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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Autoren: Peter David
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als auch Frau. Nicht entweder oder, wie Ihre Prophezeiung anzudeuten scheint, sondern eine Synthese aus beiden. Also bin ich von dem, was geschrieben steht, nicht betroffen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Ramed die Worte verarbeitet hatte, doch dann breitete sich langsam eine brennende Unsicherheit in ihm aus. Wieder bemühte er sich, seine Regungen nach Möglichkeit zu verbergen. »Das sind nur Wortklaubereien«, erwiderte er. »Sinnlose Wortspiele!«
    »Vielleicht. Aber dennoch ist es die Wahrheit. Geben Sie mir den Captain.«
    »Nein.« Ramed packte den Speer fester.
    »Wenn Sie mir den Captain geben, lasse ich Sie vielleicht am Leben«, sagte Burgoyne. Er/Sie setzte sich wieder auf allen Vieren in Bewegung und näherte sich Ramed. Es war ein äußerst verstörender Anblick: Er/Sie sprach mit der mühsam beherrschten Stimme eines Humanoiden, während seine/ihre Bewegungen an die einer großen Katze erinnerten.
    »Verstehen Sie es denn nicht? Es liegt gar nicht bei mir! Es geht nicht einmal um mich! Ich tue nur, was für meine Welt getan werden muss!
Er
muss sterben! Sie können es nicht verstehen, weil Sie nicht glauben! Aus dem Glauben gewinne ich meine Kraft – die Kraft, die es mir ermöglicht, mich gegen Sie zu stellen und zu tun, was getan werden muss!«
    »Auch ich habe meinen Glauben«, sagte Burgoyne. »Meine eigene Religion, die für mich genauso viel bedeutet wie Ihre für Sie. Daraus gewinne ich
meine
Kraft.« Er/Sie kam jetzt nicht mehr näher, sondern umkreiste Ramed langsam, um nach einem günstigen Angriffswinkel zu suchen. »Ich glaube an die heilige Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen. Geschöpfe wie Sie führen nur ein halbes Leben. Sie bleiben immer isoliert, entweder das eine oder das andere. Ich bin vollständig. Ich bin die Verkörperung der sexuellen Vereinigung. Und alle Lebenskraft entsteht aus dieser Vereinigung.«
    »Das ist lächerlich!«
    »Finden Sie? Es gibt nichts, was mächtiger wäre. Die Verschmelzung zweier Körper und Seelen. Die gemeinsame Erfahrung der gesamten Existenz. Eine Vereinigung mit einem klaren Zweck. Der Schaffung neuen Lebens und der Bestätigung des eigenen Lebens. Die Überwindung aller Grenzen, um zum reinen, unverfälschten Augenblick der Ekstase zu gelangen. Es ist das mächtigste Symbol der Natur, und mein Volk ist die lebende Verkörperung dieses Symbols. Darin liegt eine große Kraft. Eine Kraft, der Sie mit Ihrer Unterwerfung unter die Kritzeleien anderer nichts entgegenzusetzen haben. Letztlich kann Ihnen Ihr Glaube nicht helfen.«
    »Mein Glaube ist eine geschlossene Einheit«, sagte Ramed, dessen Zorn immer größer wurde. Er holte mit dem Speer aus und ließ ihn durch die Luft sausen. Burgoyne näherte sich mit großer Vorsicht, da Ramed offensichtlich gut mit dieser Waffe umgehen konnte. Er hatte ihre Handhabung zweifellos lange geübt. »Denken Sie nicht, dass Sie die Stärke meines Glaubens infrage stellen können, denn diese Auseinandersetzung werden Sie verlieren.«
    »
Sie
haben längst verloren«, gab Burgoyne zurück. »Ich weiß genau, dass ich gewinnen werde. Meine Zuversicht beruht auf meiner inneren Einheit und dem Wissen, dass ich meine heilige Aufgabe erfüllen werde. Sie dagegen … haben überhaupt kein Selbstvertrauen mehr. Ich weiß es, ich kann es an Ihnen riechen. Ich rieche die Furcht, die Sie ausstrahlen, die Sie durch jede Pore ausschwitzen. Die Furcht und die Ungewissheit. Sie glauben nicht mehr an das, was Sie tun. Sie handeln nur noch aus einem irregeleiteten Gefühl der Verpflichtung. Aber Sie haben gar nicht den Mut, irgendwen zu töten. Zu tun, was getan werden muss.«
    »Sie wissen gar nichts! Ich bin ein guter Mann! Ein anständiger Mann! Und ich kann töten, wenn es sein muss!«
    Burgoyne lachte. Aber es klang nicht angenehm. Er/Sie warf den Kopf zurück und stieß ein raues, verächtliches Gelächter aus. »Sie Dummkopf«, sagte er/sie zu ihm. »Sie halten niemanden zum Narren, und mich erst recht nicht!«
    »Ich kann
ihn
töten! Ich kann tun, was getan werden muss!«
    »Ach, wirklich?«
    Langsam erhob sich Burgoyne. Es kostete ihn/sie einige Mühe, weil seine/ihre Instinkte immer noch in ihm/ihr tobten. Dann stand er/sie aufrecht da und winkte. »Na los! Tun Sie es! Mit Ihrem spitzen Stab dürfte es nicht allzu schwierig sein. Probieren Sie es. Töten Sie mich.«
    Ramed bewegte unsicher den Speer. »Das ist … Was wollen Sie damit bezwecken?«
    »Einer von uns beiden ist ohne Furcht, und ich versichere
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