Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
den Blick und sah Calhoun, der vor ihr stand und anerkennend nickte und applaudierte.
    Dann fiel McHenry ein und kurz darauf Lefler. Als Kebron versuchte, die menschliche Geste zu imitieren, gab es einen nahezu ohrenbetäubenden Knall, worauf er die Hände etwas behutsamer bewegte. Innerhalb weniger Sekunden wurde Shelby vom gesamten Brückenpersonal beklatscht und bejubelt.
    Und Shelby musste zu ihrer eigenen Überraschung lachen.
    Sie konnte nicht anders. Die Sache war ganz offensichtlich inszeniert, und zwar von Calhoun. Er wollte ihr Lob und Anerkennung zukommen lassen, aber in seiner Unkonventionalität war es ihm einfach nicht möglich gewesen, es auf annähernd normale Weise zu tun.
    Sie lachte immer lauter und überschwänglicher, weil sie aufrichtig gerührt war und sich akzeptiert fühlte. Eine ganze Flutwelle aus Emotionen schwappte über sie hinweg.
    Als Calhoun ihr auf die Schulter klopfte, sagte sie zum ihm: »Du kannst einfach nichts auf die herkömmliche Weise tun, oder, Mac?«
    »Diesen Vorwurf muss ich mir ständig von meinem Ersten Offizier anhören«, erwiderte er lächelnd.
    »Aber was ist mit …« Shelby stockte. »Du weißt schon … was ich gesagt habe …«
    »Was soll damit sein?«, fragte Calhoun. »Was du gesagt hast, spielt keine Rolle. Es kommt darauf an, was du
getan
hast.«
    Sie bemerkte die bewundernden Blicke ihrer Kollegen und schämte sich plötzlich, dass sie sich von solchen Zweifeln hatte plagen lassen.
    Als hätte Calhoun ihr Unbehagen gespürt, unterbrach er das betretene Schweigen. »Ich möchte Ihnen etwas erzählen, Commander«, sagte er, »und zwar über die Farben, die ich sah, als ich verwundet und fiebernd daniederlag, nachdem ich auf Xenex die Schlacht von Maja gewonnen hatte …«

III

    Allmählich ging Soleta das Schnarchen ihres Sicherheitswächters auf die Nerven.
    Der Wissenschaftsoffizier hatte jeden Quadratzentimeter der Stelle untersucht, die als Ontears Höhle bezeichnet wurde, und dabei die gewohnte Geduld an den Tag gelegt, die einen wertvollen Teil ihres vulkanischen Erbes darstellte. Ihre Neigung zur Ungeduld, ganz zu schweigen von ihren noch menschlicheren Reaktionen, musste bedauerlicherweise dem Teil von ihr zugeschrieben werden, der auf ihr romulanisches Erbe zurückging. Doch darüber dachte sie nicht gerne nach, sondern konzentrierte ihren Geist viel lieber auf die anstehenden Aufgaben.
    Ontears Höhle lag in einer unzugänglichen und felsigen Gegend auf Zondar, viele Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Der Boden war steinig und tückisch, und es gab Spalten, die man praktisch erst in dem Moment bemerkte, wenn man bereits hineingetreten war. Nach Soletas Erkenntnissen war Ontear ein Seher und Weiser gewesen, der vor fünfhundert Jahren gelebt und nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung dieser Welt genommen hatte. Er war unter höchst mysteriösen Umständen gestorben oder entschwunden, je nachdem, wie man die Ereignisse interpretierte. Die Legende behauptete, er wäre buchstäblich von den zornigen zondarianischen Göttern in den Himmel entrückt worden. Für Soleta klang das jedoch einen Tick zu mystisch und übertrieben. Erheblich sinnvoller schien die Erklärung, dass er von einem ungewöhnlich heftigen Sturm in die »Ewigkeit« befördert worden war.
    Darüber hinaus gaben ihr Captain Calhouns Berichte zu denken, in denen er behauptete, während seiner Gefangenschaft in der Höhle eine geisterhafte Erscheinung gesehen zu haben. Diese Angelegenheit hatten weder er noch sie zufriedenstellend erklären können, und bislang war ihr kein Hinweis untergekommen, der die Beobachtung des Captains bestätigt hätte.
    Calhouns Beschreibung des Phantoms war sehr detailliert. Oberflächlich betrachtet schien es sich um den Geist Ontears zu handeln. Aber mit einer solchen Erklärung wollte sich Soleta keineswegs zufriedengeben. Noch irritierender war der Umstand, dass Burgoyne ebenfalls behauptete, dem Phantomschatten begegnet zu sein, und Soleta hatte nicht die geringste Ahnung, was sie davon halten sollte. Eine Massenhalluzination? Irgendeine Art Projektion? Außer Spekulationen konnte sie nichts vorweisen.
    Dann waren da noch die mentalen Attacken eines telepathischen Wesens, das zudem künstlich erzeugt sein sollte, falls so etwas überhaupt möglich war. Es hatte den Bereich um die Höhle verteidigt, indem es den Eindringlingen Angst einflößte, sie in den Wahnsinn trieb, sie angriff und in einem Fall sogar tötete. Doch anschließend schien es sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher