestank seines Atems ließ erneut Übelkeit in ihr aufsteigen, aber sie unterdrückte das Gefühl. Ihr junger Gast – Donald Wheeler war sein Name, wie sie sich erinnerte – hatte während des Nachrichtenblackouts in den ersten Stunden nach der Evakuierung bereits ziemlich viel getrunken. Und auch im Anschluss an die Verkündigung ihres Sieges hatte sich daran nichts geändert. »Ja, Sie haben recht, Donald«, erwiderte Arandis mit einem Lächeln und strich ihm über den Arm, während sie sich zugleich abwandte, um weiterzugehen.
    Doch Wheeler packte ihr Handgelenk, nicht fest, aber mit genug Bestimmtheit, dass sie sich veranlasst sah, sich wieder zu ihm umzudrehen. »Ich dacht’ mir also, wir sollt’n diesen wichi... wichti... wichtig’n Moment inner Geschichte feiern.« Er hatte sichtlich damit zu kämpfen, seine Lippen und seine Zunge dazu zu bringen, das zu tun, was er von ihnen wollte. »Ich hab meinen
Horga’hn
auf Risa vergess’n. Isses okay, wenn ich einfach grad’heraus sage, dass ich Lust auf ’ne Runde
Jamaharon
mit dir hätte, Schätzch’n?«
    Arandis schenkte ihm ein perfekt einstudiertes Lächeln. »Natürlich. Alles, was unser ist, ist euer«, erwiderte sie. »Aber bei all den anderen Leuten und so einem kleinen Schiff fürchte ich, dass es einfach unmöglich ist, eine angemessene Atmosphäre zu erzeugen.«
    »Hey, ich bin im Urlaub!« Wheeler bedachte sie mit einem, wie er zweifellos glaubte charmanten, Zwinkern, lockerte seinen Griff an ihrem Handgelenk und ließ seine Finger ihren Arm emporwandern. »Ich muss nicht angemess’n sein.«
    Ohne ihrem Lächeln zu gestatten, auch nur um einen Millimeter zu verrutschen, nahm Arandis die Hand des Mannes von ihrem Arm und umfasste sie sanft. »Sie mögen
Jamaharon
suchen«, sagte sie und blickte ihm direkt in die braunen, trübe dreinschauenden Augen. »Aber Sie werden es mit dieser Einstellung nicht finden. Es ist nicht allein eine körperliche Erfahrung, sondern auch eine emotionale und spirituelle.« Arandis arbeitete schon lange in der Gästebetreuungsbranche. Dennoch erschreckte es sie immer wieder, wie viele Besucher nach Risa kamen und behaupteten,
Jamaharon
zu suchen, in der Annahme, dass es sich dabei um nichts anderes als eine exotische Form des Beischlafs handelte – als würde ihr Volk keiner edleren Weltanschauung als dem puren Hedonismus anhängen. »Aber ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen, sobald wir nach Risa zurückgekehrt sind, zeigen werde, wie all diese Aspekte, in angemessener Form vereint, zu etwas Größerem und Außergewöhnlichem werden können.«
    Einen Augenblick lang starrte Wheeler ihr in die Augen, so als hätte er in ihnen etwas gesehen, das jenseits der Oberfläche lag. Dann war der Moment vorüber. »Ich brauch einen
Horga’hn
«, brüllte er, während er sich von ihr abwandte und dabei sein Glas Rotwein beinahe über den Rücken eines Bolianers hinter ihm verschüttete. »Kommt schon, Leute! Wer hat’n
Horga’hn
, den ich mir leihen kann?«, rief er, wobei er sich langsam entfernte und die Lounge nach jemandem absuchte, der ihn nicht angestrengt zu ignorieren versuchte.
    So erleichtert sie auch war, dass sie ihn hatte abwimmeln können, bedauerte Arandis doch zugleich, dass sie nicht inder Lage gewesen war, seine Wünsche zu erfüllen. Dieses Bedürfnis lag schließlich in der Natur der Risaner. Sie entschied, dass sie ihn, sobald sie nach Risa zurückgekehrt waren (und Wheeler sich hoffentlich ein wenig gefangen hatte), aufsuchen und ihm anbieten würde, diesen Missstand zu beheben. Arandis warf einen Blick auf die verzierte, alte Uhr, die hinter der Bar der Lounge an der Wand hing, und bemerkte, dass zu Hause bald die erste Sonne unterging. Es wurde Zeit für das Abendessen. Für diesen Abend war ein großes Meeresfrüchtebankett geplant gewesen, zu dem über zwei Dutzend verschiedene Gerichte frisch aus Risas kristallblauem Ozean hätten aufgetischt werden sollen, gefolgt von einer Auswahl ...
    Arandis blickte ein zweites Mal auf die mit Edelsteinen besetzte Uhr, und ihr wurde bewusst, dass sie sich nun schon seit fast acht Stunden auf diesem Schiff befand. Die Nachrichten, die vom Sieg über die Borg kündeten, waren bereits dreieinhalb Stunden nach ihrem Abflug von Risa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher